Spieletest für das Spiel: TOP ODER FLOP
Hersteller: Argentum                  
Preis: 20 Euro
empf.Alter:10-               
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Martin Schlegel
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2006
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Top oder Flop-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Argentum Verlag recht herzlich!

Ausstattung: 5 Filmplakate, 70 Karten, 6 Marker, 1 Wertungsblock
Aufmachung: Auf den Filmplakaten ist immer ein Filmtitel zu sehen. Rechts und links von den Plakaten werden im Spiel die Einflußkarten abgelegt, die später den Wert des Streifens ergeben. Die Plakate sind aus dicker Pappe gefertigt.
Passend zu den Filmplakaten gibt es eine Vielzahl von Karten, die ein oder zwei Filmtitel besitzen und zusätzlich einen Zahlenwert zwischen 1 und 5 haben. Mit Hilfe dieser Karten nimmt man Einfluß auf den Film. Außerdem gibt es eine Reihe von Sonderkarten, die die Auslage verändern können.
Die Marker können bei den Filmen eingesetzt werden, um den Wert der Meinungsmache zu verdoppeln oder einen Bereich in der Auslage zu sperren.
Auf dem Wertungsblock werden schließlich bei Spielende die Siegpunkte für jeden Spieler notiert.
Ziel: Jeder Spieler versucht, Einfluß auf erfolgreiche Kinostreifen zu nehmen und damit zu eigenem Ansehen zu gelangen.
Zu Beginn der Partie werden die Filmplakate offen untereinander gelegt. Je nach Spielerzahl gibt es einen oder zwei Marker für jeden Spieler. Nachdem die Karten gemischt wurden, zieht sich jeder acht Karten, die er auf die Hand nimmt. Ein Startspieler wird bestimmt, von dem aus die Spieler einzeln jeweils eine Karte offen in die eigene Auslage legen, bis jeder zwei Karten vor sich liegen hat. Legt man eine Film-Karte mit zwei verschiedenen Kinofilmen aus, muß sich der Spieler für eine der beiden Seiten entscheiden. Zu Beginn muß man zwei unterschiedliche Filme durch seine Karten favorisieren.
Der aktive Spieler kann in seinem Spielzug immer nur eine Karte spielen oder einen seiner Marker auslegen.
Entscheidet sich der Spieler für eine Karte, kann er sich aussuchen, ob er die Karte in seine persönliche Auslage legen möchte oder ob sie an eines der Filmplakate angelegt wird.
In der eigenen Auslage kann man für jeden Film eine eigene Reihe bilden. Die erste Karte eines Films muß dabei offen ausgelegt werden. Weitere Karten des gleichen Typs werden dagegen verdeckt und versetzt auf die jeweilige erste Karte gelegt. Somit wissen die Mitspieler zwar, daß sich der Einfluß dieses Spielers auf den Film verändert hat, das Ausmaß können sie aber nicht sehen. Nach dem Ausspielen in die eigene Auslage erhält man keine neue Handkarte.
Um eine Karte an ein Filmplakat zu legen, muß der entsprechende Film auf der Karte abgebildet sein. Der Spieler kann sich dann entscheiden, ob die Karte auf der Top- oder der Flopseite liegen soll. Auf jeder Kartenseite dürfen maximal drei Karten anliegen. Möchte ein Spieler eine vierte Karte auf einer Seite anlegen, geht dies nur, wenn die neue Karte im Wert höher ist als die niedrigste bereits ausliegende Karte auf dieser Seite. Danach erhält der aktive Spieler die ausgetauschte Karte und muß diese in seine Ablage einbauen. Wenn die Karte zwei Filme aufweist, darf er sich jedoch entscheiden, für welchen Film die Karte gelten soll. Nach dem Ablegen einer Karte an ein Filmplakat darf der Spieler sich eine neue Handkarte nehmen.
Aktionskarten werden ähnlich verwendet. Sie können zu den eigenen Karten gelegt werden und erhöhen oder verringern den eigenen Einfluß dort oder sie kommen an die Filmplakate, wo man je nach Art der Sonderkarte eine bereits ausliegende Karte von einer Seite zu der anderen Seite oder zu einem anderen Film verschieben kann.
Als Alternative kann ein Spieler auch einen eigenen Marker ausspielen. Dieser wird in jedem Fall an eine Seite eines Filmplakats gelegt. Der Marker hat zwei Seiten, die für unterschiedliche Funktionen stehen. Bei der Stop-Seite wird eine Seite (Top oder Flop) eines Films komplett gesperrt. Es können keine weiteren Karten angelegt oder getauscht werden. Das Anlegen eines weiteren Markers an dieser Seite ist nicht möglich. Legt der Spieler den Marker mit der Verdopplungsseite an, wird der Gesamtwert der Zahlen auf dieser Seite bei der Auswertung verdoppelt. Es ist nicht möglich, einen zweiten Verdopplungsmarker an eine solche Reihe anzulegen, wohl aber einen Stop-Marker. Nach dem Legen eines Markers erhält der Spieler eine neue Handkarte.
Sobald an einem Filmplakat auf jeder Seite drei Karten ausliegen, wird der Film automatisch geschlossen. Er wird vorher beendet, wenn es Stop-Marker gibt und alle freien Kartenablage-Plätze der anderen Seite bereits belegt sind. Man kann weiterhin Karten dieses Films in die eigene Auslage legen, ein Verändern des Filmwertes ist aber nicht mehr möglich.
Wenn der letzte Film geschlossen wurde oder ein Spieler keine Handkarten und keine Marker mehr besitzt, endet das Spiel. Jeder bekommt für verbliebene Handkarten und Marker jeweils zwei Siegpunkte gutgeschrieben. Dann ermittelt man jeweils den Wert eines Films und schaut, welcher Spieler bei diesem Streifen die höchste Gesamtsumme in der eigenen Auslage liegen hat. Er bekommt den vollen Punktewert gutgeschrieben. Der Zweitplazierte erhält noch die Hälfte der Punkte.
Spielende: Wer nach der Auswertung über die höchste Gesamtpunktzahl verfügt, gewinnt die Partie.
Kommentar: Filmproduzenten haben es hier nicht leicht. Um sich die lukrativen Punkte sichern zu können, muß ein Spieler Karten in die eigene Auslage legen, wodurch sich seine Kartenhand aber rapide verkleinert. Nur beim Austauschen von Karten in den Filmreihen gewinnt man weitere wichtige Karten, die über Sieg oder Niederlage entscheiden können. Da dies auch die Mitspieler wissen, werden solche Reihen durchaus schnell komplett vollendet, wodurch ein Tauschen nicht mehr möglich ist. Sammelt man einen Film alleine, kann man fast sicher sein, daß die Mitspieler diesen Film stark abwerten und man Minuspunkte einkassiert. Das Bilden von Koalitionen ist also ein nicht zu unterschätzender Anteil im Spiel.
Im Spiel mit wenigen Spielern besitzt jeder zumindest zwei Marker, über die er neue Handkarten erhält. Mit dem Einsatz sollte man nicht zu lange warten, da es meistens mehr bringt, den Marker einzusetzen, als die zwei Siegpunkte pro Marker beim Spielende zu kassieren.
Die Grafik ist gelungen und paßt zum Spiel. Anfangs verwirren die zwei Kinoplakate auf den meisten der Spielkarten schon ein wenig, doch legt sich dies nach einigen Spielrunden.
Nicht verschweigen sollte man dagegen den hohen Glücksfaktor. Hat ein Spieler nur kleine Zahlenwerte auf der Hand, kann er diese im Spielverlauf nur schlecht austauschen und das Anlegen an ein Filmplakat bringt keine großen Veränderungen. Legt man kleine Werte in die eigene Auslage, hilft dies bei der Wertung auch nicht besonders.
Fazit: Ein glücksbetontes Kartenspiel mit Filmthema.
Wertung: Mit einer Gesamtwertung von 4 Punkten polarisiert das Spiel unsere Tester ein wenig. Einige fanden den eigenen Einfluß als zu gering, während andere gerade darin den Reiz sahen, das Optimum aus den wenigen Karten herauszuholen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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