Spieletest für das Spiel: TOM
TUBE
Hersteller: Kronberger Spiele Preis: 15 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2 Erscheinungsjahr: 2003 noch erhältlich: Ja Autor: Roland Goslar, Tobias Goslar Besonderheit: Kategorie: 2-Personen-Spiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kronberger Spiele recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
40 Rauten, 18 Dreiecke, 2 Figuren, 4 Solar-Steine, 38 Markierungssteine
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt zwei Raumstationen in verschiedenen Farben und dazu jeweils
zwei Außenposten an gegenüberliegenden Positionen. Zwischen
den Stationen und den Außenposten befinden sich eine Vielzahl von
dreieckigen Spielfeldern.
Jeweils zwei Spielfelder können mit einer
Raute abgedeckt werden. Auf diesen dicken Papp-Plättchen sieht man
Röhren in den Spielerfarben und gestreifte neutrale Röhren. An
den Kanten einer Raute sind kleine Markierungen für Knotenpunkte zu
sehen und auch innerhalb mancher Röhren befinden sich Knotenpunkte.
Die Dreiecke werden immer dann eingesetzt, wenn
durch das Legen von Rauten einzelne Spielfelder komplett umschlossen wurden
und somit nicht mehr mit einer Raute belegt werden können. Neben neutralen
Dreiecken ohne Röhren gibt es auch einige Plättchen mit Rohrverbindungen
in Spielerfarben.
Mit Hilfe der großen Spielfiguren sollen
die Spieler über das zu bildende Röhrensystem zu den Außenposten
gelangen, um dort die Solarsteine der eigenen Farbe einzusammeln. Während
die Solarsteine kleine Holzzylinder sind, handelt es sich bei den großen
Pöppeln um Standardmaterial.
Die Markierungssteine kommen unter bestimmten
Umständen ins Spiel und sorgen für größeren Bewegungsfreiraum
und Siegpunkte. Es gibt sie in drei unterschiedlichen Farben. Sie haben
die Form kleiner Würfel und sind aus Holz gefertigt.
Ziel: Es gilt, mit
seinem Astronauten möglichst schnell die beiden Solarsteine einzusammeln
und damit wieder zur Basis zurückzukehren.
Am Anfang werden alle Rauten gut gemischt und
neben den Spielplan gestapelt. Jeder wählt eine Spielfarbe und stellt
dann seine Figur auf die entsprechende Raumstation. Die gleichfarbigen
Solarsteine werden dann auf die dazugehörigen Außenposten gestellt.
Jeder nimmt sich die Dreiecke mit den Röhren seiner Farbe und bekommt
zusätzlich noch drei neutrale Dreiecke dazu. Nachdem sich jeder einen
gelben Markierungsstein genommen hat, darf der jüngste Spieler beginnen.
In seinem Zug kann ein Spieler entweder eine
Raute nehmen und anlegen oder seine Spielfigur durch die Röhren schweben
lassen.
Eine Raute darf nur auf zwei angrenzende freie
Felder gemäß den auf dem Spielbrett vorgegebenen Linien gelegt
werden. Befindet sich auf der Raute ein kleiner Knotenpunkt mit einem Kreuz,
wird dieser anschließend mit einem gelben Markierungsstein belegt.
Sollte durch das Legen einer Raute eine Röhre
entstehen, die einen definitiven Endpunkt (Sackgasse) besitzt, wird der
Endpunkt mit einem blauen Markierungsstein belegt. Bildet sich ein isolierter
Knotenpunkt ohne Anbindung an das Röhrensystem, wird ein grüner
Markierungsstein auf diesen Knoten gestellt.
Wenn durch das Legen einer Raute ein oder mehrere
isolierte Dreiecke entstehen, werden diese mit den dreieckigen Kärtchen
des aktiven Spielers nach dessen Wahl aufgefüllt. Sollte der Spieler
keine Plättchen mehr besitzen, darf der Gegner diese Felder belegen.
Alternativ darf man seine Spielfigur bewegen.
Diese kann nur durch eigene und neutrale Röhren schweben. Sie kann
nur auf vollständig vorhandenen Knotenpunkten landen.
Die Figur schwebt immer bis zum nächsten
Knotenpunkt und darf nur dann weiterschweben, wenn dieser nicht mit einem
Markierungsstein belegt ist und man ohne Richtungsänderung den Knotenpunkt
auf der gegenüberliegenden Seite wieder verläßt. In jedem
anderen Fall muß man seinen Zug ansonsten auf dem Knotenfeld beenden.
Erreichte Markierungssteine werden aufgesammelt und dem eigenen Vorrat
zugeführt.
Möchte ein Spieler auch durch Röhren
des Gegners schweben, muß er dazu einen blauen Markierungsstein ablegen.
Während seiner gesamten Bewegungsphase in diesem Zug kann er nun auch
fremde Röhren nutzen. Ein blauer Markierungsstein bringt bei Spielende
zwei Siegpunkte.
Durch Abgabe eines gelben Markierungsstein darf
man mit seiner Figur von einem Knotenpunkt entlang einer Rautenkante zum
nächsten Knotenpunkt schweben. Die beiden Knotenpunkte müssen
dabei nicht miteinander verbunden sein. Jeder gelbe Markierungswürfel
im eigenen Vorrat zählt am Schluß einen Punkt.
Die grünen Markierungssteine kann man nur
durch Schweben erreichen. Sie bringen bei Spielende fünf Siegpunkte,
können alternativ aber auch jederzeit gegen einen blauen und zwei
gelbe Steine des Vorrats eingetauscht werden.
Spielende: Sobald
ein Spieler seine beiden Solarsteine erreicht hat und danach wieder in
seiner Station gelandet ist, schaut man, ob noch Rauten ausgelegt werden
können. Ist dies der Fall, zählt jeder Zug des Gegenspielers
bis zu seiner Station noch einen Bonuspunkt für den Schnelleren. Anschließend
werden die Solarsteine mit jeweils fünf Punkten und die verbliebenen
Markierungssteinen mit den entsprechenden Werten dazugerechnet. Es gewinnt
der Spieler mit der höheren Gesamtsumme.
Kommentar: „Tom
Tube" ist ein faszinierendes Denkspiel, welches sich nach und nach den
Spielern erschließt. Während die ersten zwei Partien meistens
recht planlos abgespult werden, bekommt man später ein Gefühl
für die einzelnen Rauten und kann sie geschickt einsetzen, um möglichst
lange gerade Wege zu bauen oder durch geschicktes Bilden von freien Dreiecksfeldern
seine Bahnen gut zu plazieren. Die gelben Markierungssteine sind wichtig,
da man fast immer nur mit ihnen zu abgeschlossenen Regionen vordringen
kann. Blaue Steine werden dagegen selten genommen.
Eher überflüssig sind die grünen
Markierungssteine. Das Bilden eines Knotenpunktes ohne angrenzende Röhren
macht im Zentrum normalerweise keinen großen Sinn, während am
Rand die Steine einen zu großen Umweg bedeuten. Da man für einen
Fünfer immer zwei Einer opfern muß, bringt eine Aufnahme dieses
besonderen Markierungsstein nur in den seltensten Fällen etwas, wenn
man sich eigentlich sowieso auf dem Streckenabschnitt voranbewegen muß.
Fazit: Ein sehr
gutes Erstlingswerk, welches Denkfans wärmstens empfohlen werden kann.
Wertung: Mit soliden
5 Punkten überraschte unsere Testspieler der frisch gegründete
Verlag sehr positiv. Sehr gutes Material und eine relativ klar strukturierte
Regel runden das Spiel ab. Einziger Wehrmutstropfen sind die grünen
Markierungssteine, die keine wesentliche Bereicherung des Spiels darstellen
und über deren Erhalt sich die Anleitung ausschweigt.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de