Spieletest für das Spiel : TYCOON
Hersteller: Jumbo Preis: 48 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 1998 noch erhältlich: Nein Autor: Wolfgang Kramer, Horst-Rainer Rösner Besonderheit: Aufgenommen Auswahlliste Spiel des Jahres 1998 Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Ausstattung: 1 Spielplan,
4 Spielfiguren, 72 Hotels, 20 Fabriken, 54 Flugtickets, 14 Darlehns-Karten,
Spielgeld
Aufmachung: Der
Spielplan ist zweimal gefaltet und zeigt 9 Städte. Jede Stadt verfügt
über 13 Bauplätze, die zunächst ansteigende Zahlenwerte
haben, die gegen Ende aber wieder sinken. Auf jedem dieser Bauplätze
befinden sich zwei Zahlenwerte. Über dieser Zahlenreihe gibt es jeweils
2 Felder für den Bau von Hotels und Fabriken. Das jeweils zweite Feld
ist teurer. Eine Tabelle zwischen den Städten zeigt die Einkünfte
der Spieler an, die je nach "angeschlossenen" Städten variiert. Als
Spielfiguren dienen kleine Plastikflugzeuge in den Spielerfarben. Dazu
hat jeder Spieler noch 18 Hotels und 5 Fabriken zur Verfügung, die
ebenfalls aus Kunststoff gefertigt wurden und schlicht geraten sind.
Die Flugtickets kann man in zwei Kategorien unterteilen.
Es gibt Linienflüge, die teurer sind und nur einen Zielort angeben,
sowie Charterflüge, bei denen Start- und Zielort vorgegeben sind.
Mit den Darlehns-Karten werden die Schulden und die zu bezahlende Endsumme
dargestellt. Sie gibt es mit zwei verschiedenen Werten. Das Spielgeld von
Jumbo wird auch in anderen Spielen verwendet und sieht sehr gut aus.
Ziel: Jeder Spieler
hat eine Spielfarbe und erhält zunächst sein Flugzeug und 6 Hotels,
5 Fabriken und 15 Millionen als Startkapital. Das Geld muß für
alle anderen sichtbar ausgelegt werden. Man mischt die beiden Flugticket-Stapel
getrennt voneinander und legt sie neben den Spielplan. Von den Linienflügen
werden 2 Karten aufgedeckt, von den Charterflügen sechs Stück.
Der jüngste Spieler beginnt.
Ist man an der Reihe, muß man eine der
drei folgenden Aktionen durchführen. Als erstes besteht die Möglichkeit,
sich ein Darlehen zu besorgen. Dazu fliegt man mit seinem Flugzeug vom
Spielplan und nimmt sich anschließend eine der beiden Darlehens-Typen.
Man kann entweder 10 oder 16 Millionen Kredit aufnehmen. Am Ende eines
Spielabschnittes muß man dann 12 bzw. 20 Millionen zurückzahlen.
Die Darlehenskarte wird offen vor dem Spieler ausgelegt. Man darf pro Runde
nur einen Kredit aufnehmen. Auch wer nicht bauen oder renovieren will,
muß seinen Flieger vom Spielplan nehmen und vor sich abstellen.
Die zweite Aktion besteht im Bau eines Hotels.
Dazu fliegt man zu einer Stadt und setzt seinen Flieger auf das erste freie
Hotel-Bau-Feld. Sind beide Felder bereits besetzt, kann man in dieser Stadt
nicht bleiben. Um das Hotel zu bauen, bezahlt man die auf dem Baufeld verzeichnete
Summe und stellt eines seiner in diesem Abschnitt zur Verfügung stehenden
Hotels auf den nächsten freien Bauplatz. Das letzte Feld der Reihe
darf jedoch nie bebaut werden. Ist man in der folgenden Runde wieder am
Zug, kann man sich entscheiden, ob man am Ort bleibt oder weiterfliegt.
Das Renovieren von Häusern wird notwendig,
wenn bestimmte rote Felder der Bauplatzreihe bebaut werden. Beim ersten
roten Feld wird das in der Stadt als erstes gebaute Gebäude renovierungsbedürftig.
Es wird dann vom Bauplatz in die Mitte der Grafik gestellt. Der Besitzer
muß in die Stadt fliegen und kann es kostenlos renovieren, darf dann
allerdings keine weitere Aktion in dieser Runde durchführen. Ein Hotel,
das renoviert werden muß, zählt bei der Berechnung der Einkünfte
am Ende eines Abschnittes nicht mit!
Als dritte Aktionsmöglichkeit kann ein Spieler
eine Fabrik bauen. Hier wird das Flugzeug auf ein freies Fabrikfeld der
Stadt gestellt und gibt damit auch den Baupreis an. Die Fabrik kommt auf
das Fabrikfeld. Auf jedem Fabrikfeld kann nur eine Fabrik stehen, mehr
als zwei Fabriken sind also in keiner Stadt möglich. In der folgenden
Runde kann sich der Spieler wieder entscheiden, ob er weiterfliegt oder
in der Stadt bleibt.
Um zu einem Ort zu fliegen, muß man Flugtickets
erwerben. Es liegen immer 2 Linienflüge und 6 Charterflüge offen
aus. Von diesen Tickets darf man in seinem Zug so viele kaufen, wie man
möchte und bezahlt den entsprechenden Betrag an die Bank. Die Flugtickets
behalten bis zum Ende des Spiels ihre Gültigkeit und werden erst nach
dem Einsatz abgegeben.
Die Linienflüge sind teuer und zeigen jeweils
nur einen Zielort, zu dem man von jedem Punkt aus hinfliegen kann. Alternativ
gibt es darunter eine gewisse Anzahl Felder, die man auch fliegen kann.
Nutzt man die alternative Flugmöglichkeit, zieht man waagerecht und
senkrecht von Stadt zu Stadt, wobei jede Stadt als ein Feld zählt.
Bei den Charterflügen gibt es zwei Ortsangaben.
Eine davon ist der Startort, der andere das Ziel. Das Ticket kann man also
nur nutzen, wenn man sich in einem der beiden Städte befindet.
Beim Fliegen spielt der Spieler ein Flugticket
aus und zieht dann zum neuen Ort. Dort kann man stehenbleiben oder mit
einem weiteren Flugticket weiterfliegen. Der Bau von Gebäuden kann
vor oder nach dem Fliegen stattfinden.
Ein Abschnitt wird beendet, wenn ein Spieler
seine sechs Hotels verbaut hat. Dann spielt man noch die aktuelle Runde
zuende, bevor es zur Abrechnung des Abschnittes kommt.
Zunächst ermittelt man, in wievielen Städten
jeder Spieler Hotels gebaut hat. Dazu schaut man sich die auf dem Spielplan
verzeichnete Tabelle an. Dann werden die Städte einzeln abgerechnet.
Wer in einer Stadt die Mehrheit besitzt, erhält die höhere Summe
vom ersten freien Bauplatz zugesprochen. Der zweitgrößte Hotelier
in der Stadt bekommt den kleineren Wert. Besitzen die Spieler gleichviel
Hotels, entscheidet die Baureihenfolge, bei der der Spieler führt,
der zuerst ein Hotel in die Stadt gesetzt hat. Als letztes werden die Fabriken
betrachtet. Pro Fabrik erhält man soviel Geld, wie der kleinere Zahlenwert
des ersten freien Bauplatzes der Stadt anzeigt. In einer Stadt mit der
längsten Hotelkette bringt eine Fabrik den höheren Wert ein.
Gibt es mehrere gleichlange Ketten, erhalten alle Fabriken den besseren
Wert.
Nach einem solchen Zahltag müssen die Schulden
zurückgezahlt werden. Will oder kann man das nicht, wird die entsprechende
Darlehnskarte umgedreht und zeigt dann 16 bzw. 30 Millionen an. Eine solche
umgedrehte Karte muß auf jeden Fall nach einem Zahltag ausgelöst
werden! Nun zählt jeder sein Geld und teilt dies den Mitspielern mit.
Anschließend gibt es sechs neue Hotels und der nächste Abschnitt
beginnt.
Spielende: Das Spiel
endet nach dem dritten Abschnitt, wenn ein Spieler sein letztes Hotel verbaut
hat. Man ermittelt noch einmal die Gewinne und zahlt alle Kredite zurück.
Sieger ist der Spieler mit dem größten Vermögen.
Kommentar: Tycoon
ist endlich wieder ein hervorragendes Spiel von Jumbo. Das Spiel ist sehr
gut zu dritt oder zu viert spielbar, geht aber auch zu zweit. Am Anfang
hat man das Gefühl, seine Kredite nie zurückzahlen zu können,
doch bringt vor allem die dritte Runde richtig viel Geld. Die Partien gehen
schnell und machen allen Personen Spaß.
Fazit: Ein schönes
Wirtschaftsspiel des Autorenteams Kramer/Rösner.
Wertung: Die Ausstattung
des Spiels ist durch das billig anzusehende Plastik leider nicht so schön.
Trotzdem erhält das Spiel wegen seinem Spielmechanismus 5 Punkte und
ist zurecht auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres gewesen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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