Spieletest für das Spiel: TOLEDO
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Martin Wallace
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2008
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Toledo-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 20 Spielfiguren, 32 Geschäftstafeln, 90 Karten, 16 Fechtmeister-Plättchen, 19 Schwertplättchen, 23 Metall-Plättchen, 20 Edelsteine
Aufmachung: Der Spielplan zeigt einen Pfad, auf dem sich die Spieler sich durch die Stadt bewegen. Die meisten Felder sind dabei unbebaut und können mit Geschäftstafeln belegt werden.
Im unteren Bereich des Brettes befinden sich die Ablageplätze für die Schwertplättchen und die Rohstoffe. Im oberen Bereich liegen dagegen die Fechtmeister aus.
Die Spielfiguren sind aus Holz und sehen leicht südländisch aus. In jeder Spielfarbe gibt es acht Geschäfte mit ein oder zwei Plätzen für Spielfiguren.
Bei den meisten Karten handelt es sich um Geld mit Zahlenwerten zwischen 1 und 6. Auf diesen Karten ist jeweils eine Fechtszene zu finden, bei der mal der Angreifer und mal der Verteidiger gewinnt.
Desweiteren gibt es einige Gemäldekarten, die im Spielverlauf gekauft werden können, um Bonuspunkte am Spielende zu erzielen.
Die Fechtmeister gibt es in drei Farben. Ein Bewegungsplättchen als viertes Plättchen in dieser Kategorie gibt es ebenso. Es handelt sich hierbei um rechteckige Kartonplättchen.
Auch bei den Schwertern handelt es sich um bedruckte Pappe. Es gibt verschiedene Modelle, für die man unterschiedlich viel Metall und Edelsteine braucht. Während das Metall aus einfachen Kartonstreifen besteht, sind die Edelsteine aus Kunststoff gefertigt und sehen hervorragend aus.
Ziel: Die Spieler versuchen mit ihren Spielfiguren möglichst viele und gute Schwerter zu fertigen und diese dem Herrscher der Stadt zu überreichen.
Bevor das Spiel beginnt, werden einige Vorbereitungen getroffen. Die Gemäldekarten kommen als offener Stapel neben die Fechtmeister-Plättchen. Dann legt man die Schwerter sortiert nach ihren Werten auf den Plan, direkt neben das Metall und die Edelsteine.
Jeder bekommt die Figuren einer Farbe und stellt diese auf das Startfeld der Laufleiste. Die dazugehörigen Geschäftsfelder werden vor den Spielern ausgelegt. Schließlich mischt jemand die Geldkarten und gibt jedem fünf auf die Hand.
Wer an die Reihe kommt, darf eine von vier möglichen Aktionen ausführen. Die erste Möglichkeit ist dabei die Aufnahme von zwei weiteren Geldkarten.
Alternativ kann man auch eine eigene Geschäftstafel auf den Spielplan legen. Das Feld muß dabei leer sein.
Möchte ein Spieler eine eigene Figur bewegen, muß man eine seiner Geldkarten abwerfen und zieht anschließend die Figur entsprechend voran. Die Figur darf über leere Felder hinweg ziehen, muß die Bewegung aber auf einem Geschäft beenden. Ist dort noch Platz, kann man das Geschäft nutzen. Danach kann der Spieler weitere Geldkarten mit dem gleichen Zahlenwert spielen, um die gleiche oder eine andere Figur zu bewegen.
Gibt es keinen freien Platz mehr, muß der Spieler sofort weiterziehen oder mit einem Gegenspieler, der seinerseits eine Figur auf dem Feld hat, ein Duell ausfechten.
Ein Duell geht über maximal drei Fechtrunden. In einer Fechtrunde wird die oberste Geldkarte aufgedeckt und die Fechtszene dort betrachtet. Hat einer der beiden Kontrahenten ein Fechtmeister-Plättchen in der abgebildeten Farbe, macht er damit einen Fechtpunkt. Wenn niemand ein solches Fechtmeister-Plättchen hat oder beide versiert in diesem Kampfbereich sind, entscheidet die grafische Darstellung darüber, ob der Angreifer besser ist oder nicht. Nach dem ersten Kampf wird eine zweite Karte und eventuell noch eine dritte Karte aufgedeckt, bis einer der beiden Streithähne zwei Fechtpunkte erzielen konnte.
Der Verlierer setzt seine Figur auf den Startort zurück. Hat der Herausforderer gewonnen, darf er anschließend das Geschäft nutzen.
Die Nutzung eines eigenen Geschäftes ist kostenlos. Bei einem fremden Laden muß man dem Eigentümer eine Geldkarte schenken. Der Mindestwert der geschenkten Karte hängt dabei von der Lage des Geschäftes ab.
Beim Metallhändler oder dem Edelsteinverkäufer darf man sich einen passenden Rohstoff aus dem Vorrat nehmen. Der Schmied stellt eines der ausliegenden Schwerter für den Spieler her, wenn man die passenden Rohstoffe zurück in den allgemeinen Vorrat legt. Der Fechtmeister erlaubt das Nehmen eines Fechtmeister-Plättchens oder eines Bewegungsplättchens. Mehr als drei Stück dieser Art kann man jedoch nicht erwerben. In der neutralen Taverne gibt es neue Geldkarten und beim Künstler darf man sich eine Gemäldekarte nehmen.
Erreicht eine Figur das Zielfeld, darf man eines seiner Schwertplättchen unter die Figur stellen. Beides bleibt dann bis Spielende an Ort und Stelle.
Das Bewegungsplättchen erlaubt einmal im eigenen Zug eine Karte mit einem beliebigen anderen Zahlenwert auszuspielen, um seine Figur zu ziehen. Es bringt allerdings bei Spielende einige Minuspunkte.
Möchte man keine Aktion machen, darf man eine eigene Figur wieder zum Start zurück schicken.
Spielende: Sobald ein Spieler drei oder mehr Figuren im Ziel hat, beginnt die Schlußrunde. Jedes Schwert im Ziel zählt seinen vollen Wert, während Schwerter vor einem Spieler nur die halbe Punktzahl bringen. Gemälde werden dazugerechnet und je zwei Edelsteine können gegen einen Siegpunkt eingetauscht werden. Von der Gesamtsumme wird eventuell noch etwas abgezogen, wenn man ein Bewegungsplättchen gekauft hat.
Kommentar: Dem Engländer Martin Wallace ist ein gutes Familienspiel gelungen, bei dem die Spieler auf einfache Art und Weise Rohstoffe zum Baum von Schwertern benutzen, die sie dann noch an den Herrscher übergeben wollen, um Siegpunkte zu erzielen.
Das kluge Vorgehen auf dem Pfad ist dabei wichtig. Das fängt schon beim Plazieren der Geschäfte an. Die Rohstofflieferanten sind hier immer sehr begehrt, doch lohnt sich ein solches Geschäft auch noch im Mittelteil des Weges, weil Fremde dann höhere Preise zahlen müssen.
Das Vorankommen ist trickreich gelöst. Oft sind es gerade die kleinen Werte, die dringend gebraucht werden, um nicht zu viele Geschäfte zu verpassen. Mit den hohen Geldkarten kommt man häufig zu schnell in Richtung Ziel und muß dann entweder auf ein verlorenes Duell hoffen oder die Figur freiwillig zurücksetzen.
Die Duelle sind einfach gehalten, aber durchaus spannend. Oft schadet es auch nicht, wenn man einmal verliert.
Auch im Spiel zu zweit kann „Toledo“ überzeugen, der Kampf wird allerdings bei mehr Personen deutlich härter.
Fazit: Ein nettes Familienspiel.
Wertung: Viele Testspieler fanden „Toledo“ recht pfiffig, auch wenn es nicht ganz für einen Top-Titel gereicht hat. Gute 4 Punkte gibt es aber in jedem Fall für diese Frühlingsneuheit von Kosmos.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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