Spieletest für das Spiel: VABANQUE
Hersteller: Winning Moves 
Preis: 18 Euro
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2001 
noch erhältlich: Ja
Autor: Bruno Faidutti, Leo Colovini
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Vabanque-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionexemplars danken wir der Firma Winning Moves recht herzlich!

Ausstattung: 12 Casino-Tische, 6 numerierte Plättchen, 60 Jetons, 24 Charakterkarten, 80 Scheine Spielgeld, 6 Spielfiguren
Aufmachung: Bei den Casinotischen handelt es sich um einfache bedruckte Kärtchen. Die numerierten Plättchen dienen dazu, die Spielreihenfolge während der Partie eindeutig festzulegen, da diese sich nach den verschiedenen Spielrunden ändern kann. Die Jetons aus Kunststoff sehen sehr schön aus und bringen Casino-Flair ins Spiel. Es gibt sie in verschiedenen Stückelungen. Die Charakterkarten werden benutzt, um bestimmte Spielaktionen auszulösen. Das Spielgeld in verschiedenen Stückelungen gibt es am Ende jeder Runde bei Gewinnauszahlungen.
Bei den Spielfiguren handelt es sich um große Holzpöppel.
Ziel: Es gilt, möglichst viel Geld innerhalb von vier Spielrunden zu ergattern.
Am Anfang erhält jeder Spieler einen Satz mit Charakterkarten. Die Blankkarte wird offen vor dem Spieler ausgelegt, damit jeder sehen kann, mit welcher Farbe man spielt. Je nach Spielerzahl kommen dann einige Casino-Tische ins Spiel, die kreisförmig ausgelegt werden. Innerhalb des Kreises kommen dann Jetons (ebenfalls abhängig von der Zahl der Spieler). Überzählige Jetons wandern in die Schachtel und werden nicht mehr benötigt. Schließlich einigt man sich auf einen Startspieler, der seine Spielfigur auf einem beliebigen Casino-Tisch abstellt. Die anderen Spieler folgen im Uhrzeigersinn und stellen ihre Figuren im Uhrzeigersinn immer zwei Tische weiter auf.
Eine Spielrunde gliedert sich in mehrere Phasen, die nacheinander abgearbeitet werden.
Zunächst setzen die Spieler reihum Jetons ein. In der ersten Spielrunde sind dies alle 5er Jetons, die von den Spielern einzeln auf beliebigen Casino-Tischen plaziert werden.
Sind alle 5er Jetons abgelegt, kommt es in der zweiten Phase zum Ausspielen der Handkarten. Auch hier beginnt der Startspieler und legt eine seiner drei Karten verdeckt an einen Casino-Tisch. Reihum folgen die Spieler, bis nacheinander alle Handkarten verdeckt ausliegen. Es können beliebig viele Karten an einem Casino-Tisch ausliegen.
Jetzt werden die Spielfiguren gezogen. Auch hier beginnt der Startspieler und setzt seine Figur zwischen 0 und 4 Felder weit im Uhrzeigersinn. Danach sind die weiteren Spieler an der Reihe.
Nachdem alle Figuren gezogen sind, werden bei den Casino-Feldern, bei denen Figuren stehen, die verdeckt ausliegenden Karten aufgedeckt, um zu ermitteln, wer Gewinne erzielen konnte.
Die Karte „Bluffen" hat keine Bedeutung und wird einfach ignoriert. Bei der Karte „Gewinnerhöhung" wird der gewonnene Betrag des Feldes, der sich aus der Summe der dort liegenden Jetons ergibt, verdoppelt. Sollten mehrere dieser Karten ausliegen, erhöht sich die Summe weiter. Mit der Karte „Falschspieler" wird ein erzielter Gewinn nicht der oder den Spielfiguren zuerkannt, sondern geht komplett an den oder die Falschspieler in der Runde.
Nachdem die Gewinne an die Spieler bzw. Falschspieler ausgezahlt wurden, muß jeder Spieler reihum nennen, wieviel Geld er besitzt. Der Spieler mit dem meisten Bargeld wird zum neuen Startspieler der Runde und erhält das entsprechende numerierte Kärtchen. Die anderen erhalten gemäß ihrem Bargeld entsprechende Ziffern zugewiesen. In der folgenden Runde werden die Jetons des nächst größeren Wertes reihum von den Spielern in der neuen Spielreihenfolge abgelegt. Die bereits liegenden Jetons bleiben an den Kasino-Tischen, die Spielkarten werden wieder aufgenommen. Bei Gleichstand wird bei den Spielern die Reihenfolge der gerade gespielten Runde umgekehrt.
Spielende: Nach vier Runden endet das Spiel. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Bargeldsumme.
Kommentar: „Vabanque" ist ein kleines Bluffspiel ohne taktischen Tiefgang. Alles hängt im Wesentlichen vom Glück ab, ob man mit seiner Figur einem Falschspieler ins Netz geht oder ob es gelingt, eine oder mehrere Verdopplungen zu erreichen und vielleicht mit dem eigenen Falschspieler noch ein wenig Geld bei anderen abgreifen kann. Die Spieldauer ist dementsprechend relativ kurz.
Unseren Spielern war das Spiel zu langweilig. Die drei Aktionsmöglichkeiten durch die Karten sind zu simpel, um dieses Spiel in der heutigen Zeit noch hervorzuheben. Eigene Aktionen könnten zwar mit Hilfe der Blankokarte ausgedacht werden, allerdings hätte der Verlag dann mehr als nur eine Karte pro Farbe hinzufügen müssen.
Fazit: Ein durchschnittliches Spiel, bei dem man das Gefühl hat, daß es eigentlich noch nicht fertig ist.
Wertung: In dieser Form ist „Vabanque" allenfalls für Gelegenheitsspieler etwas, die keine oder kaum Bluff-Spiele kennen. Für Personen, die häufiger Gesellschaftsspiele machen, ist das neue Winning Moves-Spiel enttäuschend! In der Summe ergibt dies 3 Punkte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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