Spieletest für das Spiel : VOLLE
HÜTTE
Hersteller: Ass Preis: 46 DM empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 1997 noch erhältlich: Nein Autor: Stefan Dorra Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Ausstattung: 1 Spielplan,
5 Kneipen, 63 Gäste in 3 Farben, 21 Gästekarten, 36 Aktionskarten,
6 Kassier-Karten, 38 Einrichtungsplättchen, Spielgeld
Aufmachung: Das
Material liegt wohlgeordnet in einem Tiefzieh-Inlet der Spieleschachtel.
Die Grafik ist als gut zu bezeichnen. Der Spielplan zeigt eigentlich nur
Ablagefelder für die verschiedenen Kartentypen und Plättchen.
Jede Kneipe sieht anders aus und besitzt 10 Felder, auf die Kärtchen
gelegt werden können. Drei dieser Felder bilden stets eine Terasse
außerhalb der Kneipe. Die Gäste der Lokale sind speziell gestaltete
Holzfiguren, deren Farbwerte den unterschiedlichen Verzehrwert angeben.
Auf den Gästekarten sind 2-4 Gäste in bestimmten Farben und ein
Einrichtungsgegenstand angegeben. Bei den Aktionskarten sieht man neben
einigen Gästefiguren Spezialsymbole, die die Aktionen definieren,
die nun stattfinden. Auf den Kassier-Karten befinden sich nur Zahlenwerte
von 30-70, die ein Spieler bekommt, wenn er eine solche Karte aufdeckt.
Die Einrichtungskärtchen kommen im Verlauf des Spiels auf die Felder
der Kneipe. Sie zeigen diverses Mobilar, angefangen vom Billard-Tisch bis
zur Bar. Auf einem Plättchen befinden sich 2-4 kleine Felder, auf
denen sich die Gäste aufhalten können. Das Spielgeld wurde von
dem Grafiker extra für das Spiel entworfen und sieht gut aus.
Ziel: Vor dem Spiel
legt man den Spielplan in der Mitte des Tisches aus und mischt die Kartentypen
getrennt voneinander. Anschließend kommen sie als verdeckte Stapel
auf die diversen Kartenaufnahme-Felder des Planes. Die Einrichtungsplättchen
werden ebenfalls gemischt und und auf das entsprechende Feld gelegt. Die
obersten zwei Karten kommen offen neben den Aufnahmestapel. Während
die Kassier-Karten als offener Stapel bereitliegen, zieht man von den Gäste-Karten
und den Aktionskarten die drei obersten Karten und legt sie offen neben
die dazugehörigen Stapel. Jeder Spieler bekommt eine Kneipe, die er
vor sich abzulegen hat. Die Gästefiguren können in der Schachtel
verbleiben und bei Bedarf herausgeholt werden. Dann zieht jeder Spieler
drei Einrichtungskärtchen und legt sie in das eigene Lokal. Abschließend
werden jedem Spieler zwei Aktionskarten verdeckt gegeben, die dieser verdeckt
vor sich ablegt, nachdem er einen Blick darauf geworfen hat. Man einigt
sich auf einen Spieler, der die Runde beginnt.
Ist man an der Reihe, kann man zwei Spielzüge
machen. Der erste Spielzug besteht darin, die Kneipe einzurichten, Gäste
zu bewirten oder abzukassieren. Der zweite Zug wird erst bei 10 oder mehr
Gästen zum Zwang, denn dann wird man verpflichtet, Gäste zu versetzen.
Wählt man die Möglichkeit, seine Kneipe
einzurichten, so darf man sich eines der offenliegenden Einrichtungsplättchen
nehmen und es in seiner Kneipe auf ein freies Feld legen. Anschließend
zieht man ein Plättchen nach und legt es auf den freien Platz des
Spielplanes, so daß für den nächsten Spieler erneut zwei
Kärtchen zur Auswahl stehen. Einzige Einschränkung beim Legen
der Kärtchen: Die Theke kann nur an einer Wand gebaut werden und besteht
aus maximal drei Kärtchen.
Die zweite Möglichkeit besteht im Wählen
einer der drei ausliegenden Gästekarten. Diese Karte kommt nach Gebrauch
auf einen Ablagestapel. Der Spieler nimmt sich im Gegenzug dafür die
abgebildeten Gäste und setzt sie auf den Platz, den die Karte angibt
(z.B. Billard-Tisch). Hat er mehrere solcher Orte, so kann er sich aussuchen,
wo die Personen plaziert werden. Sind jedoch die Örtlichkeiten bereits
besetzt, kann der Spieler seine neuen Gäste nicht unterbringen, selbst
wenn auf den Kärtchen für einige Figuren noch Platz wäre.
Die Gäste kommen gemeinsam und möchten alle an einem Tisch sitzen...
Als dritte Möglichkeit bietet sich die oberste
Kassier-Karte an. Dadurch werden alle Spieler Geld bekommen. Die oberste
Karte kommt auf einen Ablagestapel. Die Grundbedingung für das Ziehen
der Karte ist, daß man selbst und ein weiterer Spieler mindestens
einen Gast im Lokal hat. Alle Spieler kassieren gemäß der Farbe
der Figuren in ihrem Lokal Geld. Während man bei gelben Gästen
nur 10 DM bekommt, geben die blauen Gäste gleich 30 DM für Getränke
aus. Die Figuren bleiben nach der Wertung auf ihrem Platz. Abschließend
erhält der Spieler, der die Wertung durchgeführt hat, noch den
Betrag, der auf der Kassier-Karte aufgedruckt ist.
Sind mindestens 10 Gäste im Spiel, d.h.
verteilt in allen Kneipen, so muß ein aktiver Spieler noch einen
zweiten Zug machen. Man muß eine Aktionskarte ausspielen und zieht
dann eine offene Aktionskarte nach. Die Lücke wird danach durch eine
neue Aktionskarte vom verdeckten Stapel wieder geschlossen. Durch das Ausspielen
von Aktionskarten versucht man Gäste anderer Spieler abzuwerben und
in die eigene Kneipe zu bringen. Dabei gibt es zwei verschiedene Kartentypen:
Bei der einen Kartensorte gehen alle Gäste auf einem bestimmten Einrichtungskärtchen
zu einer frei wählbaren Einrichtung eines anderen Typs (also bis zu
vier Figuren z.B. vom Billardtisch an die Theke).
Die zweite Kartensorte zeigt an, daß alle
Gäste eines beliebigen Einrichtungskärtchens zu einer bestimmten,
vorgegebenen anderen Einrichtung wechseln. Auch hier darf es sich nicht
um die gleiche Einrichtung handeln. Die Gäste bleiben grundsätzlich
zusammen. Wenn sie die Einrichtung wechseln sollen, so versuchen sie zuerst,
in der gleichen Kneipe freie Plätze zu bekommen. Sind dort keine oder
nicht genug vorhanden, so wandern sie zur nächsten Kneipe im Uhrzeigersinn,
in der alle Personen Platz finden. Gibt es in keiner Kneipe genügend
Platz, so verschwinden die Gäste. Verlassen die Gäste das Lokal,
so kassiert der Wirt, es sei denn, die Aktionskarte zeigt einen durchgestrichenen
Geldschein. Dann hat der Wirt Zechpreller, die ohne ihren zu zahlenden
Geldbetrag verschwinden.
Sollte eine Karte einmal nicht spielbar sein,
kann man sie in seinem Zug normal abwerfen. Ansonsten muß eine Aktion
immer durchgeführt werden, auch wenn man selbst nicht davon profitiert.
Spielende: Das Spiel
ist vorbei, wenn die letzte Kassier-Karte benutzt oder wenn die letzte
Aktionskarte vom Spielplan genommen wurde. Im letzteren Fall wird noch
einmal kassiert. Gewinner ist der Barmann, der am meisten Geld besitzt.
Kommentar: Volle
Hütte hat seinen Reiz in der Möglichkeit, anderen Spielern die
Gäste wegzunehmen und bei sich einzuquartieren. Allerdings benötigt
man einige Partien, damit der Spielspaß richtig aufkommt und man
die Aktionskarten optimal einsetzt. Das Spiel ist nicht langweilig, kann
aber die Erwartungen, die nach Nürnberg 97 in das Spiel gesteckt wurden,
nicht erfüllen.
Fazit: Ein nettes
Spiel, welches man mehrere Partien gespielt haben muß, um dessen
Spielwert zu erkennen.
Wertung: Ich gebe
"Volle Hütte" 4 Punkte.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de