Spieletest für das Spiel: VIENNA
Hersteller: Schmidt
Preis: 27 Euro
empf.Alter: 10-
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 2015
noch erhältlich: Ja
Autor: Johannes Schmidauer-König
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juli 2015
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Vienna-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Schmidt recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 26 Würfel, 55 Karten, 25 Münzen, 5 Siegpunktmarker, 1 Gendarm
Aufmachung: Der Spielplan zeigt einen Weg, an dem eine Reihe von Sehenswürdigkeiten der Stadt Wien zu finden sind. Jede Sehenswürdigkeit hat eine Zahl zwischen 1 und 12 und zusätzlich noch eine Spezialfähigkeit. Anhand von besonderen Symbolen erkennt man, ob die Fähigkeit sofort aktiviert wird oder erst am Ende eines Durchgangs zum Tragen kommt. Am Rand der Spielfläche verläuft die Siegpunktleiste.
Für jede Spielfarbe gibt es fünf Standardwürfel. Ein weiterer neutraler Würfel kann im Verlauf der Partie dazu kommen.
Die Karten lassen sich in drei Kategorien einteilen. Bei den meisten Karten handelt es sich um Personenkarten, die jeweils ein oder mehrere Symbole an der Seite zeigen. Insgesamt gibt es drei unterschiedliche Symbole, die gesammelt werden können.
Die Startkarten zeigen ebenfalls Personen nebst Symbolen. Auf jeder Karte ist außerdem vermerkt, wieviel Startkapital es gibt.
Die letzte Kartenart sind die Sonderkarten, die es nur bei bestimmten Aktionsfeldern als Belohnung gibt.
Die Münzen sind aus Pappe. Sie werden gebraucht, um Aktionen zu bezahlen oder Würfel zu verändern.
Bei den Siegpunktmarkern handelt es sich um Holzscheiben in Spielerfarben. Der Gendarm blockiert ein Aktionsfeld. Es handelt sich dabei um eine Papp-Figur.
Ziel: Die Spieler fahren durch Wien und versuchen, möglichst viel Einfluss in Form von Siegpunkten zu erlangen.
Man wählt einen Startspieler, der die entsprechende Sonderkarte bekommt. Die restlichen Sonderkarten kommen neben den Spielplan. Jeder erhält vier bzw. fünf Würfel einer Farbe (abhängig von der Spielerzahl) und sucht sich nach gewissen Regeln eine Startkarte aus. Diese wird vor den Spieler gelegt und dann erhält dieser die auf der Karte abgebildeten Münzen.
Nachdem man die Personenkarten gemischt hat, legt man einige Karten offen als Auswahl bereit. Sollten gleiche Personen ausliegen, werden sie ausgetauscht.
Ein Spiel verläuft über mehrere Durchgänge. In einem Durchgang beginnt immer der aktuelle Startspieler und macht seinen Zug. Im ersten Zug jedes Spielers wirft man seine Würfel. Anschließend wählt man einen oder zwei Würfel aus und setzt diese auf einem freien Aktionsfeld ein, dessen Zahlenwert der Summe der eingesetzten Würfel entspricht. Ist man mit seinem Wurf nicht zufrieden, kann man eine Münze abgeben, um beliebig viele Würfel neu zu werfen oder einen Würfel im Wert um eins zu verändern. Dieser Vorgang darf beliebig oft wiederholt werden.
In späteren Zügen muss man seine Würfel auf der Straße weiter unten einsetzen. Will man dies nicht, kostet es ebenfalls eine Münze, um den imaginären Fahrer dazu zu bringen, umzukehren.
Die Aktionen werden in der Regel erst dann ausgeführt, wenn alle ihre Würfel platziert haben. Nur wenige Aktionsfelder müssen sofort abgearbeitet werden.
Die Auswertung erfolgt nach dem Straßenverlauf. Die Spieler bekommen oder geben Münzen ab, erhalten Prestigepunkte, dürfen sich eine ausliegende Personenkarte nehmen oder erhalten eine Sonderkarte, die ihnen ab der nächsten Runde etwas einbringt.
Bei einigen Feldern darf der Spieler, der dort Würfel platziert hat, einen Symbolvergleich seiner Personenkarten mit denen seiner direkten Nachbarn durchführen. Bei Gleichstand oder Mehrheit gibt es Prestigepunkte.
Wenn die Felder abgerechnet wurden, erhält jeder seine Würfel zurück. Wurde der Gendarm auf ein Feld gestellt, hebt er die Blockade nun auf. Der Spieler mit der Sonderkarte „Startspieler“ wird neuer Startspieler.
Spielende: Hat ein Spieler 25 oder mehr Prestigepunkte, endet das Spiel nach der Auswertung. Bei der Schlussabrechnung werden alle Symbole noch einmal ausgewertet und auch verbliebenes Geld bringt noch Prestige.
Kommentar: Das zugrundeliegende Spielprinzip kennt man in abgewandelter Form bereits durch „Kingsburg“. Hier wird es allerdings auf das Wesentliche reduziert und beschränkt sich auf das Einsetzen der Würfel und das Sammeln von Symbolen auf den Personenkarten. Das Kartensammeln ist dabei eines der zentralen Elemente zum Erreichen von Prestigepunkten und sollte nicht vernachlässigt werden.
Hohe Würfe geben dem Spieler enorme Vorteile, weil er dadurch einfacher Karten kaufen kann und die teureren Felder auch die besseren sind. Mit Münzen kann man sein Würfelpech aber zumindest etwas ausgleichen. Einige Sonderkarten sind attraktiv und vor allem dann nützlich, wenn man sie mehrere Runden lang behalten kann. Gerade gegen Ende der Partie wird auch der Gendarm wichtig, um hohe Prestigepunktfelder zu sperren.
Das Spiel funktioniert in allen Besetzungen, die angegebene Spieldauer wurde jedoch locker überschritten. Zu fünft ist durchaus auch mal mit längeren Denkpausen zu rechnen, bevor man seinen nächsten Spielzug planen kann. Je öfter man spielt, desto aggressiver geht man gegen die Mitspieler vor, um sie vor dem Gewinn vieler Siegpunkte zu „bewahren“. Allerdings sollte man sich nicht in den Scharmützeln aufreiben, weil sonst ein lachender Dritte an diesen Spielern vorbeizieht.
Der Spielplan von Michael Menzel ist von gewohnt guter Qualität. Auf der Rückseite sieht man dabei Wien bei Nacht, allerdings sind die Zeichnungen die gleichen geblieben und wurden nur anders schattiert. Eine vertane Chance, bei der man sicherlich auch andere oder veränderte Aktionen hätte einfügen können.
Fazit: Ein passables Familienspiel
Wertung: Mit guten 3 Punkten bleibt „Vienna“ hinter unseren Erwartungen zurück.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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