Spieletest für das Spiel: TELEBOHN
Hersteller: Lookout Games             
Preis: 8 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2004      
noch erhältlich: Nein
Autor: Uwe Rosenberg
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2013
Kategorie: Erweiterung zu Bohnanza
Bewertungsbild Telebohn-Pressefoto

Ausstattung: 1 Anzeigekarte, 18 Sonderaktionskarten, 14 Bohnenkarten
Aufmachung: Die Anzeigekarte ist beidseitig bedruckt. Auf der einen Seite steht „Aktiver Spieler“, während auf der Rückseite „Der aktive Spieler hat bereits ein Bohnenfeld geerntet“ geschrieben steht.
Die Sonderaktionskarten haben auf der Rückseite eine andersfarbige Münze aufgedruckt, um sie von den Bohnen zu unterscheiden. Jede Karte gibt dem Besitzer einen einmaligen Vorteil im Spiel.
Bei den neuen Bohnenkarten handelt es sich um Schnittbohnen. Sie haben ein verändertes Bohnometer und geben nicht nur Bohnentaler, sondern auch Sonderaktionskarten, wenn ein entsprechendes Feld geerntet wird. Die Rückseite dieser Karten entsprechen den normalen Bohnenkarten.
Ziel: Wie gewohnt versuchen die Spieler als Bohnenbauern möglichst viel Gemüse zu ernten und ordentlich Geld einzufahren.
Die Schnittbohnen werden zu den normalen Bohnen des Grundspiels gegeben. Von den Grundkarten werden zunächst zwei Gartenbohnen entfernt. Der Rest wird gründlich gemischt und dann als Nachziehstapel bereitgelegt. Auch die Sonderaktionskarten werden als gemischter Stapel bereitgehalten Von diesem Stapel nehmen sich alle zwei Karten. Jeder bekommt gleich zu Beginn ein drittes Bohnenfeld und auf jedes Bohnenfeld direkt eine Bohnenkarte vom Stapel. Danach legt man die aussortierten Gartenbohnen mit der Bohnenseite nach oben unter den Nachziehstapel. Jeder zieht nun fünf Karten vom Stapel und darf diese auf die Hand nehmen. Dabei darf man die Reihenfolge der Handkarten verändern.
Der Startspieler bekommt die Anzeigekarte, die er mit der Seite „Aktiver Spieler“ bei sich auslegt.
Der aktive Spieler hat fünf Aktionen zur Verfügung, die er in beliebiger Reihenfolge und in der Regel auch beliebig oft durchführen kann.
Die erste Aktionsmöglichkeit besteht im Ablegen von Handkarten auf Bohnenfelder. Wie im Grundspiel darf man auf ein Bohnenfeld immer nur Karten der gleichen Sorte ablegen.
Gibt es mehrere Bohnenfelder mit der gleichen Bohnensorte, können diese mit der Aktion „Felder zusammenlegen“ zusammengefasst werden.
Hat ein Spieler leere Bohnenfelder, darf er dort neue Bohnen anpflanzen. Dies geschieht mit einer Karte vom Nachziehstapel.
Einmal in seinem Zug kann ein Spieler ein Bohnenfeld ernten. Danach dreht er die Anzeigekarte um. Die Ernte erfolgt dabei nach den Bohnanza-Regeln. Sollten Schnittbohnen geerntet werden, erhält der Spieler neue Sonderaktions-Karten.
Die letzte Aktionsmöglichkeit ist die „feindliche Übernahme“ eines anderen Bohnenfeldes von einem Mitspieler. Dies geschieht im Tausch mit einem eigenen Bohnenfeld. Dabei muß das eigene Bohnenfeld jedoch stärker sein als das eingetauschte Produkt. Dies ist dann der Fall, wenn es über mehr Karten verfügt oder die Bohnen einen kleineren Zahlenwert aufweisen als diejenigen, die man sich nehmen will. Die Schnittbohnen haben dabei mit der Ziffer 4 einen besonders niedrigen Wert. Außerdem müssen sich die Bohnenfelder auf den gleichen Positionen bei beiden Spielern befinden.
Eine feindliche Übernahme kann verhindert werden, wenn der angegriffene Spieler eine seiner Sonderaktionskarten quer über das Feld legt. Der Text der Karte ist dabei nicht mehr relevant. Der Schutz hält so lange, bis der aktive Spieler wechselt, auf dem Bohnenfeld kein Gemüse mehr liegt oder der Spieler selbst eine Übernahme mit dem Bohnenfeld gemacht hat.
Nach jeder Aktion des aktiven Spielers werden reihum die Mitspieler gefragt, ob sie die gleiche Aktion durchführen möchten. Diese können nun passen oder ebenfalls agieren. Bei 3 oder 4 Spielern ist das Recht auf eine Aktion allerdings nur einem Mitspieler vergönnt, bei fünf Personen können zwei Spieler folgen.
Will der aktive Spieler seinen Zug beenden, gibt er die Anzeigekarte an seinen Nachbarn weiter und zieht auf fünf Handkarten nach. Auch die Mitspieler füllen in diesem Moment ihre Hände wieder auf.
Ist der Nachziehstapel aufgebraucht, kommen die beiden Gartenbohnen zum Vorschein. Eine wird anschließend in den Ablagestapel eingemischt. Erst im dritten Durchgang kommt auch die letzte Gartenbohne ins Spiel.
Ist der Nachziehstapel das dritte Mal aufgebraucht, darf der aktive Spieler noch beliebig viele Aktionen machen und am Ende seine Bohnenfelder ernten. Dies tun reihum dann auch die Mitspieler.
Spielende: Wer nach der Schlussernte das meiste Geld hat, gewinnt die Partie. Nicht verbrauchte Sonderaktionskarten zählen dabei 10 Bohnenpfennige.
Kommentar: „Telebohn“ ist eine sehr veränderte Variante des Klassikers „Bohnanza“ und bricht mit vielen bekannten Regeln des Grundspiels. Insbesondere der Druck durch die Kartenhand, die hier ja beliebig sortiert werden darf, entfällt. Damit ist auch der Zwang zum Tauschen von Bohnen hinfällig.
Das Sammeln der einzelnen Sorten gestaltet sich nicht besonders schwierig. Wer als aktiver Spieler beim Nachziehen von Bohnen Glück hat, kann schnell Bohnenfelder zusammenführen und große Sammlungen generieren. Da man jedoch immer nur ein Bohnenfeld ernten kann, bieten sich solche Ertragsfelder natürlich auch gut für feindliche Übernahmen an.
Die Schnittbohnen sind trickreich. Während des Spiels geben sie kein oder nur wenig Kapital, aber dafür können die Sonderaktionen einiges bewirken. Es ist immer gut, wenn man einige Karten in der Hinterhand hat, um gegebenenfalls einer feindlichen Übernahme entgegen zu wirken.
Das Spiel funktioniert vor allem zu dritt und zu viert gut. Bei fünf Personen kann sich eine Partie dagegen wegen der vielen Aktionen der passiven Spieler auch durchaus etwas in die Länge ziehen.
Die Grafiken sind an das Grundspiel angepasst und sehen sehr schön aus. Die Karten sind in einer kleinen Mini-Schachtel untergebracht, die auf 5000 Exemplare limitiert ist.
Fazit: Eine ungewöhnliche und konfrontative Variante von Bohnanza.
Wertung: Mit 4 Punkten überzeugt „Telebohn“ nicht jeden und ist vor allem für diejenigen ein Pflichtkauf, die gerne gegen andere agieren wollen und schon immer neidisch auf deren Äcker schielten.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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