Spieletest für das Spiel: STRASBOURG
Hersteller: Pegasus                  
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 2011      
noch erhältlich: Ja
Autor: Stefan Feld
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Mai 2014
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Strasbourg-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 5 Rundentafeln, 1 Übersicht, 5 Sichtschirme, 5 Kurzregeln, 30 Warenkärtchen, 5 Bauwerke, 120 Einflußkarten, 25 Aufgabenkarten, 10 Privilegien, 40 Münzen, 75 Spielfiguren, 5 Prestigemarker, 1 Rundenfigur, 1 Startspieler-Stein, 5 Kapellen
Aufmachung: Der Spielplan zeigt ein Raster aus 9x6 Feldern, welches die Stadt Strasbourg darstellen soll. Die meisten Felder sind dabei einer von fünf Zünften zugeordnet. Daneben gibt es aber noch einige Bauplätze für Gebäude und an den Ecken der Felder zusätzliche Baupositionen für Kapellen.
Neben dem Raster befinden sich Ablagefelder für die Rundentafeln, ein Bereich mit den Stadtratsfeldern und eine Prestigepunkteleiste.
Die Rundentafeln zeigen die neun Aktionen in einer Runde, wobei die beteiligten Zünfte dabei variieren. Am unteren Ende jeder Rundentafel ist ein Ablagefeld für eines der Gebäude. Die Gebäudeplättchen haben dabei unterschiedliche Zahlenwerte. Auf der Rundentafel zieht der Rundenmarker nach und nach weiter, wenn die Phasen abgearbeitet werden. Bei ihm handelt es sich um einen kleinen Holzstein.
Im Verlauf der Partie sammeln die Spieler Waren. Je nach Warensorte kann man beim Verkauf unterschiedlich hohe Preise erzielen. Der Wert ist direkt auf jeder Warensorte aufgedruckt.
Für jeden gibt es einen Satz Einflußkarten mit Werten zwischen 1 und 6. Zusätzlich hat jeder eine Reihe von Figuren, einen Sichtschirm und einen Prestigemarker zur Punkteanzeige. Die Figuren und der Marker sind dabei aus Holz gefertigt. Gleiches gilt für die neutralen Kapellen, die Rundenfigur und den Startspieler-Stein.
Die Aufgabenkarten zeigen unterschiedlich schwere Aufträge, für deren Erfüllung es Bonuspunkte gibt. Alle Aufträge sind auf der großen Übersicht erklärt.
Ziel: In fünf Durchgängen versuchen die Spieler, ihren Einfluß in den Zünften zu maximieren und über Aufträge möglichst viel Prestige anzuhäufen.
Vor der Partie mischt man die Rundentafeln und legt sie dann offen nebeneinander aus. Der Rundenanzeiger kommt auf das oberste Feld der ersten Tafel, die Gebäudeplättchen werden wahllos auf die freien Felder der Rundentafeln gelegt. Jeder nimmt sich das Spielmaterial einer Farbe und etwas Geld. Dann einigt man sich auf den Startspieler, der sofort eine Figur auf das Adelsfeld des Rates stellt. Sein linker Nachbar plaziert eine Figur auf dem Kirchenfeld im Rat. Im letzten Teil der Vorbereitungen zieht jeder fünf Aufträge, von denen er mindestens einen behalten muß. Nicht gewünschte Aufträge wandern verdeckt in die Schachtel.
Eine Runde gliedert sich in drei Phasen. Bei der Planung ziehen die Spieler zunächst vom gemischten Stapel ihrer Einflußkarten einzelne Karten, bis sie der Meinung sind, genug zu haben. Diese Karten werden dann verdeckt in einen oder mehrere eigene Stapel eingeteilt.
In der Aktionsphase geht es nacheinander um die unterschiedlichen Felder auf der Rundentafel.
Der Startspieler beginnt und wählt einen seiner Kartenstapel aus, den er aufdeckt. Alternativ darf der Spieler natürlich auch passen. Reihum kommen dann die Mitspieler einmal dran. Am Ende bildet man aus den Geboten eine Reihenfolge, in der die Spieler agieren dürfen. Der Höchstbietende wird außerdem neuer Startspieler. Spieler, die trotz eines Gebotes nicht zum Zug kommen, dürfen eine der eingesetzten eigenen Karten nehmen und wieder unter den eigenen Nachziehstapel legen.
Das erste Feld bestimmt, wer eine Figur auf das Adelsfeld und wer auf das Kirchenfeld setzen darf. Vorhandene Figuren gehen an die Besitzer zurück.
Jeweils drei Felder widmen sich den Zünften. Hier sind bis zu drei Spieler aktiv. Der Erstplazierte stellt eine Figur in das passende Zunftfeld des Rates, nimmt sich eine Ware der Zunft aus dem allgemeinen Vorrat und darf eine Figur auf ein leeres Zunftfeld der Stadt stellen, sofern er den dort abgebildeten Betrag bezahlen kann. Der Zweite darf ebenfalls eine Figur in die Stadt setzen und eine Ware nehmen, während sich der Drittplazierte nur für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden kann.
Auf den Feldern der Kaufleute kann man Waren verkaufen und Geld erhalten. Dies darf allerdings nur der Höchstbieter. Beim dritten Kaufmannsfeld wird zusätzlich noch eine Figur in den Rat an die passende Position gebracht.
Die beiden letzten Aktionsfelder werden nicht beboten. Hier darf jeweils der Ratsinhaber beim Adel bzw. bei der Kirche das Gebäude oder die Kapelle in der Stadt einsetzen.
Die letzte Phase einer Runde beschäftigt sich mit dem Rat. Jeder bekommt für jede Figur im Rat einen Prestigepunkt. Der Mehrheitsbesitzer erhält außerdem noch ein Privileg, welches man später bei Geboten einsetzen darf, um einmalig zu passen und die Gebote der anderen abzuwarten.
Am Ende des fünften Durchgangs werden noch Prestigepunkte für jede Figur in der Stadt, für Figuren angrenzend zu Kapellen und anderen Gebäuden, für ungenutzte Privilegien und für erfüllte Aufträge vergeben. Nicht erfüllte Aufträge bringen jedoch einige Minuspunkte.
Spielende: Der Spieler mit dem meisten Prestige gewinnt.
Kommentar: „Strasbourg“ ist ein weiteres schön verzahntes Spiel von Stefan Feld, wobei hier die Regeln relativ einfach gehalten wurden. Der Aufbau ist relativ abstrakt und das Thema eigentlich beliebig. Trotzdem kann das Pegasus-Spiel punkten, was vor allem an den knackigen Bietentscheidungen liegt, die die Spieler schon mal zur Verzweiflung bringen können. Die Plätze im Rat sind begehrt, weil es neben den Siegpunkten auch noch die Chance auf ein Privileg gibt. Durch dessen Einsatz gewinnt man in der Regel den Bieterkampf. Jeder kann selbst entscheiden, wie viele Karten er zieht und in wie viele Stapel diese gepackt werden. Ob man bis zum Ende der Runde bzw. bis zum Ende der Partie gut hausgehalten hat, wird sich dann zeigen.
Die Aufträge variieren stark in ihrem Schwierigkeitsgrad und der Anzahl an Siegpunkten. Zu gierig sollte man nicht sein, denn nur selten erfüllt man alle fünf Aufträge. Die Einschätzung, welche Aufträge in welcher Kombination zur Erfüllen sind, reift allerdings erst nach ein oder zwei Partien.
Das Material ist gut und die reichlich bebilderte Spielregel wurde einwandfrei ausgearbeitet. Einzig die etwas kleinen und dünn geratenen Sichtschirme fallen negativ auf, da sie schnell einmal umkippen.
Fazit: Ein gutes Bietspiel mit einem besonderen Kniff, da bei den Auktionen oft mehrere Spieler profitieren.
Wertung Mit gerade 5 Punkten sollte man „Strasbourg“ gerne testen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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