Spieletest für das Spiel: TOOOR!
Hersteller: Kosmos Preis: 15 Euro empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 2 Erscheinungsjahr: 2005 noch erhältlich: Ja Autor: Oliver Abendroth Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2006 Kategorie: 2-Personen-Spiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!
Ausstattung: 22 Fußballer,
12 Taktikkarten, 6 Positionspfeile, 1 Spielplan, 3 Spezialwürfel,
2 Treffer-Plättchen, 6 Markierungssteine, 22 Plättchen, 1 Pfeife
Aufmachung: Bei
den Fußballern handelt es sich um quadratische Papp-Plättchen.
Sie sind beidseitig bedruckt und zeigen auf der einen Seite eine Damen-Mannschaft,
während die andere Seite ein Herren-Team aufweist. Jede Kantenseite
der Karte ist mit 1-5 Fußbällen bedruckt. In den Ecken findet
man unter Umständen einige Spezialsymbole.
Mit Hilfe der Taktik-Karten wird gespielt. Sie
zeigen für beide Parteien an, welche Reihen (Angriff, Mittelfeld,
Verteidigung) aktiviert werden. Jeder Spieler verfügt über einen
eigenen Satz an Taktikkarten, die zusätzlich noch Zahlenwerte von
1-6 aufgedruckt haben.
Die Positionspfeile sollen dazu dienen, die ausliegenden
Reihen jedes Spielers als Angriffs-, Mittelfeld- und Abwehr-Reihen zu definieren.
Sie sind aus dicker Pappe und haben jeweils eine andere Farbe.
Der eigentliche Spielplan besteht nur aus einer
Zeitleiste, bei der es sechs Einteilungen gibt. Außerdem gibt es
pro Mannschaft jeweils eine Torskala. Die Pfeife wird benutzt, um die aktuelle
Spielzeit anzugeben, während man die Trefferplättchen auf die
Torskalen legt.
Mit Hilfe der Spezialwürfel werden die jeweiligen
Angriffs- und Verteidigungswerte modifiziert. Zwei dieser Würfel besitzen
Zahlenwerte von 0-3, ein weiterer ist für Verletzungen und andere
Ereignisse zuständig. Mit Hilfe der kleinen Plättchen markiert
man Spieler, die sich während der Partie verletzt haben oder Karten
wegen Fouls bekommen. Die großen hölzernen Markierungssteine
zeigen dem Gegner an, welchen Spieler in einer Reihe man aktivieren will.
Ziel: Jeder Spieler
versucht mit seiner Mannschaft möglichst siegreich vom Platz zu gehen.
Zu Anfang wählt jeder ein Team von Fußballern
aus. Der Spielplan wird zwischen die Spieler gelegt. Darauf legt man die
beiden Treffer-Plättchen und die Pfeife. Sie kommen auf die jeweils
niedrigsten Positionen.
Nun werden die Positionspfeile vor den Spielern
in einer senkrechten Reihe abgelegt. Danach setzen die Spieler ihre Fußballer
gemäß einigen Vorgaben in die drei Reihen. Der Torwart muß
unabhängig davon in einer separaten Reihe darunter abgelegt werden.
Die Fußballer müssen dabei so angeordnet sein, daß die
Portraits zum Besitzer schauen. Alle Plättchen und die drei Würfel
kommen neben das Spielfeld. Schließlich nimmt sich jeder Spieler
die Markierungssteine seiner Farbe und die gleichfarbigen Taktikkarten.
Am Anfang jeder Runde wählen die Spieler
eine ihrer Taktikkarten aus und legen diese verdeckt ab. Anschließend
decken beide die gewählte Karte auf. Es beginnt derjenige, dessen
Karte die höhere Ziffer besitzt. Bei einem Gleichstand wird ausgewürfelt,
wer den Angriff ausführt. Die Taktikkarte des Unterlegenen wird nun
umgedreht und nicht aktiviert.
Auf der Karte des Angreifers sieht man, wie viele
Personen aus welchen Reihen aktiviert werden können. Zunächst
muß der Angreifer seine Spieler mit den Markierungssteinen definieren,
danach ist der Verteidiger an der Reihe und wählt seine Abwehr aus.
Beide Parteien berechnen nun ihren jeweiligen Angriffswert, in dem sie
alle Bälle der gewählten Figuren zusammenzählen, die zum
Gegner zeigen. Anschließend wird mit einem Zahlenwürfel geworfen
und das Ergebnis dazu addiert.
Hat der Angreifer ein höheres Ergebnis,
darf er anschließend einen Torschuß machen. Gelingt es dagegen
dem Verteidiger, den gleichen Wert oder sogar einen besseren Wert zu erzielen,
hat er seinerseits einen Gegenangriff. In jedem Fall werden alle markierten
Spieler nach dem Angriff um 90 Grad im Uhrzeigersinn gedreht, wodurch sie
eine neue Spielstärke erhalten. Nach den Drehungen muß ggf.
der Ereigniswürfel bei Spielern ausgeführt werden, in deren Ecken
ein Spezialsymbol war, welches durch die Drehung kurzzeitig in Richtung
des Gegners gezeigt hat.
Bei einem Torschuß wählt der Angreifer
einen seiner bereits eingesetzten Spielfiguren aus und wirft erneut einmal.
Die neue Spielstärke und das Würfelergebnis bilden die Stärke
des Torschusses. Der Gegner benutzt den Wert seines Torwartes und würfelt
ebenfalls. Erzielt der Angreifer nun ein höheres Ergebnis, dann ist
ein Tor gefallen. Auch nach dem Torschuß müssen die beiden aktivierten
Figuren im Uhrzeigersinn gedreht werden und eventuell kommt der Ereigniswürfel
zum Einsatz.
Ist der Angriff bereits zu Beginn gescheitert,
gibt es einen Gegenangriff, nachdem die Spielfiguren gedreht wurden. Der
bisherige Angreifer wird zum Verteidiger, seine eingesetzte Taktikkarte
wird verdeckt. Dafür dreht der neue Angreifer seine Taktikkarte um.
Nun wählen die Spieler wieder gemäß der neuen Taktikkarte
Figuren aus und berechnen nach dem gleichen Schema die Stärke ihrer
Recken. Bei Erfolg gibt es wieder einen Torschuß, bei einem Mißerfolg
endet die Spielrunde dagegen.
Immer wenn eine Ereignisprobe gemacht werden
muß, wirft der Manager der Mannschaft den Ereigniswürfel für
jeden seiner betroffenen Spieler. Zeigt das Symbol auf dem Würfel
das gleiche Bild wie das auf der Ecke, welche gerade in Richtung des Gegners
wies, dann findet das Ereignis statt und die Spielfigur bekommt eine gelbe
bzw. rote Karte oder verletzt sich. Verletzte Spieler haben grundsätzlich
immer einen Ball weniger als abgedruckt. Bei einer gelben Karte wird die
Spielfigur wegen eines Fouls verwarnt. Sollte man eine rote bzw. zwei gelbe
Karten erhalten, muß die Figur vom Platz genommen werden und wandert
in die Schachtel zurück. Der Besitzer der Mannschaft darf danach auf
Wunsch einen beliebigen anderen Spieler in diese Reihe schieben, ohne seine
Ausrichtung jedoch zu verändern.
Am Ende einer Runde kommen die Markierungssteine
wieder zum Spieler zurück. Die Pfeife wird um eine Position weitergeschoben.
Noch ausliegende Taktikkarten kommen in die Schachtel. Aus den verbliebenen
Taktikkarten wählen die Kontrahenten nun die nächste Karte aus.
Spielende: Nach
sechs Spielrunden endet die Partie. Es gewinnt der Spieler mit den meisten
Toren. Wenn beide Parteien gleich viele Treffer erzielt haben, gibt es
ein Unentschieden oder auf Wunsch eine Verlängerung. Mit besonderen
Regeln ist auch ein Elfmeterschießen möglich.
Kommentar: Bei "Tooor!"
handelt es sich um eine abgespeckte Version des bereits früher im
Verlag erschienenen Spiels "Finale". Es wurden jedoch vor allem Vereinfachungen
beim Spielaufbau und der Auswahl der Taktikkarten durchgeführt.
Das neue Spiel gefällt besser, da es einfacher
zu spielen ist und keine große Vorbereitung benötigt. Das System
mit den veränderten Eigenschaften der Spieler nach jedem Einsatz ist
gut durchdacht und sorgt immer für Grübeln. Läßt man
einen Angriff nicht durchgehen, verliert man selbst seine guten Werte bei
den aktivierten Figuren, die man für einen Angriff in der Folgerunde
benötigen würde. Durch das Würfeln ist aber in jedem Fall
noch ein gewisser Glücksfaktor enthalten, damit man auch bei leicht
unterlegenen Spielern noch einen Angriff vereiteln kann. Gleiches gilt
für die Ereignisse, die je nach Symbol eintreten können, was
aber nicht zwangsläufig der Fall ist.
Mit nur 6 Spielrunden ist eine Partie trotz einiger
Gegenangriffe recht zügig zu spielen. Viele Tore wird man dagegen
bei gutem Spiel nicht erzielen können. Daher ist eine Verlängerung
und eventuell ein Elfmeterschießen vonnöten, um einen Sieger
zu definieren.
Das Material ist von guter Qualität und
die kleine Trillerpfeife funktioniert sogar. Etwas befremdlich sind jedoch
die Grafiken der Damen-Mannschaften, da diese Portraits nicht unbedingt
eindeutig erkennen lassen, daß es sich um weibliche Spieler handeln
soll. Hier hätte der Grafiker die Gesichtszüge vielleicht etwas
besser herausarbeiten können.
Fazit: Eine vereinfachte
Version von "Finale", welches beim selben Hersteller bereits früher
erschienen ist.
Wertung: Mit 4 Punkten
gefiel uns das neue Fußball-Spiel von Kosmos besser als sein Vorgänger.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de