Spieletest für das Spiel: TADSCH
MAHAL
Hersteller: Alea Preis: 45 DM empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 2000 noch erhältlich: Ja Autor: Reiner Knizia Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Ravensburger recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
12 Provinz-Plättchen, 100 Paläste, 5 Zählsteine, 2 Anzeigefiguren,
1 Ring, 24 Einflußplättchen, 16 Bonusplättchen, 96 Spielkarten,
4 Sonderkarten
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt 12 Regionen. Jede Region besitzt dabei vier oder fünf
Felder, auf die man die Paläste setzen kann. In jeder Region sind
einige dieser Felder besonders gekennzeichnet und bieten Platz für
die kleinen Bonusplättchen. Die Felder sind untereinander mit Linien
verbunden, die auch über Regionengrenzen führen. Um den Spielplan
herum führt eine Zählleiste, während in einer Ecke Platz
für die Ablage von Einfluß- und Provinzplättchen ist.
Die Provinzplättchen sind relativ groß
und von 1-12 numeriert. Jede Region besitzt während der Partie ein
Plättchen und man wertet die Regionen entsprechend der aufsteigenden
Zahlenreihenfolge. Neben der Ziffer gibt es bei jedem Kärtchen noch
eine oder zwei Handelswaren zu sehen. Die verschiedenen Handelswaren findet
man auch auf den Bonusplättchen, die bei Beginn des Spiels in den
Regionen verteilt werden. Die Paläste sind hervorragend modelliert
und sehen sehr gut aus. Sie
werden zum Anzeigen des Einflusses in einer Region
eingesetzt. Die Zählsteine dienen zum Markieren der aktuellen Punktezahl.
Sie sind wie die Paläste und die Anzeigefiguren aus Plastik gefertigt.
Der Ring wird für eine bestimmte Sonderaktion benötigt und dann
auf einen Palast gesteckt. Die Sonderaktionen darf man nach dem Erwerb
einer Sonderkarte ausführen. Diese erhält man jedoch nur, wenn
man vorher genügend Einflußplättchen des entsprechenden
Bereichs gesammelt
hat.
Die Spielkarten haben verschiedene Farben oder
sind farblos. Auf ihnen sieht man jeweils ein oder zwei gleiche bzw. verschiedene
Symbole.
Insgesamt gesehen ist die Ausstattung des Spiels
reichhaltig und funktional. Die Grafiken sind nett geworden und passen
gut zum Spiel.
Ziel: Es gilt, nach
12 Wertungen möglichst weit vorne auf der Zählleiste zu sein.
Am Anfang erhält jeder Spieler die Paläste
einer Farbe und setzt seinen Zählstein auf das Startfeld der Zählleiste.
Bei den Provinzkärtchen sortiert man das 12er-Plättchen aus und
legt es in die Provinz Agra. Die restlichen Kärtchen werden verdeckt
gemischt und dann offen in die Provinzen gelegt. Die Bonusplättchen
mischt man ebenfalls und legt auf jedes speziell markierte Feld in einer
Region eines der Plättchen offen aus. Die Einfluß-Kärtchen
werden nach Farben sortiert oben in der Ecke offen als Stapel abgelegt,
die vier Sonderkarten kommen neben den Spielplan. Von den gemischten Spielkarten
erhält jeder Spieler sechs Karten auf die Hand. Je nach Spielerzahl
wird anschließend noch eine offene Auslage aus fünf bis neun
Karten gebildet. Eine Anzeigefigur erhält der Startspieler, der zweite
Anzeiger wird auf die erste zu wertende Provinz gestellt.
Der Startspieler einer Runde beginnt. Er kann
entweder eine oder zwei Handkarten ausspielen bzw. aussteigen.
Wenn man Karten ausspielen will, muß man
exakt eine Farbkarte ausspielen. Dazu darf man sofort eine farblose weiße
Karte (normale Spielkarte oder Sonderkarte) dazulegen. In späteren
Durchgängen bei dieser Wertung muß man, wenn man weitere Karten
auslegen will, die zuerst gespielte Kartenfarbe beibehalten. Eine weiße
Karte kann nie alleine gespielt werden!
Will man aussteigen, sagt man dies und vergleicht
sofort seine Auslage mit denen der Mitspieler und wertet seinen Spielzug.
Hat man bei den Wesiren, Generälen, Mönchen oder Prinzessinnen
alleine die Mehrheit an Figuren ausgelegt, erhält man einen entsprechenden
Einflußchip in Form der betreffenden Figur, sofern diese in der Runde
noch nicht gewertet wurde. Die gewonnenen Einflußchips müssen
offen vor den Spieler gelegt werden.
Nun stellt der Spieler für jedes gewonnenes
Plättchen einen Palast auf ein freies Feld der aktiven Region. Befindet
sich auf dem freien Bauplatz ein Bonuskärtchen, wird dieses ebenfalls
genommen und offen ausgelegt.
Hat man beim Aussteigen die Mehrheit bei den
Großmogulen, nimmt man den Ring und steckt ihn auf einen seiner Paläste.
Diesen darf man nun auf einen beliebigen Bauplatz (besetzt oder unbesetzt)
stellen. Dadurch ist es möglich, zwei Gebäude nebeneinander auf
einem Feld zu haben. Der Einsatz eines Tempels mit Ring erlaubt es jedoch
nicht, ein eventuell vorhandenes Bonusplättchen zu nehmen. Der Ring
bleibt bis zum Abschluß der Regionenwertung auf dem Palast liegen
und erlaubt auch den Mitspielern, an der betreffenden Position einen zweiten
Palast zu errichten und sich dadurch eventuell ein Bonusplättchen
zu sichern. Mehr als zwei Paläste können jedoch nicht auf einem
Feld stehen.
Mit der Mehrheit an Elefanten erhält der
Spieler das entsprechende Provinzplättchen, auf dem ein oder zwei
Handelswaren abgebildet sind. Allerdings kann man hier keinen Tempel in
die Region setzen.
Nachdem man die Figur(en) eingesetzt hat, errechnet
man seine gewonnenen Siegpunkte sofort aus. Bonusplättchen können
zwei Siegpunkte oder eine neue Handkarte bringen. Andere Bonusplättchen
zeigen eine Handelsware. Der Spieler erhält dann für dieses Kärtchen
entsprechend der Anzahl an gleichen Symbolen auf gewonnenen Bonus- und
Provinzkärtchen Punkte. Hat man mehrere gleiche Symbole in einer Runde
gewonnen, werden diese nacheinander abgerechnet. Anschließend erhält
der Spieler einen Siegpunkt, wenn er mindestens einen Palast errichtet
hat. Dazu kommen noch Bonuspunkte für ununterbrochene Tempelketten
in andere Regionen. Pro angeschlossener Region in der Kette gibt es einen
Siegpunkt. Felder mit zwei Palästen zählen hier für beide
Spieler.
Zum Abschluß seines Zuges darf der Aussteiger
sich zwei der offen ausliegenden Karten nehmen. Der letzte Spieler einer
Wertungsrunde erhält nur eine neue Karte. Die ausgespielten Karten
werden dann auf einen Ablagestapel gelegt, einzig ausgespielte Sonderkarten
dürfen wieder aufgenommen werden.
Wenn ein Spieler sofort paßt und keine
Karte ausspielt, darf dieser Spieler zusätzlich zu den zwei offenen
Karten eine verdeckte Karte vom Stapel ziehen. Er erhält in dieser
Runde natürlich keine Punkte.
Wenn eine Region gewertet wurde, wird der Startspielerstein
an den Nachbarn weitergegeben und die nächste Provinz in einem neuen
Durchgang gewertet.
Wenn am Ende einer Wertungsrunde ein Spieler
zwei Einflußplättchen zu einer Figur besitzt, gibt er diese
in den Vorrat zurück und erhält die entsprechende Sonderkarte
vom Tisch. Sollte ein Mitspieler diese Karte bereits besitzen, muß
er sie nun an den neuen Besitzer abgeben. Falls der Spieler selbst Besitzer
der Karte ist, gibt er die Einflußkärtchen ebenfalls ab!
Die Sonderkarten besitzen keine Farbe und werden
zusammen mit einer Farbkarte ausgespielt. Sie bringen dem Spieler beim
Ausspielen einen Elefanten, einen Großmogul oder zwei Siegpunkte
ein. Die vierte Karte läßt den Spieler einmalig eine zweite
Farbkarte ausspielen.
Spielende: Die Partie
endet nach der Abrechnung der Region Agra. Es gewinnt der Spieler mit der
höchsten Gesamtpunktzahl. Dazu gibt es noch Bonuspunkte für die
verbliebenen Handkarten. Jeder Spieler erhält für die Farbe,
die er am meisten auf der Hand besitzt jeweils einen Punkt. Dazu kommen
noch alle weißen Karten (inkl. Sonderkarten) mit jeweils einem Bonuspunkt.
Kommentar: „Tadsch
Mahal" ist ein vielschichtiges Spiel. Man braucht einige Partien, um einen
Überblick zu erhalten, wann man aussteigen muß und wo es sich
lohnt, mitzubieten. Die Partien sind jedoch niemals langweilig oder trocken,
allerdings muß man bei diesem Spiel in gewissen Grenzen Kalkulationen
durchführen. Die Spieldauer ist dementsprechend mit fast zwei Stunden
relativ hoch. Doch fanden wir in unserem Kreis niemanden, der nicht bereit
war, eine weitere Partie zu spielen.
Fazit: Ein weiteres
sehr gutes Spiel von Alea.
Wertung: Mit diesem
Spiel ist dem Autor wieder einmal ein hervorragendes Taktikspiel gelungen,
daß sicherlich seinen Weg in die Auswahlliste zum Spiel des Jahres
finden wird. Bei uns erreicht die Alea-Neuheit in jedem Fall 5 Punkte und
ist Spielern zu empfehlen!
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de