Spieletest für das Spiel: TOSCANA
Hersteller: Aqua Games                
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Paul Laane
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Januar 2011
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Toscana-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Aqua Games recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielbrett, 4 Kursmarker, 5 Preisanzeiger, 60 Weinmarker, 20 Wassermarker, 5 Spielertableaus, 20 Aktionsscheiben, 25 Arbeiter, 15 Weinexperten, 35 Verkostungsplättchen, 8 Spielplan-Elemente
Aufmachung: Das Spielbrett ist in mehrere Bereiche aufgeteilt. Es gibt eine Preisskala für die vier Weinsorten und Wasser. Oberhalb jeder Leiste ist Platz für einen Kursmarker. Unterhalb der Leisten befinden sich Lagerräume, in denen der Großhändler seine Produkte eingelagert hat. Rechts neben den Skalen ist eine Landschaft zu sehen, die in quadratische farbige Felder eingeteilt ist. Diese stehen für die unterschiedlichen Anbaugebiete bzw. für Wasserstellen. Außen herum verläuft eine Geldleiste.
Die Kursmarker aus Pappe geben die generelle Tendenz vor, ob die Preise für eine Weinsorte oder Wasser steigen bzw. fallen. Die aktuellen Kurspreise werden mit passenden Pfeilmarkierungssteinen angegeben.
Die vier Weinsorten und das Wasser werden durch kleine Holzquader symbolisiert.
Für jeden Spieler gibt es ein eigenes Weintableau, auf dem er seine Verkostungsplättchen, Aktionsscheiben, Arbeiter und Weinexperten abstellen kann. Im Lagerraum darunter befindet sich Platz für bis zu 5 Waren je Sorte.
Die Spielplan-Elemente kann man dazu benutzen, einen variableren Landstrich als Ausgangspunkt zu verwenden.
Ziel: Die Spieler versuchen durch Weinanbau und Spekulationen am Markt möglichst schnell viel Geld zu erwirtschaften.
Vor dem eigentlichen Spiel einigt man sich, ob die Landschaft des Spielplans genommen werden soll oder ob man eine Landschaft mit Hilfe der entsprechenden Elemente zusammenstellt.
Jeder wählt eine Spielerfarbe und stellt einen Aktionsstein auf das Startfeld der Geldleiste. Drei weitere Aktionsscheiben kommen auf die passenden Symbole des Tableaus. Vom gemischten Stapel der eigenen Verkostungsplättchen erhält man zwei auf die Hand, der Rest wird verdeckt auf dem eigenen Spielplan gestapelt. Vier Arbeiter und die drei Weinexperten werden auf das Tableau gestellt. Den letzten Arbeiter darf der Spieler direkt vor sich abstellen. Außerdem gibt es noch etwas Rotwein und Wasser ins Lager.
Ein Spieler bereitet den Weinmarkt vor und stellt die vorgegebenen Preise und Prognosen ein. Schließlich wird ein Startspieler ermittelt und die Spieler setzen ihre Arbeiter auf freie Weingüter.
Ein Spiel geht über maximal sieben Runden. In einer Runde beginnt der Startspieler und wählt eine seiner Aktionsscheiben auf dem Spielplan aus, die er dann neben das Tableau legt. Die entsprechende Aktion führt der Spieler danach aus. Er kann neue Leute anheuern, Wein produzieren oder Weinhandel betreiben.
Entscheidet man sich für das Anheuern, darf man einen Arbeiter bzw. Weinexperten anwerben und zusätzlich einen der beiden Lobbyisten für sich arbeiten lassen. Das Anheuern von Weinexperten ist erst möglich, wenn der Spieler bereits alle normalen Arbeiter eingesetzt hat. Der neue Arbeiter bzw. Weinexperte kann auf einem beliebigen leeren oder eigenen Feld abgestellt werden. Die Kosten betragen eine Kiste Rotwein für einen Arbeiter. Die Weinexperten werden dagegen mit Weißwein bezahlt.
Die Lobbyisten verlangen dagegen eine Kiste Champagner bzw. Rosé-Wein. Dafür darf man dann die Kursprognosen bei den Weinskalen verändern oder die aktuellen Weinpreise manipulieren und dann eine Ware kaufen oder verkaufen.
Die zweite Aktionsmöglichkeit ist die Herstellung von Wein. Dazu legt man aus seinem Vorrat ein oder mehrere Wasserquader auf Kreuzungspunkte zwischen den Weinanbaugebieten. Alle angrenzenden eigenen Figuren produzieren nun, was das Feld unter der Figur anzeigt. Diese Waren werden aus dem allgemeinen Vorrat genommen und beim Spieler eingelagert. Ein Weinexperte produziert zwei Weinkisten, während ein Arbeiter nur eine Kiste herstellen kann. Das verwendete Wasser kommt in den allgemeinen Vorrat zurück.
Einige Landstriche brauchen zwei Arbeiter oder einen Weinexperten, um überhaupt einen Ertrag zu erzielen. Dies ist dann aber eine beliebige Weinsorte, die jede Runde gewechselt werden darf.
Als letzte Alternative gibt es den Handel auf dem Markt. Hier kann der Spieler eine Sorte Wein bzw. Wasser für den aktuellen Marktpreis erwerben, sofern der Großhändler noch entsprechende Sorten hat. Alternativ kann man beliebig viel Wein und Wasser an den Markt verkaufen. Ist das Lager des Großhändlers gefüllt, kommt der Rest direkt in den allgemeinen Vorrat.
War jeder insgesamt drei Mal am Zug, endet die aktuelle Runde und es kommt zu Marktveränderungen. Dabei werden zunächst die Preise gemäß den Prognosen um eine Position
nach oben oder unten korrigiert. Sind die Lager des Großhändlers ganz voll oder leer, verändert sich der Preis bei dieser Ware entsprechend. Schließlich wählt jeder geheim eines seiner beiden Verköstigungsplättchen, um aktiv ins Preisgeschehen eingreifen zu können. Die Kärtchen werden gleichzeitig aufgedeckt und ausgeführt.
Am Ende des Durchgangs kommen die Aktionsscheiben der Spieler wieder auf die Tableaus. Jeder zieht ein neues Verköstigungsplättchen nach und der Startspieler wechselt im Uhrzeigersinn.
Spielende: Haben die Spieler ihre siebte Runde beendet oder erreicht ein Spieler vorzeitig 60 Geldeinheiten, kommt es zur Endabrechnung. Die restlichen Waren aus den Lagern werden nun noch für den aktuellen Wert verkauft. Es gewinnt der Spieler mit dem meisten Geld.
Kommentar: „Toscana“ ist eines der vielen Spiele zum Thema Wein, welches in Essen 2010 vorgestellt wurde. Wobei hier der Fokus eher auf dem Handel und dem Verkauf liegt als auf der Produktion und Qualität.
Der Anfang des Spiels ist schwer, denn man bekommt nur schlecht einen Zugang zu allen Weinsorten. Doch gerade diese ermöglichen viele Spieloptionen. Mit Rotwein kann man neue Weingüter erschließen, während Rosé und Champagner für direkte Kursmanipulationen wichtig sind. Der Weißwein dagegen ist für den Erwerb von Weinexperten unabdingbar. Ihn sollte man im Mittelspiel kaufen oder anbauen.
Je mehr Spieler beteiligt sind, desto schwieriger wird die Planung. Zu stark können sich die Kurse verändern und Manipulationen müssen sorgfältig abgewogen werden. Häufig werden dann auch Lager des Großhändlers leergekauft. Bei wenigen Spielern geht es etwas bedächtiger zu.
Das Material ist von guter Qualität und auch die Regeln sind ganz in Ordnung. Allerdings ist die deutsche Übersetzung in einigen Punkten ungenau und man sollte lieber die englische Regel zu Rate ziehen.
Fazit: Wer Wirtschaftsspiele mag, kann einen Blick auf „Toscana“ werfen.
Wertung: Mit 4 Punkten ist das neue Aqua Games-Spiel eher etwas für den geruhsamen Spieleabend. Der Titel dürfte in Deutschland jedoch nur schwer erhältlich sein.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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