Spieletest für das Spiel: TORRES
Hersteller: FX Schmid Preis: 60 DM empf.Alter: 12-99 Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 1999 noch erhältlich: Ja Autor: Wolfgang Kramer, Michael Kiesling Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma FX Schmid recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
92 Bausteine, 24 Ritter, 4 Wertungssteine, 1 König, 40 Aktionskarten,
4 Karten "Codex", 3 Karten "Phasen", 8 Meisterkarten
Aufmachung: Der
Spielplan besteht aus einem Raster mit 8x8 Feldern. Um diese Spielfläche
schlängelt sich die Punkteleiste. Einige Felder der Spielfläche
sind speziell gekennzeichnet, um die Startpositionen der ersten Burgteile
anzuzeigen. Diese Bausteine sind aus Plastik gefertigt und lassen sich
gut stapeln. An jeder Seite eines Bausteins befindet sich eine Türöffnung.
Die Ritterfiguren sehen wie Fingerhüte aus und sind wie der König
aus Holz gefertigt. Die Figur des Königs ist deutlich besser modelliert.
Zum Anzeigen der Siegpunkte werden kleine Wertungssteine benutzt, die die
Form einer kleinen Säule haben. Die
Aktionskarten gibt es in den Spielerfarben. Jedes
Set besitzt die identischen Aktionsmöglichkeiten. Auf den Codex-Karten
gibt es eine Kurzanleitung über die verschiedenen Aktionsmöglichkeiten
während der Partie. Die Karten „Phasen" dienen zur
Übersicht, wie viele Runden jede Phase dauert,
da dies je nach Spielerzahl variiert. Die Meisterkarten schließlich
stellen alle Spieler vor besondere Aufgaben, für die es zusätzliche
Siegpunkte gibt. Das Material ist recht nett gemacht, wenn auch die Farben
des Spielplans und der Bausteine gewöhnungsbedürftig sind.
Ziel: Es gilt, nach
drei Wertungsrunden die meisten Erfolgspunkte zu haben.
Jeder Spieler erhält einen Wertungsstein
und sechs Ritter einer Farbe. Die Wertungssteine werden auf das Startfeld
der Zählleiste gestellt. Nun bekommt jeder noch eine Codex-Karte,
auf der die Kurzspielregeln stehen. Je nach Spielerzahl benötigt man
unterschiedlich viele Runden, bevor es zu einer Wertung kommt. Diese Runden
findet man auf der passenden Phasenkarte.
Alle Aktionskarten werden gemischt und als Stapel
neben den Spielplan gelegt. Dorthin kommt auch die Königsfigur. Die
Bausteine verbleiben zunächst in der Schachtel. Lediglich acht Bausteine
werden zu Beginn auf die markierten Felder des Spielplans gesetzt und bilden
so das Grundgerüst des Bauspiels. Als letztes plazieren die Spieler
ihre Figuren nacheinander auf leere Gebäude. Der letzte Spieler darf
zusätzlich den König plazieren.
Das Spiel läuft in drei Phasen ab. Am Ende
jeder Phase gibt es eine Wertung.
Vor jeder Phase werden zunächst Bausteine
gemäß der Phasenkarte ausgegeben, die die Spieler entsprechend
der Abbildung auf der Karte nebeneinander in Stapeln auslegen. Der jüngste
Spieler beginnt die Partie.
Wer am Zug ist, hat fünf Aktionspunkte zur
Verfügung.
Für zwei Aktionspunkte kann man einen neuen
Ritter einsetzen. Dieser kommt direkt neben einen anderen eigenen Ritter.
Das Feld muß sich auf gleicher oder tieferer Ebene befinden.Wenn
man eine eigene Figur ziehen möchte, kostet dies einen Aktionspunkt
pro Feld. Die Figuren können nur waagerecht und senkrecht ziehen.
Pro Feld kann man maximal um eine
Ebene nach oben klettern. Eigene und fremde Ritter
sind Hindernisse und auch der König kann nicht übersprungen werden.
Ein Ritter kann durch eine Burg hindurch gehen.
Dabei darf man aus einem beliebigen Tor der Burg auf gleicher Höhe
oder tiefer wieder herauskommen. Das Hindurchgehen kostet nur einen Aktionspunkt.
Der Einsatz eines Bauteils kostet einen Aktionspunkt.
Die Anzahl der Reihen mit Bauteilen vor jedem Spieler gibt an, wie viele
Runden noch bis zur Wertung gespielt werden. In jeder Runde kann sich der
Spieler einen der Türme aussuchen und alle vorhandenen Bausteine des
Turms für jeweils einen Aktionspunkt verbauen. Wenn man keinen oder
nicht alle Steine verbaut, kann man die überzähligen Steine auf
andere Türme aufteilen, jedoch dürfen diese Türme maximal
drei Bausteine enthalten. Alle weiteren Turmteile werden in die Schachtel
zurückgegeben. Nach einer Wertung werden alle überzähligen
Steine ebenfalls abgegeben.
Beim Einsetzen der Bausteine muß man darauf
achten, daß Burgen weiterhin getrennt bleiben müssen. Man muß
stets an eine bestehende Burg bauen und diese in der Breite oder Höhe
ausbauen. Eine Burg darf nie höher sein als ihre Grundfläche.
Eine weitere Möglichkeit, Aktionspunkte
zu verbrauchen, besteht im Kauf von Aktionskarten. Jede Karte kostet einen
Aktionspunkt. Pro Zug darf man allerdings maximal zwei Karten erwerben.
Diese Karten können erst in einer späteren Runde eingesetzt werden.
Pro Runde kann eine Aktionskarte benutzt werden.
Das Ausspielen ist kostenfrei.
Die letzte Alternative besteht im Setzen des
Wertungssteins. Pro ausgegebenen Aktionspunkt darf man seinen Stein um
ein Feld weiterziehen.
Am Ende einer Phase kommt es zur Wertung. Man
erhält nun jeweils Punkte für Burgen, auf denen sich ein Ritter
der eigenen Farbe befindet. Sind mehrere Ritter eines Spielers auf einer
Burg, erhält nur der höchste Ritter Punkte.
Bei der Ermittlung der Punkte zählt man
die Grundfläche und multipliziert dies mit der Ebene, auf der der
eigene Ritter steht. Sind Ritter mehrerer Spieler vorhanden, erhalten sie
alle jeweils Punkte.
Die Wertung findet im Uhrzeigersinn statt. Hat
am Ende der Wertung der Spieler genauso viele Punkte wie ein anderer, rückt
er zum nächsten freien Feld vor.
Die Burg mit dem König bringt eine Sonderwertung.
Bei der ersten Wertung gibt es fünf Sonderpunkte, wenn die eigene
Figur in dieser Burg auf Ebene 1 steht. Bei der zweiten Wertung muß
man eine Figur in der zweiten Ebene haben, um 10 Sonderpunkte zu bekommen
und bei Wertung 3 gibt es für einen Ritter in der dritten Ebene 15
Sonderpunkte.
Nach einer Wertung werden die restlichen Bausteine
wieder eingesammelt und die neue Phase beginnt mit der Zuteilung neuer
Bausteine. Der Spieler mit den wenigsten Punkten darf den König auf
eine andere Burg setzen.
Spielende: Nach
drei Wertungen endet die Partie. Wer nun die meisten Punkte auf der Erfolgsleiste
vorweisen kann, gewinnt das Spiel.
Kommentar: In der
Variante werden die Aktionskarten nach Farben sortiert und getrennt gemischt.
Jeder erhält seinen Aktionskartenstapel. Beim Kauf einer Aktionskarte
zieht der Spieler die drei obersten Karten und sucht sich dann eine Karte
aus. Die restlichen Karten kommen auf oder unter den eigenen Aktionsstapel.
Die Meister-Version variiert das Spiel noch weiter.
Bei Spielbeginn werden die acht Bausteine nun nicht mehr auf die vorgezeichneten
Felder gestellt, sondern von den Spielern nach gewissen Regeln eingesetzt.
Die Aktionskarten in den Spielerfarben werden in die Hand genommen. Der
Kauf einer Karte entfällt also. Nun kommen auch die Meisterkarten
ins Spiel. Eine dieser Karten wird vom gemischten Stapel genommen und offen
ausgelegt. Erfüllt man diese Aufgabe am Ende einer Phase, erhält
man die zusätzlichen Wertungspunkte. Die Zugreihenfolge der Spieler
wird in jeder Spielrunde neu ermittelt. Startspieler wird der Spieler,
dessen Wertungsstein auf der Erfolgsleiste am weitesten vorne steht.
Uns hat das Spiel überzeugen können.
Anlehnungen an "Terra Turrium" sind gegeben, aber trotzdem besitzt das
Spiel viele eigenständige Elemente. Besonders die erste Variante kam
bei unseren Spielern gut an, da immer noch ein gewisses Glücksmoment
vorhanden ist. Man sollte sich allerdings darüber klar sein, daß
man mit "Torres" ein ruhiges Denkspiel erwirbt, bei dem man seine Züge
durchrechnen sollte.
Fazit: Eine gute
Neuerscheinung von FX Schmid.
Wertung: Das Spiel
bekommt 5 Punkte. Die Farbwahl und die Gestaltung des Spielplans hätte
allerdings besser sein können.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de