Spieletest für das Spiel: TITANIA
Hersteller: Hans im Glück             
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Nein
Autor: Rüdiger Dorn
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: März 2014
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Titania-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 36 Schiffskarten, 60 Schiffe, 22 Nebelplättchen, 30 Punkteplättchen, 100 Muschel-Chips, 64 Turmsegmente, 25 Seesterne, 4 Zählsteine, 4 Tierplättchen
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine Wasserfläche, die in Sechseckfelder eingeteilt ist. Es gibt eine Reihe von Inseln, auf denen Türme errichtet werden können. Die meisten Felder zeigen an, was ein Spieler bekommt, wenn er ein Schiff auf diesem Feld einsetzt. Im Zentrum bei der Hauptinsel sind die Felder allerdings unbedruckt. Auf ihnen liegen zu Beginn Nebelplättchen. Auch diese Plättchen haben Belohnungen.
Es gibt drei unterschiedliche Farben bei den Holzbooten. Jede Schiffskarte zeigt die Farben von einem oder zwei Schiffen.
Die Punkteplättchen haben auf einer Seite eine Siegpunktzahl, während die Rückseite unbedruckt ist. Mit Hilfe der Muscheln können die Türme errichtet werden. Die Muscheln haben dabei eine von vier möglichen Farben. Diese Farben findet man auch auf den Turmsegmenten aus Holz.
Bei den Seesternen handelt es sich ebenfalls um Holzelemente, während die Zählsteine mit den Tiersymbolen für die Spielerclans aus Pappe sind. Die Tiersymbole gibt es ferner auf den Tierplättchen, die jeder Spieler vor sich liegen hat und die die Zuordnung der Punktestände erleichtern sollen.
Ziel: Jeder Spieler versucht durch den Bau von Türmen und anderen Aktionen möglichst viele Siegpunkte anzuhäufen.
Vor dem Spiel kommen die Nebelplättchen verdeckt um die Hauptinsel herum. Einige Schiffe werden auf dieser Insel abgestellt, von der aus die Expeditionen starten. Man mischt die Punkteplättchen und legt sie verdeckt bereit. Jeder erhält einen Zählstein, das passende Tierplättchen und vier Karten. Schließlich kommen noch einige Schiffe für später beiseite.
Das Spiel geht über zwei Epochen. Ist ein Spieler an der Reihe, zieht er entweder drei Handkarten oder er spielt ein bis drei Karten aus. Bei jeder Karte wird dabei ein Schiff in einer der abgebildeten Farben auf den Spielplan gestellt.
Das Schiff kommt vom Vorrat und muß benachbart zu einem Schiff gleicher Farbe eingesetzt werden. Auf den Feldern dürfen maximal zwei Schiffe unterschiedlicher Farbe sein. Inselfelder darf man nicht belegen. Steht das eingesetzte Schiff auf einem Nebelplättchen, wird dieses umgedreht und der Spieler bekommt den Bonus. Nachdem man das zweite Schiff auf ein Nebelplättchen gelegt hat, entfernt man dieses Plättchen vom Spielplan.
Auf einem Feld mit Aufdruck steht beschrieben, ob es Muscheln, Seesterne, weitere Schiffe, Siegpunkte oder neue Handkarten für den Spieler gibt.
Eine Besonderheit im Spiel sind die Wasserfelder mit Baukränen. Setzt ein Spieler hier ein Schiff ein, darf er auf allen angrenzenden Inseln Turmsegmente bauen. Für das Bauen werden Muscheln in den erforderlichen Farben gebraucht. Dazu gibt es noch spezielle Bauregeln. Für das Bauen von Türmen
gibt es sofort einige Siegpunkte. Seesterne auf Inselfeldern erhöhen den Punktwert. Sie können sofort oder später eingesetzt werden, wenn ein Spieler einen Seestern nehmen darf.
Am Ende des Aktionszuges zieht man neue Karten nach. Die Anzahl hängt dabei von der Menge der gespielten Karten ab. Es gibt außerdem ein Handkartenlimit im Spiel.
Die erste Epoche endet sofort, wenn von einer Farbe das letzte Schiff eingesetzt wurde. Für die zweite Epoche nimmt man alle Schiffe wieder vom Plan, legt die Seesterne zurück und mischt die Nebelplättchen neu. Dann kommen die zuvor aussortierten Boote auch zum allgemeinen Vorrat.
Spielende: Ist in der zweiten Epoche eine Schiffsfarbe ausgegangen, endet die Partie. Jeder deckt seine Punkteplättchen auf und addiert deren Werte zu seinem Ergebnis.
Kommentar: Mit „Titania“ hat Rüdiger Dorn ein ansprechendes Familienspiel geschaffen, was vom Material und den Illustrationen sehr gelungen ist. Anfangs wirkt der Spielplan wegen der vielen Symbole auf den Feldern etwas überladen, aber trotzdem gelingt die Übersicht recht schnell.
Die Hintergrundstory zum Spiel ist etwas schräg und auch die Grafiken mögen etwas düster wirken, bringen aber andererseits die stürmische See mit ihren Gefahren gut zur Geltung.
Da nur Schiffskarten in drei Farben existieren, kann man fast immer mit der gewünschten Flotte ziehen. Die Verteilung der Karten ist ausgewogen und somit bewegen sich die drei Schiffsflotten relativ gleichmäßig über die See. Es macht in der Regel auch nicht viel Sinn, eine Farbe von einem Großteil des Spielbretts abzuschneiden, denn früher oder später hat man selbst nur noch Karten dieser Farbe auf der Hand.
Die Spielzüge sind schnell absolviert und man fühlt sich permanent im Geschehen. Ein besonderes Augenmerk muß man immer auf die Turmbau-Felder legen, die man auf keinen Fall vernachlässigen sollte. Anfangs ist es noch relativ leicht, Segmente auf den Inseln zu errichten, während man im späteren Verlauf kräftig Muscheln dafür abgeben muß. In der Schlußphase sollte man dann auch verstärkt aufpassen, dem nachfolgenden Spieler keine Steilvorlagen zu geben.
Nach dem ersten Durchgang erfolgt die zweite Epoche, bei der es außer einigen zusätzlichen Schiffen und den bereits errichteten Turmsegmenten keine wirklichen spielerischen Neuerungen gibt. Dies wirkt auf Vielspieler manchmal etwas langatmig und zu gleichförmig. In den Familien wurde dieser Aspekt allerdings nicht bemängelt.
Fazit: Ein nettes Familienspiel mit düsterer Optik.
Wertung: Mit guten 4 Punkten überzeugte uns „Titania“.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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