Spieletest für das Spiel: TANTO CUORE OKTOBERFEST
Hersteller: Arclight
Preis: 40 Euro
empf.Alter: 13-
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2014
noch erhältlich: Ja
Autor: Masayuki Kudoh
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2016
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Tanto Cuore Oktoberfest-Pressefoto

Ausstattung: 188 Hausmädchen-Karten, 56 Herz-Karten, 24 Veranstaltungs-Karten, 8 Gebäudekarten, 25 Bier-Karten
Aufmachung: Die Herzkarten zeigen jeweils ein bis drei Herzsymbole, welche sozusagen die Währung des Spiels darstellen. Am oberen Rand jeder Karte werden die Kosten, die man für die jeweilige Karte einmalig bezahlen muss, aufgeführt.
Es gibt zwei verschiedene Typen von Hausmädchen im Spiel. Die Chef-Mädchen sind Standard-Figuren, die in jeder Partie vorhanden sind. Daneben gibt es eine Reihe von Reinigungs- und Hilfskräften mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Insgesamt 16 unterschiedliche Typen warten darauf, ins Geschehen eingreifen zu können. Jede Kartenart ist mehrfach vorhanden. Alle Hausmädchen besitzen Erwerbskosten in Form von Herzsymbolen, die man aufwenden muss, um das Mädchen bei sich einstellen zu können. Am unteren Ende stehen in einer Tabelle die Vorteile, die das jeweilige Mädchen einbringen kann. Einige Karten bringen bei Spielende auch Siegpunkte.
Die Veranstaltungskarten sind Karten mit negativen Eigenschaften. Diese werden nach dem Kauf beim Gegner in seinen Privatbereich gelegt und wirken sich dort aus. Über bestimmte Kartenaktionen können die Karten wieder in den allgemeinen Vorrat zurückgeschickt werden.
Gebäudekarten wandern direkt nach dem Kauf in den privaten Spielbereich. Sie bringen in der Regel viele Siegpunkte, ihr Kauf ist aber an gewisse Voraussetzungen gekoppelt.
Eine Neuerung sind die Bierkarten. Es gibt eine Reihe von unterschiedlichen Bieren, die während der Partie gesammelt werden und die je nach Anzahl am Ende unterschiedlich viele Punkte bringen. Die Bierkarten können dabei nur über spezielle Hausmädchen geholt werden. Jede Bierkarte hat außerdem noch einen Alkoholwert.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst viele und hochwertige Siegpunktkarten zu erwerben.
Alle Herzkarten werden nach Werten sortiert und in der Tischmitte offen abgelegt. Daneben kommen die beiden Stapel mit den Chef-Hausmädchen und zehn Arten von normalen Hausmädchen-Karten. Von jeder Art werden alle Karten offen in der Tischmitte platziert. Die Eventkarten und Gebäude werden nach Art sortiert offen ausgelegt, während man die Bierkarten mischt und als verdeckten Stapel bereit legt. Eine besondere Bierkarte bildet die oberste Karte des passenden Ablagestapels.
Zum Abschluss der Vorbereitungen erhält jeder einige Herzkarten und Standard-Reinigungskräfte zugeteilt. Diese Karten mischt man und zieht davon fünf Karten als Starthand. Der Rest bildet den persönlichen Nachziehstapel. Schließlich einigt man sich auf den Startspieler.
Ein Spielzug besteht aus mehreren Phasen. In der ersten Phase kommen Karten zum Tragen, die einen entsprechenden Effekt haben und bei Zugbeginn automatisch aktiviert werden.
Dann darf der aktive Spieler eine Hausmädchen-Karte aus seiner Hand ausspielen und alle Funktionen dieser Karte nutzen. So gibt es weitere Handkarten vom eigenen Stapel, man kann noch weitere Hausmädchen auslegen oder bekommt zusätzliche Herzen bzw. weitere Kaufoptionen für die nachfolgende Erwerbsphase.
In dieser Phase kann man grundsätzlich in jeder Runde eine Karte erwerben. Durch vorher ausgespielte Hausmädchen kann diese Regel jedoch verändert werden.
In der Erwerbsphase darf man beliebig viele Herzkarten ausspielen und deren Summe plus eventuelle Bonusherzen (über zuvor gespielte Hausmädchen) in die in der Tischmitte ausliegenden Karten aus dem Vorrat investieren. Die gekaufte Karte wandert sofort auf den eigenen Ablagestapel, wenn es sich um eine normale Hausmädchen-Karte handelt. Bei einer Veranstaltungskarte kommt sie dagegen in den gegnerischen Bereich. Der Effekt der Karte wird dort sofort ausgelöst.
Über besondere Hausmädchen kann man eine Bierkarte nehmen, sofern man in der Lage ist, das Bier zu bezahlen. Dabei darf der Spieler wählen, ob er eine Karte vom verdeckten Stapel nimmt oder die oberste Karte des Ablagestapels wählt.
Nach dem Kaufen erfolgt das Aufräumen. Einige Hausmädchen werden nun zu Zimmermädchen, die separat beim Spieler in dessen „Privatgemächern“ liegen bleiben. Alle verbliebenen Handkarten und die noch ausgespielten Hausmädchen und Herzen wandern auf den eigenen Ablagestapel. Danach zieht man fünf neue Handkarten nach und der folgende Spieler beginnt seinen Spielzug. Ist der eigene Zugstapel leer, wird der Ablagestapel des Spielers neu gemischt.
Spielende: Wenn zwei beliebige Hausmädchen-Stapel leer sind oder alle Bierkarten aufgenommen wurden, endet die Partie. Jeder zählt nun die Siegpunkte seiner gesamten Karten. Der Spieler mit dem höchsten Ergebnis gewinnt die Partie.
Kommentar: „Tanto Cuore – Oktoberfest“ ist ein eigenständiges Spiel, welches sich aber ohne Probleme mit den anderen „Tanto Cuore“-Spielen kombinieren lässt.
Wer sich nach dem Lesen der Spielbeschreibung ein wenig an das Spiel des Jahres „Dominion“ erinnert fühlt, liegt nicht falsch, denn die meisten Mechanismen wurden bei diesem Spiel übernommen.
Neu in dieser Variante sind die Hausmädchen, die es ermöglichen, Bier zu kaufen und die Gebäude, die Siegpunkte bringen, aber häufig an bestimmte Bedingungen gekoppelt sind.
Da wenige Hausmädchen Siegpunkte einbringen, muss man zwangsläufig versuchen, möglichst viele Bierkarten zu sammeln bzw. das Bier der Gegner aus der Wertung zu nehmen. Im Spiel zu zweit ist das Sammeln von vielen Karten eines Typs in jedem Fall eine Empfehlung, weil man durch die dortige Staffelung enorme Punktzahlen erreichen kann. In voller Besetzung relativiert sich dies.
Die Kartenqualität ist gut und die Illustrationen im Manga-Stil sind sehr gelungen, auch wenn die leicht erotischen Motive nicht jeden ansprechen werden. Bei der Regel gibt es nicht viel zu bemängeln und auch die Übersetzung der Karten vom Japanischen ist sehr verständlich.
Der Deckbau macht auch in diesem Spiel viel Spaß, endlose Kettenzüge sind mit den vorliegenden Kartentypen nur eingeschränkt möglich und vor allem nicht besonders effektiv. Da die Bierkarten sehr wichtig sind, ist eine entsprechende Spielweise mit Sammeln von Herzen und Kauf der entsprechenden Hausmädchen quasi Pflicht, was das Spiel etwas eintönig werden lässt. Hier sollte man in jedem Fall auch Karten aus den anderen Spielen integrieren, um mehr Abwechslung zu haben.
Fazit: Die bislang langweiligste Version von Tanto Cuore.
Wertung: Mit 4 Punkten kann dieser Ableger leider die Erwartungen unserer Spieler nicht ganz erfüllen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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