Spieletest für das Spiel: SUSHI
EXPRESS
Hersteller: Abacus Preis: 13 Euro empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: 2005 noch erhältlich: Ja Autor: Michael Schacht Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2005 Kategorie: Würfelspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Abacus recht herzlich!
Ausstattung: 1 Tipp-Brett,
12 Ortsfelder, 6 Tippsteine, 6 Spielsteine, 2 Würfel, 6 Farbkarten,
36 Kundenkarten, 28 Aktionskarten
Aufmachung: Das
Tipp-Brett ist rund und hat 11 Ausstanzungen mit den Zahlenwerten von 2-12.
Hier werden die Tipp-Steine der Spieler abgelegt. Um das Brett herum kommen
die Ortsfelder, die eine Kreisbahn bilden. Dabei gibt es zwei besondere
Felder, die auf den gegenüberliegenden Seiten liegen. Bei den Plättchen
handelt es sich um Sechsecke aus dicker Pappe.
Jeder Spieler besitzt eine Farbkarte, einen Tippstein
und einen Spielstein in Form eines kleinen Lastkraftwagens.
Es gibt verschiedene Kundenkarten, die sich anhand
der Grafiken und Farbhintergründe voneinander unterscheiden. Sie sind
unterschiedlich häufig Besteller beim Sushi Express. Unter diesen
Karten befinden sich auch Trinkgeld-Karten.
Auf den Aktionskarten findet man verschiedene
Symbole, mit denen Spielregeln modifiziert werden können.
Ziel: Jeder Spieler
versucht als Auslieferer möglichst viele unterschiedliche Kunden zufrieden
zu stellen und dabei auch noch Trinkgeld einzufahren.
Am Anfang kommt das Tipp-Brett in die Mitte.
Anschließend legt man die Ortsfelder um das Tippbrett, wobei die
Firma "Sushi Express" und der "Park" möglichst weit voneinander entfernt
sein müssen. Jeder bekommt eine Farbkarte und stellt sein Fahrzeug
auf die Firma. Den Tippstein nimmt der Spieler in die Hand. Danach verteilt
man an jeden Spieler zwei durch die Spielregeln vorgegebene Aktionskarten
und mischt den Reststapel, der gut erreichbar neben dem Rundkurs plaziert
wird. Auch die Kunden-Karten werden gut gemischt. Anschließend legt
man so viele Karten offen aus, wie Spieler mitmachen. Danach einigt man
sich auf die Spielreihenfolge.
Eine Runde verläuft in mehreren Phasen.
Zunächst werden dabei die Tippsteine abgestellt. Der Startspieler
beginnt und wählt ein Feld aus, von dem er glaubt, daß er dessen
Zahlenwert anschließend würfeln kann. Reihum folgen nun die
Mitspieler, die ihrerseits mit ihrem Tippstein ein leeres Feld wählen
müssen. Nach der ersten Runde muß immer derjenige mit dem Abgeben
eines Tipps beginnen, dessen Tipp-Stein in der vorhergehenden Runde am
weitesten hinten lag.
In der zweiten Phase beginnt der Spieler, dessen
Tippstein auf dem höchsten Wert steht. Der Spieler darf zweimal würfeln,
um die geforderte Summe zu erreichen. Auch beim zweiten Wurf muß
man dabei beide Würfel benutzen.
Schafft es der Spieler nicht, sein vorhergesagtes
Ergebnis zu erreichen oder zu übertreffen, dann erhält er als
Trost eine Aktionskarte und nimmt seinen Tippstein wieder an sich. Nun
folgt der nächstniedrigere Spieler mit seinen beiden Versuchen.
Klappt jedoch einer der beiden Versuche, endet
diese Phase sofort. Alle Spieler, die nach dem gerade aktiven Spieler noch
würfeln müßten, haben ihren Wurf automatisch geschafft.
Reihum ziehen die Spieler ihre Lieferwagen im
Uhrzeigersinn voran. Dabei werden besetzte Felder übersprungen und
zählen nicht mit. Endet der Spielzug auf dem Parkfeld, erhält
der Besitzer des Wagens eine neue Aktionskarte. Die Zugweite ergibt sich
aus dem vorher abgegebenen Tipp.
Erreicht oder überquert ein Lastwagen das
Firmenfeld, nimmt sich der Besitzer sofort eine der ausliegenden Kundenkarten.
Diese wird offen vor dem Spieler abgelegt. Auch bei mehrmaliger Umrundung
innerhalb eines Zuges erhält der Spieler nur eine Kundenkarte.
Liegen am Schluß der Bewegungen aller Spieler
noch Kundenkarten offen aus, entscheidet der Spieler mit dem niedrigsten
Tipp, ob diese Karten liegen bleiben sollen oder in die Schachtel geworfen
werden. Anschließend wird die Auslage wieder aufgefüllt. Gelingt
es in einer Spielrunde niemandem, mit dem LKW zu ziehen, kommt die Auslage
in jedem Fall in die Schachtel und wird ersetzt.
Die Aktionskarten können je nach Art an
bestimmten Stellen des Spiels eingesetzt werden. Dadurch wird es erlaubt,
daß ein Spieler einen gleich hohen Tipp abgeben darf, zwei Tippsteine
ihre Position verändern, man einen Würfel nachwerfen kann, mit
dem LKW ein Feld weiter fährt oder zusätzlich eine Trinkgeld-Karte
bekommt.
Spielende: Sobald
nicht mehr genügend Kundenkarten für jeden Spieler ausgelegt
werden können, ist die Partie vorbei und es kommt zur Auswertung.
Für die jeweils erste Karte eines Kunden gibt es 3 Punkte, jede weitere
gleichartige Kundenkarte bringt einen Punkt. Die Spieler mit den wenigsten
Trinkgeld-Karten erhalten Minuspunkte in der Höhe der Trinkgeldkarten
desjenigen, der das meiste Trinkgeld besitzt. Der Spieler mit der höchsten
Gesamtzahl gewinnt die Partie.
Kommentar: Vom Spielprinzip
her ist "Sushi Express" ganz nett gemacht, obwohl das Thema sehr aufgesetzt
wirkt. Warum sollte man versuchen, bei möglichst vielen verschiedenen
Kunden anzuliefern ?!?!
Der Reiz kommt vor allem beim Tippen auf, denn
nur wer etwas riskiert, kann mit seinem Lastwagen auch weit vorwärts
kommen. Gerade bei wenigen Spielern ist dies ein Muß, um möglichst
oft neue Kundenkarten ziehen zu dürfen. Auf der anderen Seite läuft
ein Spieler bei einem hohen Gebot auch Gefahr, zu versagen und dann gar
nicht ziehen zu können.
Bei vielen Spielern dagegen kann man sich beruhigt
im Mittelfeld aufhalten. Hier ist die Chance auf ein automatisches Vorankommen
hoch und durch die vielen Fahrzeuge auf den Feldern kommt man meistens
flott voran und erhält dann eine entsprechende Kundenkarte. Ein Spieler
kann hier komplett passiv sein und doch ein Spiel gewinnen.
Die Ereigniskarten sind von unterschiedlicher
Stärke. Während man die Trinkgeld-Karten oder die Karten zum
Nachwerfen eines Würfels dringend braucht, ist der Platztausch der
Tippsteine und meistens auch das Abgeben eines gleich hohen Gebots eher
von untergeordneter Priorität und wird selten genutzt. Allenfalls
bei vielen Spielern macht dies noch einen gewissen Sinn.
Beim Material und der Spielregel gibt es keine
Abstriche zu machen.
Fazit: Ein Würfelspiel
mit hohem Glücksfaktor und begrenztem Spielspaß.
Wertung: Bei uns
konnte das Spiel eigentlich nur mit 5 Personen einigermaßen überzeugen.
Hier war einiges los auf der Strecke und trotzdem gab es beim Würfeln
noch spannende Momente und nicht immer konnten viele Spieler eine Kundenkarte
ergattern. Mit guten 3 Punkten sollte man jedoch eine Probepartie machen,
bevor man sich zum Kauf entscheidet.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de