Spieletest für das Spiel: TAL DER ABENTEUER
Hersteller: Parker                    
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Reiner Knizia
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2006
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Tal der Abenteuer-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hasbro recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 4 Figuren, 15 Edelsteine, 55 Karten, 15 Plättchen, 5 Brücken, 32 Münzen
Aufmachung: Der Spielplan ist beidseitig bedruckt. Auf der einen Seite sieht man ein Camp, von dem aus die Spielfiguren in Richtung eines Klosters ziehen können, während die Rückseite einen Weg zum Tal der Abenteuer weist. Auf beiden Seiten gibt es einige Kreuzungen, an denen die Spielfiguren ihre Richtung ändern können. Einige Felder sind außerdem besonders markiert, da auf ihnen die Plättchen verdeckt ausgelegt werden. Die Landkarte ist in verschiedene Regionen eingeteilt, die bei der Wertung eine Rolle spielen.
Bei den Spielfiguren handelt es sich um normale Holzpöppel. Sie werden mit Hilfe der Spielkarten bewegt, die jeweils 1-3 Bewegungspunkte in den Farben der Figuren besitzen. Einige Karten dienen außerdem als Joker.
Die Edelsteine und Münzen werden während der Reise aufgesammelt. Während die Edelsteine aus Kunststoff sind und hervorragend aussehen, wurden die Münzen nur aus Pappe gefertigt. Sie haben unterschiedliche Zahlenwerte und können während der Partie jederzeit umgetauscht werden.
Auf den Ereignisplättchen finden immer positive Ereignisse statt. Man kann neue Karten erhalten, Geld oder Edelsteine bekommen bzw. eine Figur weiterbewegen.
Die Brücken sind kleine Pappmarker, die im zweiten Spielabschnitt über Gräben führen. Nach Überquerung stürzen sie dann ein.
Ziel: Jeder Spieler versucht, auf dem Weg ins Tal der Abenteuer möglichst viele Münzen und Edelsteine einzusammeln.
Zu Beginn der Partie stellt man alle Spielfiguren auf das Camp des ersten Spielplans. Die Plättchen werden gemischt und verdeckt auf die vorgegebenen Positionen gelegt. Danach erhält jeder Spieler eine vorgegebene Anzahl von Handkarten aus dem gemischten Stapel. Die Münzen und Edelsteine kommen schließlich neben den Spielplan und man einigt sich auf den Startspieler.
Der aktive Spieler wählt aus seiner Kartenhand eine Karte aus und legt diese auf den Ablagestapel. Anschließend wird die passende Spielfigur entsprechend viele Felder in Richtung Tempel bewegt. Bei einer Jokerkarte sagt man die Farbe an, bevor man mit der Figur zieht.
Endet der Spielzug auf einem normalen Feld, ist der folgende Spieler an der Reihe. Gelingt es dem Spieler dagegen, genau auf einem Ereignisplättchen zu landen, findet die dort abgebildete Aktion statt. Beim ersten Besuch muß dazu das Plättchen aufgedeckt werden, es bleibt aber für nachfolgende Spielfiguren offen liegen. Durch die Ereignisplättchen kann man Münzen, eine neue Handkarte oder Edelsteine gewinnen. Bestimmte Plättchen erlauben es auch, daß man eine der anderen Figuren einige Felder vorwärts ziehen kann.
Erreicht eine Spielfigur den Tempel, ist der erste Spielabschnitt beendet. Dieser Spieler bekommt als Belohnung einen Edelstein. Anschließend schaut man sich die Bereiche an, in denen die Spielfiguren stehen. Für jede verbliebene Handkarte eines Spielers erhält dieser so viele Münzen, wie der Bereich mit der passenden Figur vorgibt. Joker geben keine Münzen, da sie keiner Spielfarbe fest zugeordnet sind.
Der zweite Spielplan wird nach dem gleichen Schema mit neuen Handkarten gespielt. Hier gibt es allerdings an bestimmten Stellen Brücken, die nach dem Überqueren einer Spielfigur einbrechen und vom Plan genommen werden.
Spielende: Nachdem eine Spielfigur den Eingang zum Tal erreicht hat, endet die Partie. Der Spieler, der das Spielende herbeigeführt hat, bekommt einen Edelstein und drei Münzen. Auch hier werden verbliebene Handkarten noch ausgewertet und man bekommt je nach Position der Figuren Münzen oder muß welche abgeben. Außerdem erhalten die beiden Spieler mit den meisten Edelsteinen noch einige Bonusmünzen. Es gewinnt der reichste Spieler nach dieser Auswertung.
Kommentar: Im Spiel zu zweit wird nach dem Ausspielen einer Karte aus der Hand eines Spielers immer eine neutrale Karte vom Reststapel nachgezogen und so ausgewertet, als wenn der aktive Spieler sie ausgelegt hat.
Das „Tal der Abenteuer“ ist ein nettes Familienspiel mit einfachen Regeln. Es funktioniert erfreulicherweise auch schon mit zwei Personen recht gut. Der hohe Glücksfaktor beim Ziehen der neutralen Karte stört nicht, sondern sorgt für Überraschungen, wie es sie auf Entdeckungstouren nun einmal gibt.
Die Spieldauer ist mit ca. 30 Minuten recht kurz, so daß sich eine Revanche-Partie im Familienkreis schnell bewerkstelligen läßt. Das Material ist solide, auch wenn die Grafiken teilweise etwas bunt geraten sind. Leider ist die Spielanleitung vom Design her etwas unglücklich gemacht und stellt auch nicht sämtliche Regeln eindeutig dar. Es kann nämlich durchaus vorkommen, daß während des Spiels alle Edelsteine an die Mitspieler verteilt wurden und ein Spieler noch einen weiteren Edelstein erhalten würde. Spieltechnisch gibt es bei den Edelsteinen keine Begrenzung in der Menge.
Fazit: Ein nettes kartenbasierendes Laufspiel für Familien.
Wertung: Mit gerade 5 Punkten ist das Spiel vor allem für Personen geeignet, die eher selten ein Brettspiel in die Hand nehmen und sich nicht durch lange Regelerklärungen kämpfen wollen. Vielspielern ist eventuell der Glücksfaktor durch das Kartenziehen ein Dorn im Auge. Wer eine seichte Unterhaltung sucht, sollte sich aber mit diesem Spiel einmal näher beschäftigen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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