Spieletest für das Spiel: ULYSSES
Hersteller: Winning Moves Preis: 45 DM empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 2001 noch erhältlich: Ja Autor: Andrea Angiolino, Piergiorgio Paglia Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Winning Moves recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
36 Zielkarten, 50 Einspruch-Karten, 23 Tempel-Karten, 23 Wind-Karten, 16
Plage-Karten, 11 Zeus-Karten, 9 Pandora-Karten, 1 Schiff, 9 Chips, 23 Tempel
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt die Mittelmeer-Region mit einer Vielzahl von Orten. Diese
sind mit Linien untereinander verbunden. Die Orte sind jeweils mit einem
Symbol und einer Farbe versehen, die sie einer bestimmten Region zuordnen.
Diese Symbole findet man auch auf den Zielkarten. Dadurch wird das Auffinden
der Städte erleichtert.
Die Aktionskarten (Einspruch, Tempel, Wind, Plage,
Zeus, Pandora) haben die gleiche Kartenrückseite und haben verschiedenste
Funktionen im Spiel.
Das Schiff, die Chips und die Tempel sind aus
Holz gefertigt. Das Material wurde lackiert und sieht recht gut aus.
Ziel: Jeder Spieler
versucht als Gott, das Schiff des Odysseus in die Häfen zu lenken,
die man zu Beginn als Ziele erhalten hat.
Zunächst werden die Zielkarten nach Farben
sortiert, getrennt gemischt und dann als verdeckte Stapel bereitgelegt.
Jeder erhält von jedem dieser Stapel eine Karte zugeteilt. Das Schiff
kommt auf den Hafen von Troja, die Chips und Tempel werden bereitgelegt.
Von den Tempeln darf sich jeder Spieler einen nehmen und vor sich abstellen.
Während man sich auf die Spielreihenfolge einigt, mischt ein Spieler
die Aktionskarten gut durch. Der Startspieler erhält fünf Karten
auf die Hand, die
nachfolgenden immer eine Karte mehr als der Vorgänger.
Die Spielrunde eines Spielers gliedert sich in
mehrere Phasen. Bevor diese Phasen beginnen, zieht sich jeder Spieler zunächst
so viele neue Handkarten, wie er Tempel vor sich stehen hat.
In der folgenden Phase kann er beliebig viele
Karten ausspielen, um Aktionen durchzuführen.
Es ist erlaubt, eine Pandora-Karte auszuspielen.
Diese kommt auf den Ablagestapel und der Spieler zieht sich zwei neue Handkarten
nach. Mehr als eine Pandora-Karte pro Runde ist nicht erlaubt.
Mit einer oder mehrerer Plagekarten setzt man
entsprechende Chips auf Häfen. Ein durch eine Plage markierter Hafen
kann später durch Odysseus nicht angelaufen werden. Liegen bereits
alle sechs Plage-Chips aus, kann man die entsprechende Karte nicht mehr
ausspielen.
Um einen Plagechip zu entfernen, muß der
aktive Spieler so viele beliebige Handkarten abwerfen, wie er Tempel vor
sich stehen hat. Der Plagechip kommt anschließend wieder in den allgemeinen
Vorrat und kann sofort neu eingesetzt werden.
Man kann durch Ausspielen von Tempelkarten neue
Tempel erwerben. Ein Tempel kostet den aktiven Spieler so viele Tempelkarten,
wie er bereits Tempel vor sich stehen hat. Zusätzlich muß er
die gleiche Anzahl an beliebigen Handkarten opfern. Der neue Tempel wird
aus dem Vorrat genommen und sofort vor dem Spieler plaziert. Man darf in
einer Runde mehrere Tempel bauen, sofern man die entsprechenden Karten
nacheinander auslegen kann.
Wenn man eine Zielkarte austauschen möchte,
ist dies nur in den Regionen möglich, in denen sich das Schiff von
Odysseus gerade nicht aufhält. Der Austausch kostet jedoch so viele
beliebige Handkarten, wie ein Spieler Tempel vor sich stehen hat.
Die Zeus-Karten fungieren als Joker im Spiel
und ersetzen außer einer Pandora-Karte jede andere Aktionskarte nach
Wahl des Spielers.
Wenn der Spieler mit seiner Aktionsphase fertig
ist, darf er ein neues Ziel vorschlagen, welches Odysseus anlaufen soll.
Es muß über die Verbindungen seiner aktuellen Position erreichbar
und darf nicht durch Plage-Chips verdeckt sein. Das Schiff kann pro Spielzug
nur zu einem Nachbarort geführt werden und kann keine Orte überspringen.
Das gewünschte Ziel wird mit einem blauen Chip markiert.
Reihum können die anderen Spieler nun passen
oder Einspruch gegen die geplante Fahrt einlegen. Will ein Spieler das
Schiff zu einem anderen Nachbarort bringen, sagt er „Einspruch" und legt
eine entsprechende Handkarte aus. Dann markiert er seinen gewünschten
Zielort mit dem roten Chip. Nachfolgende Spieler müssen sich nun entscheiden,
ob sie passen wollen oder einer der beiden Parteien zustimmen bzw. einen
dritten Zielort wählen. Dieser wird dann mit einem schwarzen Chip
markiert.
Entscheidet man sich für eine der beiden
Streitparteien, legt der Spieler mindestens eine Einspruchs-Karte beim
jeweiligen Führer aus. Das Ausspielen von weiteren Einspruchskarten
erfolgt reihum, bis alle Spieler einer Partei gepaßt haben. Die Einspruchs-Partei
(mit dem roten Chip) muß mindestens eine Einspruchskarte mehr ausgelegt
haben als die Anhänger der Ursprungsroute, um erfolgreich zu sein.
Alle ausgespielten Karten wandern auf den Ablagestapel. Außerdem
muß ein Spieler immer mindestens so viele Karten auslegen, bis seine
Partei vorne liegt oder er paßt.
Wenn es drei Ziele gibt, entscheiden die verbliebenen
Spieler, welcher Partei sie helfen wollen oder ob sie sich ganz heraushalten.
Ist die Route des Schiffs geklärt, wird
es entsprechend zum Zielort geführt. Die Chips für die verschiedenen
Fahrtrichtungen werden wieder eingesammelt und neben dem Spielplan plaziert.
Sollte ein Spieler die Zielkarte des Ortes haben, deckt er sie auf und
ist damit dem Sieg ein Stück näher.
Wenn der aktive Spieler seine Route erfolgreich
durchsetzen konnte, darf er nun eine Windkarte ausspielen, um damit noch
einmal an der Reihe zu sein. Er kann wieder neue Aktionskarten (auch eine
Pandora-Karte!) ausspielen und sich ein neues Reiseziel für Odysseus
ausdenken. War er nicht erfolgreich und das Schiff hat eine andere Route
genommen, ist automatisch der Spieler links vom aktiven Spieler am Zug.
Erst jetzt werden neue Handkarten nachgezogen.
Spielende: Gelingt
es einem Spieler, seine vierte Zielkarte aufzudecken, endet die Partie
sofort.
Kommentar: „Ulysses"
hat schöne Spielansätze, die eine Partie auch zu dritt spannend
werden lassen. Leider passierte es in unseren Partien häufig, daß
ein Spieler in einer Region der einzige war, der noch eine verdeckte Zielkarte
vor sich liegen hatte. Wenn dies bei einer der beiden Randregionen ist,
hat er keinerlei Chancen mehr auf den Sieg, da die Mitspieler durch Einsprüche
den Weg dorthin mit Sicherheit blockieren werden.
Fazit: Ein durchaus
schönes Spiel, bei dem allerdings schon schnell klar werden kann,
wer keine Chancen mehr auf den Sieg hat.
Wertung: Mit 4 Punkten
ist „Ulysses" immer noch gut und durchaus seine Anschaffung wert. Mit einem
zweiten Zielkarten-Satz, der Verteilung von insgesamt acht Zielen und der
Siegbedingung, sechs Ziele erreichen zu müssen, die alle vier Regionen
abdecken, wird das Spiel allerdings fairer. Leider muß man sich dann
eines zweiten Spiels bedienen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de