Spieletest für das Spiel: VIRUS & CO
Hersteller: Zoch 
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 11- 
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2002 
noch erhältlich: Ja
Autor: Frank Stark, Jörg Spiegelhalter
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Virus & Co-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Zoch recht herzlich!

Ausstattung: 38 Virenkarten, 20 Risikokarten, 1 Apothekenkarte, 1 Überweisungskarte, 63 Tabletten
Aufmachung: Die Virenkarten zeigen entweder eine Spritze oder einen Virus. Auf jeder Karte mit dem Abbild eines Virus findet man einen Zahlenwert von 1-5 und am unteren Rand einige Tabletten, die man aus der Apotheke bekommt, wenn man das Virus nimmt. Einige Karten haben außerdem ein Kreuz als Symbol auf der Karte.
Die Risikokarten sind vielfältig und sowohl positiv wie auch negativ. Unter ihnen gibt es weitere Viren und Spritzen, aber auch Sonderkarten und Ereignisse. Die Apothekenkarte zeigt den Wert der einzelnen farbigen Pillen, während die Überweisung den aktuellen Spieler einer Runde angibt.
Die Pillen sind kleine Holzscheiben, die in drei unterschiedlichen Farben lackiert wurden.
Ziel: Es gilt, nach drei Spielrunden die beste Punktzahl zu besitzen.
Zunächst wird die Apothekenkarte in die Mitte des Tisches gelegt. Dann mischt man die Virenkarten und legt sie in zwei verdeckten Stapeln neben die Apotheke. Die jeweils oberste Spielkarte der Virenstapel wird aufgedeckt.
Danach werden die Risikokarten gemischt und gleichmäßig an die Mitspieler verteilt. Sollten Karten übrig bleiben, kommen diese unbesehen in die Schachtel zurück. Jeder Spieler darf sich ferner eine gewisse Anzahl an Tabletten nehmen. Außerdem kommen einige weitere Tabletten in die Apotheke. Schließlich einigt man sich, wer das Spiel beginnen soll. Dieser Spieler bekommt die Überweisungskarte und legt sie offen vor sich ab.
Am Zug kann der Spieler aus einer von drei Möglichkeiten wählen.
Die einfachste Entscheidung ist das Nehmen und Behalten einer der beiden ausliegenden Virenkarten. Der Virus oder die Spritze werden dann offen vor dem Spieler abgelegt. Danach deckt man eine neue Viruskarte auf.
Für einen Virus bekommt der Spieler als Entschädigung die auf der Virenkarten angegebenen Medikamente aus der Apotheke. Sind später die entsprechenden Pillen nicht mehr vorrätig, hat der Spieler Pech gehabt.
Wenn man eine Spritze nimmt, wird diese ebenfalls vor dem Spieler abgelegt. Man darf die gerade genommene Spritze jedoch auf einen eigenen Virus legen, um diesen dadurch zu schwächen. Eine einmal gelegte Spritzenkarte kann nicht mehr verschoben oder in einer späteren Runde auf einen Virus gelegt werden. Jede Spritze wird sofort eingesetzt.
Eine Spritze auf einem Virus halbiert dessen Wert (ggf. aufrunden). Eine zweite Spritze auf einer Viruskarte tötet den Virus komplett ab. Hat ein Spieler insgesamt drei Spritzen vor sich liegen, ist der Durchgang beendet und man landet auf der Intensivstation.
Als Alternative kann der aktive Spieler sich entscheiden, eine der beiden ausliegenden Karten weiterzureichen. Viren ohne Kreuz und alle Spritzen darf man an seinen linken oder rechten Nachbarn weiterreichen, allerdings niemals an den Spieler, der die Karte gerade gegeben hat. Bei Viren mit einem Kreuz-Symbol kann man den Virus an einen beliebigen Mitspieler weitergeben.
Der „beschenkte" Spieler muß sich nun entscheiden, ob er die Karte behalten will oder sie seinerseits weitergibt. Der erste Spieler, der diese Karte erhalten hat und weiterreichen will, muß dafür Tabletten mit dem Wert „1" vor sich auslegen. Alle weiteren Spieler, die diese Karte bekommen, müssen nun jeweils einen höheren Tablettenwert auslegen, um die Karte nicht nehmen zu müssen. Auch wer die Karte in Umlauf gebracht hat, muß nun Tabletten bezahlen, wenn er sie wiederbekommt und weiterreichen will.
Weitergegebene Karten können mehrfach zu einem Spieler gelangen, der sein „Gebot" dann nur entsprechend erhöhen muß. Ein Auswechseln der bereits liegenden Tabletten ist jedoch nicht gestattet!
Sobald ein Spieler die zugeschobene Karte akzeptiert, darf er seine gebotenen Tabletten wieder zu sich nehmen. Alle anderen Spieler müssen ihren Einsatz in die Apotheke legen.
Die dritte Aktionsmöglichkeit im Zug eines Spielers besteht darin, eine eigene Risikokarte aus der Hand in Umlauf zu bringen. Dies darf man allerdings erst dann machen, wenn man bereits einen Krankheitswert in Form von Viren mit mindestens 4 Punkten besitzt. Die ausgespielte Risikokarte wird verdeckt vor einen beliebigen Spieler gelegt, der sie sich nicht anschauen darf. Will man diese Karte nicht nehmen, muß man dem Ausspielenden eine Tablette geben und die Risikokarte danach unbesehen an einen beliebigen Spieler weiterreichen. Gelangt die Karte wieder zum „Herausgeber" zurück, muß dieser Tabletten im Wert von 2 in die Apotheke legen, wenn er die Karte nicht nehmen will.
Wer eine Risikokarte aufdeckt, muß sie nehmen. Sie kann negativ sein und Viren oder Spritzen aufweisen, es gibt aber auch eine Reihe positiver Karten im Spiel.
Wenn eine der drei Aktionen vollständig beendet ist, folgt der nächste Spieler. Dieser muß sich den Überweisungsschein nehmen, bevor er eine der drei Aktionen auswählt. Vergißt er die Überweisung, muß er als Strafe eine Tablette an seinen rechten Nachbarn geben.
Ein Durchgang ist vorbei, wenn ein Spieler drei Spritzen vor sich liegen hat oder der Gesamtwert an Viren die zulässige Höchstmenge von 12 überschreitet. Dieser Spieler erhält in jedem Fall 13 Minuspunkte.
Die anderen Spieler verrechnen ihre verbliebenen Pillen (sie zählen positiv) mit ihren vorhandenen Viren, wobei Viren mit Spritzen entsprechend weniger oder gar nicht mehr zählen. Durch bestimmte Risikokarten kann man Sonderpunkte erhalten. Die Punktwerte der Spieler werden auf einem Zettel notiert.
Spielende: Nach drei Durchgängen hat derjenige gewonnen, der die beste Gesamtsumme vorweisen kann.
Kommentar: Das Spielthema hört sich interessant an, aber das ist neben dem gelungenen Spielmaterial eigentlich auch das einzig positive, was man dem Spiel abgewinnen kann. Die Spielregel ist sich schon zu Beginn nicht einig, ob man beim Vergessen der Überweisung nun eine Tablette an den rechten Nachbarn geben muß, wie es auf der Karte steht oder ob die Tablette in die Apotheke gehört. Die Risikokarten werden nach Möglichkeit immer zum Ausgangsspieler geschoben, weil man diesem nicht unbedingt die vielen Pillen als Bezahlung gönnen will und bei den Virenkarten mit dem Kreuz ist es meist auch nicht anders. Ein Spieler mit zwei Spritzen ist gestraft, da ihm die Mitspieler permanent neue Spritzen zuschieben wollen, die er über kurz oder lang nicht abwehren kann.
Fazit: Kein gutes Kartenspiel.
Wertung: Mit 2 Punkten enttäuscht uns dieses Zoch-Spiel ungemein. Schade eigentlich, denn aus dem Thema hätte man mehr machen können.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



Spielindex

Hauptseite