Spieletest für das Spiel : UM REIFENBREITE  Hersteller: Jumbo Preis: 50 DM  empf.Alter: 8-  Anzahl Spieler: 2-4  Erscheinungsjahr: 1991  noch erhältlich: Ja  Autor:  Besonderheit: Spiel des Jahres 1992 (Kritikerpreis)  Kategorie: Taktisches Denkspiel

Ausstattung: 1 Spielplan, 20 Fahrer, 56 Energiekarten, 22 Chance-Karten, 2 Würfel, 1 Wertungsblock.
Aufmachung: Die Spielfiguren sind in gesonderten Einsätzen in der Spielverpackung gut und sicher untergebracht, Einzig die Fächer mit den Karten scheinen teilweise etwas klein geraten zu sein, so daß diese schräg stehen müssen. Die Spielfiguren sehen recht ordentlich aus und zeigen je einen Radrennfahrer in den Vereinsfarben. Sie sind aus bedruckter Pappe gefertigt und stehen in gleichfarbigen Plastikfüßen. Der Spielplan zeigt eine große Strecke in mehreren Etappen, die man etappenweise oder am Stück abfahren kann. Verschiedene Geländearten sorgen für unterschiedliche Geschwindigkeiten und Taktiken der Spieler.
Ziel: Jeder Spieler führt ein Radrennteam und versucht, dieses als erstes über die Ziellinie zu bekommen. Im Grundspiel spielt der Straßenbelag keine Rolle. Die Chance-Karten werden gemischt und als Stapel neben das Spielfeld gelegt. Jeder Spieler bekommt ein Team von 4 Fahrern und 14 Energiekarten einer Farbe. 10 dieser Karten haben Fahrernummern und können nur für diese verwendet werden. Die restlichen vier Karten sind Joker und nicht an einen Fahrer gebunden.
Das Spiel wird in Runden gespielt. Es wird immer zuerst der vorderste Fahrer gezogen und danach die nächstfolgenden, bis jeder Fahrer bewegt wurde. Zunächst erfolgt eine Startaufstellung, in der pro Spur nur ein Fahrer zulässig ist.
Dann erfolgen die Bewegungen. Sind, wie beim Start, mehrere Figuren auf gleicher Höhe, werden die Spielfiguren von außen rechts vor denen links gezogen.
Man kommt mit einer Spielfigur durch Würfeln oder durch Windschattenfahren weiter. Man fährt immer vorwärts, darf auch Spuren wechseln, indem man diagonal zieht, sofern keine Barrieren im Weg stehen. Man darf auch weniger Felder ziehen, als man gewürfelt hat, wenn man daraus einen Vorteil ziehen kann.
Auf jedem Feld darf nur ein Spieler stehen, ggf. muß man warten oder diesen Spieler umfahren. Sind mehrere Fahrer hintereinander, so können sie direkt im Windschatten des Vordermanns mitfahren und stehen nach dem Setzen wieder hinter diesem. Es muß aber genau das Feld hinter dem Vordermann sein, nicht diagonal dahinter.
Jeder Spieler hat noch 14 Energiekarten (bei Kurzstrecken nur 7 Karten), die die Fähigkeiten des Fahrers beeinflussen. Jede Karte ersetzt einen Würfel, maximal 2 Karten dürfen für einen Fahrer eingesetzt werden. Deren Werte sind 5 oder 6 Punkte. Ausreißen ist erlaubt, muß allerdings angekündigt werden. Man muß dabei eine oder zwei Energiekarten setzen und zieht mit seinem Radfahrer davon, ohne daß sich Spieler in seinen Windschatten setzen können.
Eine Chance-Karte wird gezogen, wenn 7 Punkte erwürfelt wurden oder durch Mithilfe einer Energiekarte zustandekommen. Die Anweisungen gelten für diesen Fahrer und müssen befolgt werden (Energiekarten nehmen und abgeben.......), sofern dies möglich ist.
Bei Stürzen muß ein Spieler mit der Spielfigur eine Runde aussetzen. Alle links neben ihm stehenden und alle direkt hinter ihm befindlichen Spieler stürzen ebenfalls. So kann es unter Umständen zu Massenkarambolagen kommen.
Kommt ein Spieler über das Ziel, so setzt er seine volle Punktzahl weiter, da im Windschatten gegebenfalls noch Spieler nachrücken. Die Zieleinläufe werden auf dem Rennzettel notiert.
Spielende: Es gewinnt der Spieler, dessen Team als erstes die Ziellinie überquert hat. Man kann mehrere Etappen spielen. Dann addiert man die Punkte der Teams je Etappe und bekommt so den Gesamtsieger.
Kommentar: Um Reifenbreite ist ein sehr realistisches Radrennen. Oben wurde nur das grundlegende Spielprinzip dargelegt. Einige Strecken haben verschiedene Bodenbeläge, die Einfluß auf das Rennen haben, ebenso wie Bergstrecken mit verschiedenen Steigungen. Bergauf- und Bergabfahrten unterscheiden sich in der Fahrweise. Man kann sich von Begleitfahrzeugen mitziehen lassen und es gibt das gelbe Trikot. Es können komplette Rennen nachgefahren werden bis zur Tour de France...
Fazit: Wer ein Rennspiel sucht, welches viel Taktik und Überlegung und ein wenig Glück braucht, ist mit dem Spiel von Jumbo gut bedient. Andererseits gefällt das Radrennen wegen seiner schlechten Anleitung und diversen Unklarheiten (die in einer späteren Auflage bereits beseitigt worden sein sollen) vielen Spielern auch wiederrum nicht.
Wertung: Ich muß gestehen, daß mich "Um Reifenbreite" nicht sonderlich interessiert, obwohl ich normalerweise diese Art von Spielen favorisiere. Schlecht ist das Spiel nicht, aber so den Kick bekomme ich nicht unbedingt. Daher gebe ich dem Spiel "nur" 4 Punkte, obwohl andere Personen dieses Spiel mit sehr viel mehr Punkten bedenken. Es ist Geschmackssache und sollte unbedingt probegespielt werden.

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