Spieletest für das Spiel : VENDETTA
Hersteller: Hexagames Preis: 60 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 1991 noch erhältlich: Nein Autor: Doris Matthaeus, Frank Nestel Besonderheit: 2. Preis beim 2. Wettbewerb Spieleautoren um den Erfinderpreis der WAZ und des Hippodice-Spieleclub e.V von 1990 Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Ausstattung: 1 Spielplan,
13 Bezirkskarten, 250 Steine in 5 Farben.
Aufmachung: Die
große Verpackung verfügt über ein Inlet mit 5 Schalen,
in denen die Spielsteine aus Holz geordnet liegen können. Es handelt
sich hier um kleine unbedruckte Würfel, die man gut in der Hand verstecken
kann, die allerdings auch von Kleinkindern verschluckt werden können.
Der Spielplan zeigt eine Stadt in Italien, die in 13 Bezirke aufgeteilt
ist. Daneben existieren noch zwei Extrafelder mit dem Namen RAZZIA und
SCHUTZGELD. Zu jedem der 13 Bezirke gibt es eine Bezirkskarte der gleichen
Größe, die ansonsten aber grafisch keinerlei Änderungen
zum Spielplan besitzt. Apropos Grafik: Diese ist wieder sehr niedlich von
D. Matthaeus gezeichnet und paßt gut als Spielhintergrund.
Ziel: Jeder Spieler
schlüpft in die Rolle eines Mafiosi, der die Stadt regieren möchte
und neuer Pate werden will. Zu Beginn mischt man die 13 Bezirkskarten gut
durch und teilt an jeden Spieler zwei davon aus. Jeder Spieler stellt nun
2 seiner Handlanger (kleine Würfelfiguren) in jedes Spielfeld außer
denen, zu denen er die Karten besitzt. Darüberhinaus bekommt jeder
noch 10 Handlanger auf die Hand, die restlichen Figuren verbleiben in der
Schachtel und werden vom jeweiligen Startspieler verwaltet. Die 13 Bezirkskarten
werden wieder zusammengesammelt und neu gemischt. Elf Karten kommen auf
das Feld Schutzgeld, 2 Karten wandern zum Razzia-Feld. Die Karten bleiben
dabei stets verdeckt.
Das Spiel gliedert sich in Runden, wobei am Anfang
einer Runde jeweils die Bezirkskarten gemischt werden und auf das Razzia-Feld
2 Stück kommen. Danach werden in 11 Phasen die Handlanger gesetzt
und ggf. immer eine Vendetta ausgelöst. Zum Schluß folgen die
Razzien.
Ein Spieler, der an der Reihe ist, kann beliebig
viele Spielfiguren in seiner Hand auf den Spielplan bringen. Ist er der
Startspieler, darf er diese Figuren nur in ein beliebiges Feld legen, in
späteren Phasen dürfen es immer zwei Felder sein, in denen neue
Handlanger ausgelegt werden. Ein Umsetzen von Spielsteinen auf dem Plan
ist nicht mehr möglich. Sind in einem Feld nur noch Mafiosi einer
Farbe, so muß man mindestens gleich viele Mafiosi einsetzen, wie
sich bereits auf dem Feld befinden.
Nach dem Setzen wird in der Stadt immer eine
Vendetta (Bruderkampf) ausgelöst. Dazu dreht man die oberste Karte
des Schutzgeldstapels um, um so den Ort des Geschehens zu ermitteln. Der
Spieler mit den wenigsten Spielfiguren wird nun auf diesem Feld eleminiert.
Haben mehrere Spieler gleich wenig, verliert der Spieler, der als nächstes
am Zug ist. Sind nur Mafiosi eines Spielers auf dem Feld, passiert nichts.
Die Spieler, die nach einer Vendetta noch Spielfiguren über haben
in diesem Gebiet, bekommen von diesem Feld Schutzgeld, welches sie sofort
zum Anheuern eines neuen Handlangers ausgeben. Der Startspieler verteilt
also eine neue Spielfigur an jeden verbliebenen Spieler. Nun ist der folgende
Spieler an der Reihe, seine Handlanger einzusetzen.
Nach 11 Runden ist das Schutzgeld-Feld leer.
In den verbliebenen 2 Feldern findet eine Razzia statt, alle dort liegenden
Spielfiguren werden entfernt. Zur Punktewertung sollte man nun einen Stift
und Papier bereitlegen. Für jedes Gebiet, welches man alleine kontrolliert,
bekommt der Spieler Punkte. Je mehr Gebiete, desto mehr Punkte gibt es
(stark ansteigend). Diese werden auf dem Zettel notiert, dann mischt der
neue Startspieler wieder die Karten und verteilt sie auf dem Spielplan.
Vor einer neuen Runde bekommen die Spieler alle je drei neue Mafiosi von
der "Bank".
Spielende: Das Spiel
endet bei einer bestimmten Punktzahl (je nach Spielerzahl unterschiedlich)
oder bei einer Kontrolle von einer bestimmten Anzahl von Bezirken bei einer
Wertung (variiert ebenso bei unterschiedlicher Anzahl Spieler).
Kommentar: Das Spiel
ist ein vereinfachtes "El Grande" mit mehr Glückselementen, doch macht
dies das Spiel nicht uninteressant. Man muß ständig auf Streuung
bedacht sein, da die Razzien den eigenen Bestand doch ziemlich dezimieren
können. Nach einer angenehmen Spielzeit endet das Spiel dann auch.
Fazit: Ein nettes
und relativ einfaches Spiel, bei dem Glück und etwas Taktik gefragt
sind beim Legen der Spielsteine. Man sollte sich unbedingt die gezogenen
Kartenfelder merken !
Wertung: Mir gefällt
Vendetta sehr, eben weil es doch einfach ist und sich flüssig spielen
läßt. Darum gebe ich Vendetta 5 Punkte. Die Ähnlichkeit
zu "El Grande" ist sicherlich nur ein Zufall.
Dieser Text und die Bilder sind
urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche
Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de