Spieletest für das Spiel: TUAREG
Hersteller: Adlung                    
Preis: 8 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2011      
noch erhältlich: Ja
Autor: Francesco Beradi
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2011
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Tuareg-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Adlung recht herzlich!

Ausstattung: 5 Kamelkarten, 17 Sonderkarten, 44 Warenkarten, 1 Übersicht
Aufmachung: Die Kamelkarten sind beidseitig bedruckt und zeigen auf einer Seite jeweils zwei Tiere, während auf der anderen Seite drei Kamele zu sehen sind.
Es gibt vier unterschiedliche Typen von Sonderkarten: Esel, Höhlen, Diebe und Landschaften. Sie liegen während der Partie neben der Spielfläche und können erworben werden. Der Kaufpreis, die Siegpunkte und die Spezialfunktion sind jeweils auf der Karte aufgedruckt.
Der Großteil der Spielkarten besteht aus Waren. Es gibt insgesamt vier unterschiedliche Sorten mit verschiedener Häufigkeit. Auf den Karten findet man ebenfalls einen Siegpunkt- und einen Geldwert. Unten auf jeder Karte wird zudem die Häufigkeit angegeben.
Die beidseitig bedruckte Übersicht zeigt die möglichen Aktionen und Beispiele für richtiges und falsches Beladen der Tiere.
Ziel: Die Spieler versuchen, über zwei Etappen möglichst viele Siegpunkte zu erwirtschaften.
Zu Beginn der Partie bekommt jeder eine Kamelkarte, die er offen vor sich ablegt. Dabei ist die oben liegende Seite abhängig von der Spielerzahl. Die Sonderkarten kommen sortiert neben die Spielfläche. Auch hier variiert die Zahl entsprechend der Anzahl der Mitspieler. Ein Spieler mischt die
Warenkarten und legt anschließend zwei Karten offen in die Tischmitte. Diese bilden den Markt.
Der aktive Spieler kann aus folgenden Aktionsmöglichkeiten eine auswählen: Warenkarten nehmen, Kamel beladen oder eine Sonderkarte kaufen.
Entscheidet man sich für das Aufnehmen von Warenkarten, werden zunächst die obersten drei Karten vom Zugstapel aufgenommen und kommen in die Hand. Danach muß man eine beliebige Handkarte offen in die Mitte des Tisches zum Markt legen. Am Ende des Spielzugs darf ein Spieler nicht mehr als vier Handkarten besitzen.
Alternativ kann ein Spieler eines seiner Kamele beladen. Dazu spielt man bis zu vier Karten aus seiner Hand und legt sie gefächert neben die entsprechende Seite mit dem zu beladenden Kamel. Ein Kamel kann später zusätzliche Warenkarten erhalten. Mehr als vier Waren können jedoch nicht transportiert werden. Außerdem kann ein Kamel maximal zwei unterschiedliche Warensorten aufnehmen. Eine Ausnahme bilden Wasser und Gold, für die es besondere Laderegeln gibt.
Eine Direktaufnahme vom Markt mit anschließendem Laden ist auch möglich. Dazu wählt der aktive Spieler eine Warensorte auf dem Markt und nimmt sich alle diese Karten, die sofort an ein eigenes Kamel gemäß den Laderegeln gelegt werden.
Um eine Sonderkarte kaufen zu können, muß ein Spieler Warenkarten verkaufen, die mit ihrem Geldwert angerechnet werden. Diese können aus der Hand stammen oder von einem der beladenen Kamele. Bei letzterem darf man jedoch nur die jeweils zuletzt gelegten Karten benutzen. Die Waren wandern auf den Ablagestapel. Die Sonderkarte kann sofort oder in einem späteren Spielzug verwendet werden. Ein Esel kann wie ein Kamel mit maximal 4 Karten beladen werden, wobei es keinerlei Ladebeschränkungen gibt. Die Höhle erlaubt es, in seinem Spielzug immer eine Karte aus der Hand oder die oberste Karte von einem beladenen eigenen Tier zu nehmen und verdeckt in die Höhle zu legen. Die Lagerkapaziät der Höhle beträgt zwei Karten.
Der Dieb erlaubt das einmalige Stehlen einer Ware bei einem Mitspieler. Diese kann aus der Hand oder von einem beladenen Tier stammen. Landkarten bringen bei einer Wertung 2 Siegpunkte und haben ansonsten keine Funktion.
Sobald die letzte Karte vom Nachziehstapel genommen wurde, endet die erste Etappe. Jeder ist noch einmal an der Reihe. Die verbliebenen Handkarten bleiben bei den Spielern und werden zunächst verdeckt beiseite gelegt. Eingesetzte Diebe und benutzte Höhlen kommen nun zurück in die allgemeine Auslage. Die darunterliegenden Karten werden bei der Warenabrechnung mit gewertet.
Nun werden die Warenkarten getrennt voneinander gezählt. Wer die meisten Karten einer Sorte besitzt, erhält die auf der Warensorte angegebenen Siegpunkte. Bei Gleichstand bekommen alle am Gleichstand beteiligten Spieler diese Punktzahl, allerdings um eins reduziert. Danach kommen auch die Esel, wenn sie verwendet wurden, wieder in den allgemeinen Vorrat.
Für die zweite Etappe werden die abgerechneten Warenkarten neu gemischt. Der Markt, der Ablagestapel und die Handkarten der Spieler bleiben jedoch unberührt.
Auch die zweite Etappe endet, wenn der Nachziehstapel wieder aufgebraucht wurde und jeder noch einmal am Zug war. Wieder ermittelt man die Mehrheiten bei den Waren. Zusätzlich gibt es noch Siegpunkte für nicht verwendete Sonderkarten.
Spielende: Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt die Partie.
Kommentar: Das kleine Kartenspiel ist nach längerer Durststrecke endlich wieder einmal ein Kartenspiel für Vielspieler. Besonders in Partien mit drei oder vier Spielern kommt es darauf an, zur richtigen Zeit die passenden Entscheidungen zu treffen. Dabei gilt es immer, ein Auge auf die Auslagen der Kontrahenten zu haben und sich zu merken, mit welchen Waren die Sonderkarten gekauft wurden und was ein Dieb gestohlen haben könnte. Der Esel ist eine gute Wahl, da man hier alles anlegen kann. Aber natürlich macht man sich damit erst recht angreifbar gegenüber dem Dieb, der eine größere Auswahl zum Stehlen erhält. Die Landkarten sollte man auch nicht außer Acht lassen, weil es nur wenige gibt und diese im Vergleich zu den Warenkarten auch einfach zu generierende Siegpunkte geben. Die Höhle dagegen wurde in unseren Spielen nur verhalten genutzt, um eigene Karten vor Dieben abzusichern. Aber im zweiten Abschnitt bringen auch solche Karten Siegpunkte, wenn man mit Waren bezahlt, bei denen man sowieso keine Mehrheit mehr bekommt.
Die Grafiken sind ordentlich und auch die Spielanleitung ist logisch aufgebaut.
Fazit: Ein gutes kleines Kartenspiel, was vor allem zu dritt oder zu viert empfehlenswert ist.
Wertung: Mit guten 4 Punkten ist „Tuareg“ eines der besten Adlung-Spiele der letzten Jahre für den gehobenen Spiele-Anspruch.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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