Spieletest für das Spiel: TRIPLA
Hersteller: Whowins Games Preis: 30 Euro empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2004 noch erhältlich: Ja Autor: Jun Je Ho Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: September 2005 Kategorie: Würfelspiel |
Ausstattung: 1 Spielbrett,
80 Spielsteine, 20 Ereigniskarten, 80 Geldscheine, 4 Spielfiguren, 1 Bauleiter,
2 Würfel
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt 6x6 Felder, auf denen während des Spiels die Spielsteine
gelegt werden. Es läuft eine Laufleiste um diese Felder, auf der die
Spielfiguren ihre Runden absolvieren. Die Eckfelder der Leiste sind größer,
da es hier Ereigniskarten gibt.
Bei den Spielsteinen handelt es sich um Holzscheiben
in verschiedenen Farben. Vor dem ersten Spiel werden jeweils sieben Spielsteine
mit einem Tripla-Aufkleber versehen.
Die Ereigniskarten kommen immer zum Tragen, wenn
eine Spielfigur auf einem Ereignisfeld landet. Die Karten sind nicht beschichtet.
Gleiches gilt für die Geldscheine, die es
in unterschiedlicher Stückelung gibt.
Die Spielfiguren sind groß und sehen recht
nett aus. Sie haben die Form stilisierter Männchen. Der Bauleiter
hat die gleiche Form, wurde jedoch in einer neutralen Farbe lackiert. Bei
den Würfeln handelt es sich um normale Sechsseiter in unterschiedlichen
Farben.
Ziel: Jeder Spieler
versucht durch geschicktes Bauen möglichst viel Geld zu sammeln.
Zunächst wird das Spielbrett auf dem Tisch
ausgebreitet. Jeder wählt eine Spielfarbe und bekommt alle Spielsteine
dieser Farbe.
Nun werden die Ereigniskarten gründlich
gemischt und neben dem Spielplan plaziert. Ein Spieler verteilt anschließend
jeweils ein gewisses Startkapital an jeden Mitspieler.
Die Spielfiguren kommen auf das Startfeld der
Laufleiste. Danach einigt man sich auf einen Startspieler.
Vor dem ersten Spielzug muß noch die Ausgangssituation
geschaffen werden. Jeder Spieler muß reihum einen seiner Tripla-Steine
auf eines der vier zentralen Mittelfelder legen. Danach legen die Spieler
immer abwechselnd einen unbeklebten Spielstein auf beliebige andere Felder,
bis jeder drei Gebäude dieser Art auf dem Spielbrett hat. Ein Spielstein
darf beim Einsetzen immer nur auf ein unbesetztes Feld gelegt werden.
Nachdem der letzte Spielstein gelegt wurde, kommt
die Figur des Bauleiters auf das zuletzt gelegte Gebäude.
Der aktive Spieler durchläuft mehrere Phasen
während seines Spielzugs. Zunächst würfelt er mit beiden
Würfeln gleichzeitig. Dann zieht man mit seiner Spielfigur entsprechend
der Augenzahl des naturfarbenen Würfel.
Landet die Spielfigur am Ende ihres Zuges genau
neben einem Gebäude eines Mitspielers, muß man an diesen Geld
zahlen. Der Preis richtet sich nach der Anzahl der Gebäude, die in
dem Gebäudeverbund sind. Ein Tripla-Gebäude ist dabei deutlich
teurer als ein Einzel- oder Doppel-Gebäude. Ist das Feld direkt neben
der Spielfigur leer oder gehört dem Spieler, ist dagegen keine Zahlung
nötig. Anschließend darf der Spieler noch ein neues Gebäude
einsetzen.
Stoppt die Figur auf einem Eckfeld, muß
der aktive Spieler die oberste Ereigniskarte vom Stapel nehmen und ausführen.
Nachdem die Karte ausgeführt wurde, endet der Spielzug automatisch
und es wird kein Gebäude mehr gebaut.
Ein Spieler muß nach der Bewegung der Figur
und einer eventuellen Zahlung ein Einer-Gebäude auf dem Spielplan
neu einsetzen. Die Position des Gebäudes ist dabei fest durch den
zweiten Würfel und die Position des Bauleiters vorgegeben. Man kann
nur auf freien Feldern bauen bzw. ein eigenes Einer- bzw. Doppel-Gebäude
unter bestimmten Bedingungen aufstocken. Es ist nicht gestattet, auf fremde
Gebäude ein Stockwerk zu setzen und auch die Triplas dürfen nicht
erhöht werden.
Um die möglichen Baupositionen zu ermitteln,
geht man vom Bauleiter aus exakt die vorgegebene Anzahl an Feldern waagerecht
und senkrecht. Dabei darf einmal rechtwinklig abgebogen werden. Gibt es
keine mögliche Position zum Setzen eines Gebäudes, ist der Spielzug
beendet. Existiert dagegen eine Position, muß der Spieler auch ein
Gebäude ablegen, selbst wenn er dies nicht möchte. Nach dem Errichten
eines Einer-Gebäudes wird der Bauleiter dort abgestellt.
Man darf ein Einer- oder Doppel-Gebäude
nur aufstocken, wenn man anschließend dieses Gebäude regelgerecht
bewegen kann. In diesem Fall zieht man das aufgestockte Haus entsprechend
und zerstört ein Gebäude eines Mitspielers, welches vorher dort
gestanden hat. Dieses Gebäude wandert wieder in den Vorrat des Besitzers
zurück.
Ein Doppel-Gebäude wird zwei Felder, ein
dreistöckiges Haus drei Felder waagerecht und senkrecht bewegt. Das
Zielfeld muß dabei ein Gebäude eines Mitspielers besitzen, welches
weniger Stockwerke als der Turm des Angreifers aufweist. Der unterlegene
Spieler muß das Feld räumen und sein Gebäude wieder in
den eigenen Vorrat legen. Der Angreifer darf seinen Turm dort abstellen
und beendet damit seinen Zug. Der Bauleiter kommt auf das neue Gebäude.
Ein dreistöckiges Gebäude wird am Ende der Bewegung automatisch
zu einem Tripla umgewandelt. Solch ein Tripla kann nur noch durch eine
Ereigniskarte vom Spielbrett genommen werden.
Ein Spezialzug ist möglich, wenn es gelingt,
ein eigenes Doppelgebäude auf ein eigenes Einer-Gebäude zu ziehen.
Dieses dreistöckige Haus muß anschließend aber noch bewegt
werden und ein gegnerisches Haus schlagen. Gelingt dies nicht, darf der
Spielzug nicht ausgeführt werden.
Spielende: Hat ein
Spieler alle seine Triplas auf das Spielbrett gebracht oder ist ein Spieler
zahlungsunfähig, endet das Spiel sofort. Jeder bekommt nun eine Abschlußzahlung
von der Bank, wobei man nur für Triplas Geld erhält. Es gewinnt
der reichste Spieler.
Kommentar: Das Brettspiel
aus Korea ist eigentlich nur als Ausstellungsstück auf der Spiel 2004
in Essen gezeigt worden und nur wenige Personen konnten eines der Exemplare
mit nach Hause nehmen. Die Qualität des Spielmaterials ist hervorragend
und läßt allenfalls bei den Karten und der englischen Regel
etwas zu wünschen übrig. Thematisch hat der Autor und Verleger
allerdings etwas daneben gegriffen, denn Häuser bewegen sich im Normalfall
natürlich nicht mehr nach dem Bau.
Spielerisch ist "Tripla" überraschend gut.
Natürlich ist durch das Würfeln und Setzen der Spielfigur einiges
an Glück im Spiel, aber meistens gleicht sich dies über die Partie
hinweg aus. Wer geschickt spielt und seine Figuren gut am Rand plaziert,
bekommt Vorteile und kann den Mitspielern das Geld leichter aus der Tasche
ziehen.
Sobald allerdings erst einmal Doppel-Gebäude
erstellt sind, wendet sich das Blatt. Die vormals gewinnbringenden Randfiguren
sind häufig in Gefahr geschlagen zu werden und können schnell
gegen einen Tripla des Gegners ausgetauscht werden. Im Spiel zu zweit kann
es sogar passieren, daß einem die Einzel-Spielsteine im Spiel ausgehen
und man erst einmal warten muß, bis der Gegner eine eigene Figur
schlägt, bevor man selbst wieder einsetzen und angreifen kann. Da
ist die Regel vom zwangsweisen Einsetzen von großer Bedeutung.
Fazit: Ein sehr
schönes Gesellschaftsspiel aus Korea, welches unbedingt einer größeren
Spielermenge zugänglich gemacht werden sollte.
Wertung: Mit soliden
5 Punkten ist "Tripla" mit Sicherheit die positivste Überraschung
der Messe gewesen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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