Spieletest für das Spiel: TRADE
Hersteller: FX Schmid Preis: n.b. empf.Alter: ? Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: vor 1993 noch erhältlich: Nein Autor: Rudolf Ross Besonderheit: Kategorie: Taktikspiel |
Ausstattung: 1 Handelsbrett,
4 Fabriktableaus, 48 Rohstoffe, 60 Aktien, 60 Handelskarten, 4 Optionskarten,
Spielgeld
Aufmachung: Auf
dem Handelsbrett werden die Rohstoffe verkauft. Es gibt für die vier
verschiedenen Rohstoffarten jeweils eine eigene Leiste, wobei die Preise
von links nach rechts steigen. Das Brett ist in einen Angebots- und einen
Nachfragebereich eingeteilt.
Auf den Fabriktableaus können die Spieler
verschiedene Produkte fertigen, zu denen man bestimmte Rohstoffe benötigt.
Es gibt vier Produktlinien, die an unterschiedlichen Grundfarben zu unterscheiden
sind. Die Grundfarben richten sich dabei nach den am häufigsten benötigten
Grundstoffen. Für jede Produktlinie gibt es noch Ablagefelder für
bis zu vier Aktiensteine. Ferner gibt es ein Zwischenlager, in dem man
maximal vier Rohstoffe einlagern kann.
Die Rohstoffe sind kleine Holzquader in vier
verschiedenen Farben. Auch die Aktiensteine sind aus Holz und haben die
doppelte Größe der Rohstoffe. Es gibt sie in den vier Spielerfarben.
Auf den Handelskarten sind die Rohstoff-Farben
und ein Zahlenwert zwischen 1 und 3 zu sehen. Die Optionskarten gibt es
jeweils einmal in den Farben der Rohstoffe. Jede Optionskarte besitzt dabei
den Zahlenwert 3. Die Optionskarten können während des Spiels
erworben werden.
Das Spielgeld schließlich ist in ausreichender
Menge und verschiedenen Stückelungen beigelegt.
Ziel: Jeder Spieler
versucht, einen zu Beginn festgelegten Geldbetrag mit Aktien und Bargeld
zu erreichen.
Zunächst kommt das Handelsbrett in die Mitte
des Tisches. Darauf werden die Rohstoffe abgelegt. Jeder Spieler erhält
eine Fabrik und sucht sich die Aktiensteine einer Farbe. Jeweils zehn Aktiensteine
werden auf die einzelnen Produktionslinien gelegt, der Rest bleibt als
Vorrat im Zentrum des Tisches. Dorthin wandern auch die vier Optionskarten.
Schließlich mischt man alle Handelskarten gründlich durch und
verteilt an jeden Spieler sechs Stück.
Nachdem man sich auf eine Summe für das
Spielende geeinigt hat, darf jeder reihum Aktiensteine der Produktionslinien
nach seiner Wahl verkaufen. Für jede Aktie gibt es 50 Geldeinheiten
aus der Bank. Schließlich einigt man sich auf die Spielreihenfolge.
Zu Beginn eines jeden Zuges kann ein Spieler
eigene Aktien für 50 Geldeinheiten das Stück an die Bank geben
oder Aktiensteine für 100 Geldeinheiten zurückkaufen. Beim Rückkauf
kann man die Aktiensteine dann auf sein eigenes oder ein fremdes Tableau
setzen, sofern dort an entsprechender Stelle Platz ist.
Danach kann man sein Lager reduzieren und dortige
Rohstoffe auf eigene Produktionsfelder umsetzen oder am Markt verkaufen,
sofern dort mindestens ein Nachfragefeld in der Warenart frei ist. Sind
nur wenige Waren einer Art verkauft, ist der Markt noch gesättigt
und ein Verkauf dieser Waren ist nicht möglich.
Danach besteht die Möglichkeit, eine Optionskarte
zu erwerben. Dazu legt der Spieler Handkarten in einer Farbe mit einem
Gesamtwert von 9 auf den Ablagestapel. Dann nimmt man sich die entsprechende
farbige Optionskarte aus der Mitte bzw. von einem Spieler und legt sie
offen vor sich aus. Bei jedem Kauf bzw. Verkauf zählt der Wert der
Karte zusätzlich zu ausgespielten Handkarten dazu. Abschließend
wird die Kartenhand sofort ergänzt.
Um Waren produzieren zu können, muß
man diese zunächst am Markt einkaufen. Daher wählt der aktive
Spieler zwei seiner Handkarten aus und legt diese verdeckt vor sich ab.
Der Spieler zu seiner Linken wählt ebenfalls zwei Handkarten, die
er auch verdeckt auslegt. Danach drehen beide ihre ausgewählten Karten
um und vergleichen diese miteinander. Man kann Karten gleicher oder unterschiedlicher
Farben auslegen.
Ausgehend vom aktiven Spieler schaut man nun,
ob der Gegenspieler ebenfalls Karten in den gleichen Farben des Käufers
ausliegen hat. Ist dies der Fall, vergleicht man deren Werte. Hat der Käufer
mehr Punkte als der Verkäufer bei einer Farbe ausgelegt, darf der
Käufer anschließend dieses Produkt am Markt erwerben. Die Anzahl
richtet sich dabei nach der Differenz der beiden Summen. Liegt dagegen
der Wert des linken Nachbarn höher als die Summe des Käufers
in der Warenart, so darf der Nachbar entsprechend der Differenz Waren einkaufen.
Hat der Käufer eine Warenart, die der linke Nachbar nicht gewählt
hat, dann kann er diese Ware unbeschwert maximal so oft einkaufen, wie
die Summe in dieser Farbe angibt. Bei einem Gleichstand kann niemand eine
Ware dieser Art erwerben. Eine Optionskarte gibt einen Bonus in der entsprechenden
Farbe. Der Bonus gilt aber immer nur für den aktiven Spieler!
Der Kaufpreis einer Ware ist auf dem jeweiligen
Feld angegeben. Der Kauf ist freiwillig und das Geld kommt in die Bank.
Anschließend wird der Warenstein entweder ins neutrale Lager gelegt
oder kommt auf eine Produktionsstrecke. Die Waren bei einer Produktion
müssen nicht in einer festgelegten Reihenfolge beschafft werden.
Am Ende der Kaufaktion werden die ausgelegten
Karten auf einen Ablagestapel gelegt und beide Spieler ziehen jeweils zwei
neue Karten nach.
Hat ein Spieler eine oder mehrere Produktionsschienen
komplettiert, kann er in seinem Zug einen Verkauf durchführen, wenn
er dabei auf den Kauf von Rohstoffen verzichtet. Das farbige Feld neben
der Produktionsreihe gibt an, welche Handkarten ein Spieler ablegen muß,
um den Verkauf anzukündigen. Ferner kann man nur dann verkaufen, wenn
es bei dem Gut, was durch das farbige Feld der Produktionsreihe definiert
ist, auch Nachfrage auf dem Warenbrett gibt.
Ist dies der Fall, wählt man wie beim Kauf
zwei Karten aus, die man verdeckt vor sich ablegt. Der linke Nachbar kann
nun durch Ablegen zweier seiner Handkarten versuchen, den Verkauf der Waren
zu verhindern. Nach dem Aufdecken kann der aktive Spieler nur dann verkaufen,
wenn er mehr Punkte in der geforderten Farbe auslegt als sein Kontrahent.
Anschließend wird die Kartenhand beider Parteien wieder aufgefüllt.
Beim erfolgreichen Verkauf kommen wie Rohstoffsteine
wieder auf das Tableau und der Spieler erhält den jeweils gültigen
Preis für diese Waren. Dazu gibt es noch einen Warenbonus in der Hauptfarbe
des Produktionsgutes. Jeder Spieler, der einen Aktienstein in der abgerechneten
Produktionslinie hat, darf sich zusätzlich eine Dividende von 100
Geldeinheiten nehmen.
Will ein Spieler weder Kaufen noch Verkaufen,
darf er zwei Handkarten abwerfen und dafür neue Karten vom Stapel
ziehen.
Spielende: Sobald
ein Spieler das vereinbarte Gesamtvermögen erreicht hat, endet die
Partie. Jeder Aktienstein auf den Tableaus zählt dabei 150 Geldeinheiten.
Das Bargeld wird diesem Kapital hinzugerechnet.
Kommentar: Das Wirtschaftsspiel
kann sich auch heute noch sehen lassen. Es ist immer wieder spannend, wenn
man versucht, dem aktiven Spieler den Kauf oder Verkauf zu vermiesen. Die
wichtigen Optionskarten sind nicht einfach zu bekommen, da man erst einmal
genügend Karten in der passenden Farbe sammeln muß und so selbst
nicht viel beim Kauf oder Verkauf bewirken kann. Da Aktiensteine nicht
unbedingt wieder auf das eigene Tableau wandern, ist es durchaus ratsam,
einem Kontrahenten den Verkauf einer Ware zu gestatten, wenn man selbst
daran beteiligt ist und auch etwas Geld abbekommt.
Fazit: Ein schönes
Wirtschaftsspiel in guter Ausstattung.
Wertung: Auch heute
noch können wir „Trade" gerade so 5 Punkte geben. Es macht wirklich
Spaß.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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