Spieletest für das Spiel : TOP
HATS
Hersteller: Piatnik Preis: 37 DM empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 2-3 Erscheinungsjahr: 1997 noch erhältlich: Nein Autor: Leo Colovini Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Ausstattung: 1 Spielplan,
46 Zylinderhüte in drei Farben (inkl. einem Starthut)
Aufmachung: Die
Spieleschachtel hat die Größe eines normalen Piatnikspiels,
wobei innen mindestens die Hälfte aus Luft besteht. Diese Art von
Mogelpackung habe ich zuletzt bei "Das Geheimnis der Abtei" gesehen, bei
der das Ganze noch krasser war. Der Spielplan ist grafisch schlicht und
zeigt ein sechseckiges Spielfeld mit der Kantenlänge von 5 Feldern.
Jedes Feld besteht wiederrum aus einem Sechseck. In passender Größe
gibt es dazu Zylinderhüte, auf die man vor dem ersten Spiel farbige
Punkte kleben muß. Diese Hüte sind hohl und aus Plastik, man
kann sie sehr gut übereinander stapeln. Das Design des Spieles ist
grafisch als äußerst schlicht, aber praktisch für ein abstraktes
Taktikspiel zu bezeichnen.
Ziel: Jeder Spieler
bekommt 15 Hüte einer Farbe, den farblosen Hut stellt man in die Mitte
des Spielplanes. Jeder Spieler gibt nun seinem Gegenspieler 6 Hüte
(bei 3 Spielern beiden Gegenspielern je drei Hüte) und stapelt anschließend
geheim die gegnerischen und eigenen Hüte zu fünf Stapeln mit
je drei Hüten darin. Die einzige Bedingung bei den Stapeln ist, daß
die eigene Farbe oben zu sehen sein muß. Abwechselnd stellen die
Spieler nun die Türme auf das Spielfeld, wobei sie sie nur auf Felder
des zweiten oder dritten Kreises plazieren dürfen. Schlußendlich
einigt man sich wieder auf einen Mitspieler, der die Partie beginnt.
Man hat zwei Möglichkeiten zu einem Zug.
Grundsätzlich wird dabei immer ein kompletter Stapel bewegt, der nicht
auseinandergerissen wird. Man kann einen solchen Stapel von einem Feld
zu einem Nachbarfeld ziehen oder mit einem Stapel durch Überspringen
gegnerische Figuren schlagen. Das Springen geschieht wie beim Halma, das
dahinterliegende Feld muß frei sein. Multiple Sprünge sind erlaubt,
man darf allerdings jeden Hutstapel nur einmal in einem Zug überspringen.
Bei eigenen Hutstapeln passiert nichts, bei gegnerischen
Hutstapeln wird der oberste Hut entfernt und in die Spieleschachtel zurückgelegt.
Landet eine Spielfigur in der Randzone, so muß
sie im nächsten Zug von dort wegbewegt werden, es sei denn, man kann
mit einer seiner Figuren wieder gegnerische Figuren schlagen. Es herrscht
grundsätzlich Zugzwang. Der Hut in der Mitte stellt ein Hindernis
dar, über das man allerdings hinwegspringen kann. Sind am Ende des
Spiels nur noch 5 Stapel oder weniger im Spiel, so kann ein aktiver Spieler
bei seinem Zug das Spielfeld verkürzen. Dann müssen alle Spieler
ihre Spielfiguren aus dem zweiten Kreis in die Spielmitte verlegen, wenn
sie an der Reihe sind und keine wichtigere Aufgabe (Schlagen anderer Figuren)
dies verhindert.
Spielende: Der Spieler,
dem es gelingt, als einziger noch farbige Hüte auf dem Spielplan zu
haben, wird der Titel des Siegers zuerkannt.
Kommentar: Am Anfang
der Partie dachte ich, daß ich es mit einem sehr langweiligen Spiel
zu tun habe, zudem noch in schlechter Aufmachung für den Preis eines
großen Familienspiels, doch wurde ich vom Autor, der übrigens
auch mitverantwortlich für das MB-Spiel Inkognito war, eines besseren
belehrt. Gerade die Schlußphase ist interessant, denn durch die wahlweise
Verkürzung des Spielfeldes kann sich kein Gegenspieler verstecken
und vor der Übermacht davonlaufen. Man sollte sich die Stapel der
eigenen Farbe und die darunterliegenden andersfarbigen Hüte gut merken,
damit man am Ende der Partie nicht böse überrascht wird und plötzlich
keine Figuren mehr stehen hat. Selbst bei drei Spielern ist jeder ständig
dabei, da unter den Hüten fast immer irgendwo ein gegnerischer Spielstein
lauert.
Fazit: Ein abstraktes
Taktikspiel mit einfachen Regeln, angelehnt an Halma.
Wertung: Aufgrund
des Designs und der Verpackung gebe ich dem Spiel nur 3 Punkte. Der Spielplan
hätte ruhig zweimal gefaltet werden können, damit das Spiel in
eine passende Größe kommt. Das Spiel an sich macht sowohl zu
zweit wie auch zu dritt Spaß und eine Partie ist angenehm schnell
beendet. Denkpausen entstehen zum Glück nur ganz selten.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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