Spieletest für das Spiel: VOLL IN FAHRT
Hersteller: Amigo                     
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 6-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Bob Lindner
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2010
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Voll in Fahrt-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 16 Lokomotiven, 1 Farbwürfel, 2 Würfel, 12 Reparaturplättchen, 3 Rangier-Elemente
Aufmachung: Der großformatige Spielplan zeigt einige Eisenbahnstrecken, die an einigen Stellen unterbrochen sind. Hier kommen die Rangier-Kärtchen ins Spiel, mit denen die Bahnen verändert werden können und Bahnen sich kreuzen bzw. zu Abstellgleisen werden. Am Rand der Spielfläche sind einige Lok-Schuppen, in die man Eisenbahnen stellt, die ihr Ziel bereits erreicht haben.
Die Lokomotiven sind aus Kunststoff und sehen niedlich aus. Mit ihnen zieht man mit Hilfe der Würfel über die Gleise. Der Farbwürfel dient dabei zum Verändern der Strecken, da durch ihn die Rangier-Elemente bewegt werden.
Die Reparatur-Plättchen kommen ins Spiel, wenn eine Eisenbahn einen Unfall erleidet. Sie werden gesammelt und geben dem Besitzer eine besondere Aktionsmöglichkeit.
Ziel: Jeder versucht, drei Lokomotiven vom Start möglichst schnell in die Lok-Schuppen zu bringen.
Zu Beginn der Partie wählt jeder eine Farbe und nimmt sich die passenden Eisenbahnen. Die Reparaturplättchen kommen neben die Spielfläche. Schließlich legt man noch die Rangier-Elemente an drei der unterbrochenen Streckenabschnitte an und einigt sich auf den Startspieler.
Der aktive Spieler würfelt mit allen drei Würfeln auf einmal. Der Farbwürfel gibt dabei vor, welches Rangierelement nun auf den freien Platz des Rangierbahnhofs geschoben werden muß. Stehen Lokomotiven auf dem Element, werden sie danach so gedreht, daß sie weiter in Richtung Ziel fahren können.
Danach wählt man eine eigene Lok aus und zieht mit dieser die volle Augenzahl auf einem Gleis. Jedes Feld kostet dabei einen Bewegungspunkt. Erreicht man eine andere Lokomotive, muß man auf dem Feld dahinter stehen bleiben. Die übriggebliebenen Bewegungspunkte werden nun dafür verwendet, diese Lokomotive anzuschubsen und sie voranzutreiben. Eine Kettenreaktion ist ohne weiteres möglich.
Erreicht eine Lokomotive den Spielplanrand, gerät in einen Bereich ohne Gleise oder fährt gegen einen Poller, wird sie dem Besitzer zurückgegeben. Er erhält als Ausgleich ein Reparaturplättchen.
Hat ein Spieler einen Pasch geworfen, darf er danach auf Wunsch noch einen weiteren Spielzug machen. Die Bewegungspunkte beim zweiten Wurf müssen aber auf die Eisenbahn angewendet werden, die man bereits im vorhergehenden Spielzug benutzt hatte.
Ein Reparaturplättchen darf ein Spieler vor seinem Wurf einsetzen, um dadurch den Farbwürfel auf eine Farbe seiner Wahl zu drehen. Es wirft dann nur noch die beiden Augenwürfel und macht seinen Spielzug ganz normal.
Erreicht eine Eisenbahn den Zielpoller, wird sie auf einen freien Lokschuppen gestellt. Überzählige Würfelpunkte verfallen hier. Schubst man dagegen eine andere Lokomotive ins Ziel, kommt diese wieder zurück zu ihrem Besitzer und muß noch einmal von vorne anfangen.
Spielende: Sobald ein Spieler seine dritte Lokomotive in die Schuppen gebracht hat, ist das Spiel vorbei.
Kommentar: Wenn man sich das Material in der Schachtel genauer anschaut, fallen vor allem die niedlich gestalteten Eisenbahnen ins Auge. Sie wirken etwas gestaucht, haben aber ihren ganz eigenen Reiz und laden sogar zum freien Spiel ein.
Das Spiel selbst lebt natürlich vor allem vom Würfelglück. Kleinere Kinder tun sich etwas schwer mit dem Spiel, denn sie sehen oft nicht, wo eine Strecke gefährlich werden könnte und plazieren ihre Lokomotiven einfach nach Gefühl. Die Altersangabe „ab 6 Jahren“ halte ich daher für etwas zu niedrig.
Größere Kinder ab 8 Jahre wünschen sich gleich etwas mehr Einfluß auf das Spielgeschehen. Daher sollte man mit ihnen unbedingt die Variante mit den Reparatur-Plättchen spielen. Im Grundspiel werden diese einfach weggelassen, wodurch aber auch ein gewisser Frustfaktor entsteht, wenn es permanent die eigenen Loks trifft und man keinen Ausgleich bekommt.
Je mehr Personen mitmischen, desto unberechenbarer wird das eigentliche Spiel. Hier kommt es oft zu Kettenreaktionen und nicht wenige Eisenbahnen werden aus dem Spiel geschoben. Bei einer Partie mit 2 Personen geht es dagegen weniger hektisch zu.
Generell sind immer die Positionen beliebt, bei denen es gelingt, eine Eisenbahn direkt auf ein Rangier-Element zu bringen. Durch Schieben kann es dann dazu kommen, daß man sich einen großen Teil des Weges sparen kann. Das permanente Drehen der Eisenbahn in Richtung Ziel kann allerdings schon mal etwas nervig werden.
Fazit: Ein schönes Würfelspiel für Kinder, allerdings eher ab 7 oder 8 Jahren geeignet.
Wertung: Mit gerade 5 Punkten macht „Voll in Fahrt“ auch über längere Zeit hinweg Spaß in der gesamten Familie.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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