Spieletest für das Spiel: SUNDA
TO SAHUL
Hersteller: Sagacity Games Preis: 40 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 1-4 Erscheinungsjahr: 2002 noch erhältlich: Ja Autor: Don Bone Besonderheit: Kategorie: Legespiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Sagacity Games recht herzlich!
Ausstattung: 136
Spielplanteile, 104 Spielsteine, 6 Rohstoffmarker, 4 Würfel, 1 Zähltafel
Aufmachung: Die
Spielplanteile sind kleine Puzzlestücke, die Land- und Wasserflächen
zeigen. Diese Puzzleteile lassen sich immer wieder zu neuen Inseln zusammensetzen.
Als Spielsteine hat jeder Spieler einen Satz mit großen farbigen
Papp-Markern zur Verfügung. Die Rohstoffmarker haben in einer Variante
ihren Einsatz. Es handelt sich ebenfalls um Markierungsplättchen aus
Karton, die Zahlenwerte zwischen 5 und 10 haben. Bei den Würfeln handelt
es sich um normale Sechsseiter.
Die Zähltafel dient zum Notieren der Punkte.
Hier kann man mit Hilfe der Spielsteine schnell und übersichtlich
die Siegpunkte markieren.
Ziel: Es geht darum,
möglichst schnell seine Spielsteine auf der Inselwelt zu plazieren.
Im Grundspiel werden nur die Spielplanteile und
die Spielsteine benötigt. Jeder Spieler erhält einen Satz mit
Spielsteinen, die er vor sich ablegt. Je nach Anzahl der Spieler werden
alle oder nur einige Spielsteine für jeden Mitspieler benötigt.
Alle Puzzle-Teile werden gemischt und offen um die Spielfläche gruppiert.
Der jüngste Spieler beginnt und sucht ein
Wasserteil, welches er ins Zentrum der Spielfläche legt. Anschließend
hat er zwei Spielzüge.
Ein Spielzug besteht immer aus dem Nehmen eines
Spielplan-Teils und dem anschließenden Auslegen auf der Spielfläche.
Man darf ein Teil nur dann anlegen, wenn alle Wasser- und Landverbindungen
passen. Sollte man ein Teil nehmen, welches man nicht anlegen kann, darf
man dieses zurücklegen und sich ein anderes Puzzleteil nehmen.
Sobald es einem Spieler gelingt, einen Knotenpunkt
aus Landflächen zu bilden, darf er auf diesen Knotenpunkt einen Spielstein
legen.
Spielende: Die Partie
ist vorbei, wenn ein Spieler alle seine Spielsteine auf dem Plan unterbringen
konnte oder alle Puzzleteile gelegt wurden bzw. man sich einig ist, daß
die noch vorhandenen Teile nicht regelgerecht angelegt werden können.
Jeder Spielstein auf einer unvollständigen Insel bringt einen Siegpunkt,
jeder Spielstein auf einer kompletten Insel dagegen zwei Siegpunkte.
Kommentar: Das Einstiegsspiel
kann durch mehrere Variationen interessanter gemacht werden. Bei der Variante
„Wasserrechte"
kann man auch Wasserknoten mit einem Spielstein belegen, sofern diese einen
abgeschlossenen See auf einer Insel bilden. Jeder dieser Süßwasserknoten
bringt 5 oder 10 Siegpunkte bei der Wertung, je nachdem, ob die dazugehörige
Insel vollständig ist oder nicht.
Bei „Volksstämmen" kann ein Spieler nach
Vervollständigung eines Landknotens entscheiden, diesen mit einem
Spielstein direkt zu belegen oder einen beliebigen anderen Knotenpunkt
mit dem Spielstein zu belegen. So können Türme aus bis zu fünf
Spielsteinen auf einem Knotenpunkt entstehen, die Spielsteine von einem
oder mehreren Spielern enthalten. Der Spieler mit den meisten Spielsteinen
kontrolliert diesen Turm und muß gefragt werden, wenn man einen weiteren
Spielstein in den Turm bringen will. Jeder Spielstein in einem Turm ist
dabei so viele Punkte wert, wie Spielsteine sich auf diesem Knoten befinden.
Bei einer vollständigen Insel verdoppeln sich diese Punkte sogar.
Bei der Fertigstellung einer Insel darf der auslösende Spieler dann
eine Herausforderung wagen und gegen einen Gegner würfeln, um eventuell
einen Spielstein des Mitspielers zu entfernen.
Bei der Variante „Rohstoffe" kommen die entsprechenden
Rohstoff-Marker ins Spiel, wenn der Spieler einen Knotenpunkt vervollständigt
hat. Der verursachende Spieler kann einen beliebigen freien Rohstoffmarker
aus dem Vorrat wählen und auf die aktive Insel legen. Dies geht jedoch
nur dann, wenn die Summe aller Rohstoffmarker kleiner ist als die Anzahl
an vorhandenen Spielsteinen auf der Insel. Die Punkte der Rohstoffmarker
gehen bei Spielende an den Spieler, der die meisten Spielsteine auf der
Insel hat. Bei einer vollständigen Insel wird der Rohstoffwert verdoppelt.
Neben der rundenbasierten Variante macht vor
allem das Simultan-Spiel sehr viel Spaß, da hier die Puzzleteile
vor Beginn der Partie aufgeteilt werden und die Spieler gleichzeitig an
der Insel-Landschaft arbeiten. Mit den Varianten ergeben sich dann schnell
kleine Absprachen und man muß zusehen, daß man auf den zu bauenden
Inseln noch mit Spielsteinen vertreten ist, wenn Rohstoff-Marker abgelegt
werden und man Türme baut.
Schließlich gibt es noch Regeln für
ein Solospiel.
Das Spiel aus Australien hinterläßt
einen gemischten Eindruck in unseren Spielegruppen. Während das rundenbasierte
Grundspiel allenfalls zum Kennenlernen dient und keinen großen Spielspaß
besitzt, kann man die Simultanversion in Verbindung mit einigen der genannten
Spielvarianten durchaus empfehlen. Schön ist auch der Solo-Modus,
bei dem vorgegebene Inseln nachgebaut werden sollen. Je nach Größe
der Inseln stellt dies eine nicht zu unterschätzende Denksportaufgabe
dar.
Das Material ist hervorragend und auch bei der
Grafik kann man sich nicht beschweren. Auf der Internet-Seite des Herstellers
gibt es eine deutsche Spielregel zum Herunterladen.
Fazit: Ein gutes
Solospiel mit einem etwas überdurchschnittlichen Mehrpersonen-Spiel.
Wertung: Mit 4 Punkten
ist „Sunda to Sahul" ganz nett und sicherlich wegen der vielen Puzzleteile
ein Unikat in jeder Spielesammlung. Wer jedoch keine hektischen Simultanspiele
oder Denksportaufgaben mag, sollte lieber die Finger von diesem Import-Spiel
lassen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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