Spieletest für das Spiel: VOLL INS SCHWARZE
Hersteller: Huch & Friends            
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-7
Erscheinungsjahr: 2012      
noch erhältlich: Ja
Autor: Touko Tahkokallio
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2013
Kategorie: Kommunikationsspiel
Bewertungsbild Voll ins Schwarze-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Huch & Friends recht herzlich!

Ausstattung: 380 Karten, 7 Spielfiguren, 4 Kategorie-Marker, 1 Spielplan
Aufmachung: Der überwiegende Teil der Karten sind Fragekarten. Es gibt sechs Kategorien, jede Karte hat auf der einen Seite drei Fragen abgedruckt, deren Ergebnis auf der Rückseite steht. Die Antwort auf eine Frage ist dabei immer eine Ziffer zwischen 1 und 99.
Mit Hilfe der Schätzkarten versuchen die Spieler, dem richtigen Ergebnis möglichst nahe zu kommen. Die Karten sind in drei Bereiche eingeteilt, die Werte zwischen 1-9, 10-20 und 30-80 abdecken. In jedem Bereich gibt es eine Reihe von Zahlenkarten mit unterschiedlichen Werten. Neben den
Zahlenwerten gibt es noch sieben Pause-Karten.
Die letzte Kartenart sind die Aufgabenkarten. Hier gibt es jeweils einen Kennbuchstaben von A-D, der einer bestimmten Kategorie im Spiel zugeordnet ist. Die Spieler sollten versuchen, in diesen favorisierten Kategorien möglichst viele Fragen erfolgreich zu beantworten.
Als Spielfiguren dienen farbige Standard-Pöppel. Sie sind wie die Kategorie-Marker aus Holz gefertigt.
Der Spielplan zeigt eine Reihe von konzentrischen Kreisen. Diese Kreise sind in vier Bereiche eingeteilt. Am Außenrand jedes Bereiches befindet sich ein Karteneinschub, in den man die Fragekarten der jeweiligen Kategorie einsteckt. Jedes Kreissegment besitzt außerdem eine Ziffer, die angibt, welche Frage einer Karte den Spielern gestellt wird. Außen um den Spielplan verläuft eine Siegpunktleiste.
Ziel: Jeder versucht, möglichst viele Fragen exakt zu beantworten, um Siegpunkte zu erhalten.
Zu Beginn der Partie wählt jeder eine Spielfigur und stellt diese auf das Startfeld der Laufleiste. Dann wählen die Spieler vier Fragekategorien aus, mischen die Karten getrennt voneinander und stecken sie jeweils in einen Kartenhalter an ein Segment des Spielplans. Außerdem wird bei jedem Segment ein Kategorie-Stein auf das äußerste Feld gestellt.
Nachdem alle Schätzkarten nach ihren Bereichen sortiert wurden, mischt man diese getrennt voneinander und legt sie in mehreren Stapeln verdeckt neben die Schachtel. Jeder erhält eine Pause-Karte und einige Schätzkarten nach einem gewissen Schema. Die Aufgabenkarten werden nur in der Variante gebraucht.
Der aktive Spieler wählt zunächst eine Kategorie aus. Dann zieht er die vorderste Karte des betreffenden Stapels und schaut im dazugehörigen Segment nach, an welcher Ziffer der passende Markierungsstein gerade steht. Diese Aufgabe wird für alle laut vorgelesen.
Alle Spieler überlegen sich nun eine Antwort und legen eine oder mehrere ihrer Karten verdeckt vor sich ab. Danach kommt es zur Auswertung.
Spieler, die nur Zahlenkarten ausgelegt haben, addieren deren Werte zusammen. Dann vergleicht man die Ergebnisse mit der richtigen Antwort auf der Karte. Der oder die Spieler, die am dichtesten dran sind, erhalten jeweils einen oder sogar zwei Siegpunkte, wenn der Marker auf einem bestimmten Segment steht. Dafür müssen sie jedoch die eingesetzten Zahlenkarten abgeben, sofern der Tipp kein Volltreffer war. Die anderen Spieler erhalten ihre Karten zurück auf die Hand.
Hat ein Spieler in seinen ausliegenden Karten eine Pausen-Karte versteckt, erhält er ebenfalls seine Ziffern wieder auf die Hand und wird bei der Auswertung übergangen. Er darf sich aber insgesamt drei Karten von den Nachziehstapeln nehmen, um mehr Auswahl in den folgenden Runden zu haben. Auch die Pausenkarte erhält der Spieler anschließend zurück.
Es beginnt eine neue Runde nach dem gleichen Muster. Erreicht ein Markierungsstein den inneren Bereich, kann man für den Rest des Spiels keine Frage mehr aus dieser Kategorie stellen.
Spielende: Erreicht der dritte Markierungsstein einen speziell markierten Kreis auf dem Spielbrett, endet die Partie. Es gewinnt, wer die höchste Punktzahl aufweisen kann.
Kommentar: In der Variante werden jedem Spieler noch zwei Aufgabenkarten zugelost. Hier erhält ein Spieler nach der Auswertung neben den Siegpunkten noch zusätzlich die Fragekarte, die er vor sich ablegt. Am Ende der Partie gibt es für jede Karte, die zur Aufgabenkarte paßt, einen Bonus.
„Voll ins Schwarze“ hinterläßt einen etwas zwiespältigen Eindruck. Das Spiel selbst funktioniert in vielen Besetzungen richtig gut, nur bei zwei Personen wird es etwas fad. Bei sechs oder sieben Spielern kann es leider durchaus vorkommen, daß die Zahlenkarten ausgehen und man nach jeder Spielrunde gleich die Ablage neu mischen kann.
Besonders gemein wird es, wenn ein Spieler die Frage sehr gut eingrenzen kann, aber keine passenden Karten mehr auf der Hand hat, um nahe an die gesuchte Ziffer zu kommen. Das sorgt nach einer Auswertung oft für Schadenfreude und hämisches Grinsen. Man sollte daher immer versuchen, möglichst breit aufgestellt zu sein. Trifft man den gesuchten Wert genau, kann man ja schließlich seine Karten behalten.
Die Variante mit den Kennbuchstaben macht „Voll ins Schwarze“ noch ein Stück interessanter. Hier kann man sich eben nicht immer auf die Lieblingskategorien einschießen, sondern muß eventuell auch mal etwas unbeliebte Rubriken probieren. Da das Spielende recht zügig kommen kann, sollte man mit seiner Auswahl nicht allzu lange warten.
Warum der Verlag bei der Farbwahl so dermaßen daneben gegriffen hat, erschließt sich uns allerdings nicht. Das Rosa bringt selbst Hello Kitty-Jünger zum Staunen und verursacht bei Erwachsenen, für die das Spiel ja gemacht wurde, schnell Aggressionen. Der Designer wollte sicherlich lustig sein, aber eine entsprechende Assoziation mit dem Titel wäre deutlich besser gewesen. Denn wenn man das Spiel im Laden sieht, geht man mit absoluter Sicherheit direkt daran vorbei, weil man kein Partyspiel für Erwachsene vermutet.
Fazit: Ein gelungenes Kommunikationsspiel mit nahezu perverser Farbwahl.
Wertung: Mit 4 Punkten kann „Voll ins Schwarze“ durchaus bei uns punkten. Trotzdem gab es wegen dem Design einen Punkt Abzug von unseren Spieletestern.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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