Spieletest für das Spiel: TRIO TRIO
Hersteller: Clemens Gerhards          
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Frank Stark
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2007
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Trio Trio-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Clemens Gerhards recht herzlich!

Ausstattung
: 1 Spielbrett, 30 Spielsteine, 1 Stoffsack
Aufmachung: Das Spielbrett besteht aus Holz und zeigt in der Mitte ein Raster aus 5x5 Feldern. Außen herum befinden sich noch ein Rahmen mit weiteren Feldern zum Notieren der Spielstände bzw. zum Einsetzen von Spielsteinen.
Bei den Spielsteinen handelt es sich um kleine Halbedelsteine in zwei Farben. Sie werden in einem kleinen Stoffsack aufbewahrt.
Ziel: Es gibt drei verschiedene Spiele, die man mit der kleinen Spielesammlung machen kann.
Das erste Spiel heißt genauso wie die Spielesammlung „Trio Trio“. Jeder Spieler bekommt dabei zwölf Spielsteine, die er vor sich auslegt.
Reihum setzen die Spieler sechs ihrer Steine außen um das eigentliche Spielfeld herum ein. In jede Mulde kann man nur einen Spielstein setzen und an jeder Kantenseite dürfen nur insgesamt drei Felder besetzt werden.
Nachdem die Startaufstellung vollzogen wurde, beginnt der Startspieler mit seinem regulären Zug. Der aktive Spieler kann eine von vier möglichen Aktionen ausführen: Springen, Ziehen, einen neuen Stein einsetzen oder einen Umzug durchführen.
Entscheidet man sich für das Springen, wählt man eine eigene Figur vom Rand der Spielfläche und bewegt diese in das Spielfeld hinein. Die Bewegung muß geradlinig erfolgen. Man zieht seine Spielfigur immer bis zur nächsten unbesetzten Mulde und kann eigene oder fremde Spielfiguren überlaufen.
Alternativ kann man einen eigenen Stein aus dem Innenbereich waagerecht oder senkrecht ziehen, sofern das benachbarte Feld frei ist. Befinden sich nach einer solchen Bewegung auf einer Außenlinie am Rand der Spielfläche weniger als drei Spielsteine, darf man zusätzlich noch einen eigenen Spielstein aus dem Vorrat auf ein beliebiges der freien Einstiegsfelder stellen.
Die dritte Möglichkeit besteht im Einsetzen eines Spielstein auf ein beliebiges Randfeld, sofern sich dort nicht bereits drei Steine befinden. Beim Umzug dagegen wird ein bereits gelegter Stein von einem Randfeld auf ein anderes freies Einstiegsfeld umgesetzt.
Spielende: Hat ein Spieler zwei Reihen mit jeweils drei Spielsteinen gebildet, ist die Partie beendet.
Ziel: Das zweite Spiel trägt den Titel Mabambo. Jeder Spieler legt zunächst 12 Spielsteine nach einem festgeschriebenen Muster in den Innenbereich des Spielplans. Das zentrale Feld bleibt dabei leer. Ein weiterer Stein, der sogenannte Ritusstein, wird vor jedem Spieler abgelegt. Dann ermittelt man den Startspieler.
Der Startspieler darf einen beliebigen Stein des Gegenspielers vom Spielplan entfernen und seinen Ritusstein dort einsetzen. Der entfernte Stein wird in einer Mulde am Rand abgelegt. Danach ist der Mitspieler am Zug. Dieser macht nun das gleiche, bevor es dann zum eigentlichen Spiel kommt. Der zweite Spieler darf nun beginnen.
Man muß in seinem Spielzug entweder mit einem eigenen Stein auf ein freies Feld springen, auf einen Stein des Gegenspielers springen oder auf ein freies Nachbarfeld ziehen.
Springen kann man nur in gerader Linie über eigene Spielsteine. Man kann beliebig viele eigene Spielsteine überspringen. Sollte man auf einem Feld mit einem gegnerischen Spielstein landen, wird dieser geschlagen und kommt an den Rand in eine noch freie Vertiefung.
Spielende: Hat ein Spieler zehn Spielsteine verloren, ist er aus dem Spiel.
Ziel: Beim letzten Spiel handelt es sich um ein reines Solo-Spiel mit dem Namen „Soli-Bi“.
Zunächst setzt man die Spielsteine in einem Schachbrettmuster auf das Innenfeld. Ein Stein in der Farbe, in der weniger Spielsteine ausliegen, wird dann auf ein beliebiges Randfeld gelegt und heißt Vorgabestein.
Man versucht, möglichst viele Steine zu schlagen. Der Vorgabestein bestimmt die Reihe und die Farbe, die geschlagen werden muß. Die Farbe darf nämlich nicht identisch sein zu der Farbe des Vorgabesteins. Geschlagen wird, indem ein erlaubter Stein waagerecht oder senkrecht um eine Position bewegt wird. Der geschlagene Stein kommt dann rechts neben den aktuellen Vorgabestein und wird dadurch zum Vorgabestein für den nächsten Spielzug.
Spielende: Wenn kein regulärer Zug mehr möglich ist, endet die Partie. Man muß versuchen, möglichst viele Vorgabesteine auf dem Rand zu haben.
Kommentar: Die kleine Spielesammlung ist durchaus eine nähere Betrachtung wert. Alle drei Spiele sind durchweg interessant zu spielen, ihre Spieltiefe erschließt sich aber erst nach einigen Spielrunden. „Mabambo“ ist dabei einen Tick spannender und bringt einen Spieler mit wenigen Spielsteinen gehörig in Bedrängnis. Auch das Solospiel macht Spaß und bietet fordernde Unterhaltung, wenn man einmal keinen Spielpartner in greifbarer Nähe hat.
Das Material ist von überragender Qualität. Das Holzbrett ist sehr schön gefertigt und ohne Makel. Die ovalen Randmulden nehmen die Halbedelsteine gut auf, ein aufgebautes Spiel sieht sehr ästhetisch aus.
Die Regeln sind kurz, wenn auch an einigen Stellen zunächst etwas ungewohnt, was die Formulierungen angeht. Trotzdem bleiben letztendlich keine Fragen offen. Zwar findet der Taktik-Fan keine besonderen Raffinessen oder ungewöhnlichen Regeln in den Spielen, trotzdem wirkt jedes der Spiele eigenständig genug, um nicht sofort Assoziationen zu bereits erschienenen Titeln aufkommen zu lassen.
Fazit: Eine gute Spielesammlung für Fans von abstrakten Spielen mit einer sehr schönen Solo-Variante als Bonus.
Wertung: Mit 5 Punkten ist diese Spielesammlung von Frank Stark zu empfehlen und kommt bei uns mit Sicherheit noch häufiger auf den Tisch.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite