Spieletest für das Spiel: SUPPENKÜCHE
Hersteller: Interlude/Hutter Trade    
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Jean-Marc Courtil
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juli 2009
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Suppenküche-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hutter Trade recht herzlich!

Ausstattung: 8 Gemüsekarten, 27 Geldkarten, 9 Sonderkarten
Aufmachung: Auf jeder Gemüsekarte ist ein Zahlenwert abgebildet. Es gibt insgesamt vier unterschiedliche Gemüsesorten. Auf den Geldkarten sind dagegen ein bis fünf Münzen zu sehen.
Es gibt zwei unterschiedliche Sonderkarten, bei denen einmal eine Großmutter einen Eintopf kocht und einmal eine Maus etwas Gemüse stiehlt. Zwei besondere Karten kommen nur in der Variante zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Rübenkarte und eine Fliege.
Das Spiel ist in der für Interlude typischen Metalldose untergebracht.
Ziel: Man versucht, möglichst schnell drei unterschiedliche Gemüsearten auf die Hand zu bekommen.
Im Grundspiel benötigt man die Fliege und die Rübe nicht. Zu Beginn der Partie mischt man alle Geldkarten und gibt jedem einige Karten auf die Hand. Danach werden die Gemüsekarten mit den Sonderkarten in den verbliebenen Stapel eingemischt, den man zentral in der Tischmitte ablegt.
Der aktive Spieler zieht in seinem Spielzug drei Karten vom Stapel und schaut sich diese an. Sollten dies zufällig drei Gemüsekarten sein, werden sie vorgezeigt und wieder in den Stapel eingemischt. Die drei Handkarten werden danach in die Tischmitte zur Versteigerung gegeben. Eine der Karten muss dabei offen abgelegt werden, während der Rest verdeckt bleiben kann.
Danach beginnt der aktive Spieler und nennt ein Gebot für diese drei Karten. Die Spieler dürfen nun wahllos und mehrfach die Gebote erhöhen oder passen. Am Ende der Versteigerung werden die verdeckten Karten aufgedeckt, damit sie jeder sehen kann. Der Gewinner der Auktion muss den geforderten Preis bezahlen. Dazu zählt man die Werte seiner Handkarten zusammen und legt die erforderliche Summe als Stapel vor sich ab. Danach wird dieser Stapel möglichst gleichmäßig an die Mitspieler verteilt. Man kann zur Bezahlung Geldkarten, Gemüsekarten und Sonderkarten verwenden.
Nach dem Bezahlen darf der erfolgreiche Spieler seine ersteigerten Karten auf die Hand nehmen. Wer nicht vollständig bezahlen kann, scheidet aus dem Spiel aus. Im 2-Personen-Spiel erhält der Mitspieler nur die wertvollste Karte und der Rest des Gebotes wandert in die Schachtel zurück.
Die Sonderkarten Maus und Köchin können eingesetzt werden, wenn ein Spieler sie gerade ersteigert hat oder zu Beginn des eigenen Spielzugs. Man kann immer nur eine Sonderkarte in einem solchen Fall benutzen.
Mit der Maus bittet man einen beliebigen Spieler um eine bestimmte Gemüsekarte. Hat der Spieler diese auf der Hand, muss er sie dem Fragesteller überlassen. Im Gegenzug bekommt er dafür vom Fragenden eine andere seiner Handkarten. Die Mäusekarte kommt anschließend in die Schachtel.
Die Köchin hat zwei Einsatzmöglichkeiten. Mit ihr darf man einen Mitspieler auswählen und ihm drei Handkarten wegnehmen. Eine dieser Karten darf man anschließend behalten, während die übrigen wieder zurück an den ursprünglichen Besitzer gehen. Außerdem kann die Köchin zur Abwehr einer Köchin oder einer Maus genutzt werden. Anschließend wird die ausgespielte Karte in den Karton gebracht.
Spielende: Hat ein Spieler drei unterschiedliche Gemüsesorten auf der Hand, sagt er dies und gewinnt das Wettkochen. Eine Partie ist auch vorbei, wenn nicht mehr genügend Karten für eine Versteigerung vorhanden sind. Dann gewinnt der Spieler mit der höchsten Summe an Gemüsekarten.
Kommentar: In der Variante sind die Rübe und die Fliege auch mit im Kartenstapel. Die Rübe kann ausgespielt werden, wenn ein Spieler sagt, daß er drei unterschiedliche Gemüsesorten hat und diese vorzeigt. Die Rübe kommt aus dem Spiel und der Unterbrechende darf eine der drei Gemüsekarten wählen, die ebenfalls abgeworfen wird. Hat der Ansagende nun immer noch drei unterschiedliche Gemüsesorten aufgrund weiterer Handkarten, ist die Partie endgültig beendet. Ansonsten wird weitergespielt. Ein Spieler mit der Fliege kann die Partie niemals gewinnen. Sie muss mit anderen Handkarten über Bezahlungen weggetauscht werden.
Das Bietspiel ist witzig und durchaus spannend. Dabei sollte man aber in jedem Fall mit mindestens drei Personen spielen, weil es sonst zu einfach ist, den Überblick zu behalten. Die Bietrunden erinnern an „Filou“ von Friedemann Friese. Da Geld in diesem Spiel nicht viel wert ist und auf der Hand allenfalls zum Schutz vor Diebstählen der Gemüsekarten dient, gehen die Gebote oft recht hoch. Schwierig wird es vor allen Dingen, wenn man viele Aktionskarten besitzt. Diese möchte man nur ungern dafür einsetzen, eine Auslage zu bezahlen.
Die Varianten hinterlassen ein zwiespältiges Gefühl. Während die Fliege noch ganz lustig ist und eigentlich kaum stört, ist die Rübe ein Ärgernis für denjenigen, der es mühsam geschafft hat, sich drei unterschiedliche Gemüsesorten zu ertauschen.
Die Grafiken sind ganz nett geworden, wenn auch nicht jedermanns Geschmack. Die Kartenqualität ist gut und auch die ungewöhnliche Schachtel macht einen stabilen Eindruck.
Als Füller auf einem Spieleabend ist „Suppenküche“ in jedem Fall geeignet. Einen ganzen Abend nur mit diesem Spiel könnte allerdings etwas eintönig werden, da die Spielrunden alle zu gleichmäßig ablaufen.
Fazit: Ein nettes Bietspiel mit kleineren Überraschungen.
Wertung: Mit 4 Punkten kann man „Suppenküche“ als Mitbringspiel benutzen und besonders spielfreudigen Familien schenken.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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