Spieletest für das Spiel: VOR DEN TOREN VON LOYANG
Hersteller: Hall Games                
Preis: 45 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 1-4
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Uwe Rosenberg
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2010
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Vor den Toren von Loyang-Pressefoto

Ausstattung: 4 Spielpläne, 14 Marker Zufriedenheit, 38 Münzen, 231 Waren, 4 Wertungssteine, 2 Startspielersteine, 120 Karten
Aufmachung: Jeder Spielplan hat die Form des Buchstaben „T“. Im Mittelteil befindet sich dabei die Siegpunktleiste, Am oberen Bereich ist ein Geschäft zu sehen, welches Ablagefelder für diverse Gemüsesorten besitzt. Zu jedem Feld gehört ein Einkaufs- und ein Verkaufspreis.
Die kleinen Marker für die Zufriedenheit bekommen Karten mit einem Stammkunden. Die Marker sind beidseitig bedruckt und haben verschiedene Hintergrundfarben.
Beim Spielgeld handelt es sich um Pappmünzen mit zwei unterschiedlichen Werten.
Es gibt sechs unterschiedliche Gemüsesorten. Die Waren aus Holz sind dabei unterschiedlich oft vorhanden.
Mit Hilfe der kleinen Wertungssteine markiert man seine Punktezahl auf der Siegpunktleiste. Die Startspielersteine braucht man, um anzugeben, wer wann zum Startspieler wird.
Bei den Spielkarten gibt es neben den Übersichten für jeden Spieler ein Lager. Dies kann, je nach oben liegender Seite, eine oder mehrere Waren aufnehmen. Für jeden Spieler gibt es außerdem einen Satz an Feldern, auf denen das Gemüse angebaut werden kann. Die Anzahl der Parzellen schwankt dabei zwischen 3 und 9. Auf den Karten ist angegeben, welche Arten von Pflanzen hier wachsen können.
Der Hauptteil des Kartenstapels sind jedoch die Aktionskarten. Hier findet man neben weiteren Feldern noch Marktstände, Stammkunden, Laufkunden und Helfer.
Ziel: Jeder Spieler versucht, innerhalb von 9 Spielrunden durch Handel und Anbau von Gemüse möglichst viele Siegpunkte anzuhäufen.
Jeder Spieler legt einen Spielplan und zehn Geldeinheiten vor sich ab. Ein Wertungsstein wird auf das erste Feld der eigenen Siegpunktleiste gestellt. Danach bekommt jeder einen Satz mit Feldern. Das größte Feld mit neun Parzellen wird offen oberhalb des eigenen Spielplans direkt neben die Kurzspielregel und einer Lagerkarte abgelegt, während die anderen Flurstücke nach gewissen Regeln gemischt und verdeckt gestapelt werden.
Das Geschäft jedes Spielers wird mit Waren gefüllt. Dann wählt man den Startspieler, der die größte Scheibe erhält. Der kleinere Startspielerstein kommt zunächst beiseite. Schließlich mischt man die Aktionskarten.
Vor dem eigentlichen Spiel kauft jeder aus seinem Laden eine Gemüsepflanze und baut diese auf dem ersten Feld an. Dafür ist der geforderte Betrag an die Bank abzugeben. Nach der Zahlung werden dann alle Parzellen des Feldes mit entsprechenden Pflanzen aus dem allgemeinen Vorrat aufgefüllt. Allerdings können maximal zwei Spieler das gleiche Gemüse zu Beginn anbauen.
Eine Spielrunde geht über drei Phasen.
In der Erntephase deckt jeder ein neues Landstück auf. Danach erntet man von jedem Gebiet mit Pflanzen genau ein Gemüse und legt den Spielstein ins eigene Lager. Wird ein Flurstück durch das Ernten leer, kommt es in die Schachtel zurück.
Die Kartenphase ist je nach Anzahl der Spieler etwas anders. Zunächst wird der Ablagestapel in den restlichen Aktionsstapel eingemischt. Dann gibt es pro Spieler vier Handkarten. Schließlich kommt es zur Verteilung.
Der Startspieler beginnt und legt dabei eine dieser Karten in die Tischmitte. Dann ist der nachfolgende Spieler an der Reihe. Er kann entweder auch eine Karte in die Mitte legen oder sich entscheiden, eine der Tischkarten aufzunehmen. Sobald ein Spieler eine Tischkarte nimmt, muß er sich noch für eine seiner Handkarten entscheiden. Diese beiden Karten kommen in seine persönliche Auslage. Die verbliebenen Handkarten dieses Spielers landen dafür in der Tischmitte.
Sobald jeder ein Set genommen hat, endet diese Phase. Die verbliebenen Aktionskarten auf dem Tisch werden auf einen Ablagestapel gelegt. Bestimmte Karten, die in die Auslage eines Spielers kommen, werden sofort mit einem Zufriedenheitsmarker belegt oder müssen direkt bezahlt werden.
Bevor die Aktionsphase beginnt, wechselt der Startspieler eventuell. Der letzte Spieler, der zuvor Karten ausgewählt hat, wird neuer Startspieler. Derjenige Spieler, der direkt vor diesem Karten aufnahm, wird zweiter Startspieler und bekommt den kleinen Startspielermarker als Erinnerung.
In der Aktionsphase kann man in beliebiger Reihenfolge die nachfolgenden Aktionen durchführen.
Zunächst kann man eine Ware aus seinem Lager auf ein eigenes leeres Feld setzen. Danach werden die restlichen Parzellen mit der gleichen Sorte aus dem Vorrat aufgefüllt. Zu Beachten sind die Anpflanzungsvorgaben des jeweiligen Bodens.
Gibt man eine gewisse Menge Geld aus, kann man sich dafür eine Ware aus dem eigenen Shop kaufen und ins Lager legen. Es ist auch möglich, Waren an den Shop zu verkaufen. Dafür erhält man dann den abgebildeten Betrag. Waren können nur verkauft werden, wenn es einen entsprechenden freien Platz im Geschäft gibt.
Eine weitere Alternative ist das Nutzen einer eigenen Marktstand-Karte. Sobald ein Spieler eine passende Karte auslegt, kommen dort die angegebenen Waren hin. Diese Waren können nun im Verhältnis 1:1 oder 1:2 einmal getauscht werden. Das weggetauschte Gemüse landet im allgemeinen Vorrat. Ist die Karte leer, kommt sie automatisch auf den Ablagestapel der Aktionskarten.
Eine Helferkarte kann einmalig genutzt werden und kommt dann ebenfalls auf den Ablagestapel. Sie darf man auf Wunsch auch ohne Funktion abwerfen.
Ein Stammkunde benötigt jede Runde zwei bestimmte Waren. Pro Spielzug kann man jeden Stammkunden einmal beliefern und legt das Gemüse auf die Karte. Dafür bekommt man entsprechende Siegpunkte. Nach der vierten Anlieferung geht der Kunde auf den Ablagestapel. Beliefert man seinen Stammkunden nicht in der aktuellen Runde, wird sein dazugehöriger Zufriedenheitsmarker gedreht. Ist das Plättchen schon umgedreht gewesen und man beliefert den Kunden wieder nicht, zahlt man dafür eine Strafe.
Laufkunden sind dagegen harmlos. Sie warten so lange, bis man sie in einem Spielzug komplett beliefert. Die Karte wandert zum Ablagestapel und man bekommt einen Betrag, der noch variieren kann und abhängig ist vom Verhältnis der eigenen Stammkunden zu den Laufkunden.
Einmal in jeder Runde darf man einen Doppelpack kaufen und zwei Aktionskarten vom Stapel nehmen. Diese werden übereinander ausgelegt. Die untere Karte wird erst dann aktiv, wenn die obere weg ist. Der Preis richtet sich nach der Anzahl eigener Marktstände bzw. Helfer.
Am Ende dieser Phase darf der Spieler entsprechend seinem Lager Waren einlagern. Gegen Zahlung eines gewissen Geldbetrags darf das Lager aufgestockt werden. Gemüse, welches man nicht unterbringen konnte, wird weggeworfen.
Nun darf man abschließend seinen Wertungsstein versetzen. Der erste Schritt kostet jede Runde immer eine Geldeinheit, jede weitere Bewegung so viel Kapital, wie das Feld vorgibt, auf dem die Figur zum Stehen kommt.
Braucht man einen Kredit, kann man sich fünf Geldstücke leihen. Am Ende der Partie kostet jeder Kredit jedoch ein Feld auf der Siegpunktskala.
Spielende: Nach neun Runden gewinnt der Spieler, dessen Wertungsstein am weitesten oben steht. Bei Gleichstand entscheidet das restliche Geld.
Kommentar: Ein weiterer Rosenberg, welches sich um das Thema der Rohstoffgewinnung mit Handelselementen kümmert. „Vor den Toren von Loyang“ stellt damit das dritte Spiel aus der Agricola/Le Havre-Reihe dar, obwohl es laut Autor eigentlich das erste hätte sein können.
Auch bei diesem Spiel sind die Karten und die Aktionsmöglichkeiten ausgewogen. Der besondere Pfiff des kontinuierlichen Abbaus von Rohstoffen und das Bedienen von Kunden hat seinen ganz eigenen Reiz. Eine Interaktion zwischen den Spielern findet eingeschränkt über Helferkarten statt.
Sonderregeln beim Spiel zu viert und zu zweit sorgen dafür, daß sich „Loyang“ in jeder Besetzung irgendwie anders spielt.
Das Solospiel kann ebenfalls gefallen und bietet solide Unterhaltung für 30 bis 45 Minuten.
Einige Spieler kritisierten die Endwertung, da es fast immer vorkommt, daß die Spieler gleichauf liegen und nur die Geldmünzen entscheiden. Auf der anderen Seite weiß man dadurch aber auch jede Ausgabe genau abzuschätzen, damit kein Geld unnötig verschwendet wird.
Der Preis ist angesichts des Materials angemessen. Alleine die vielen Gemüsesorten aus Holz sind schon ihr Geld wert.
Fazit: Auch das dritte Spiel der Rohstoff-Trilogie gefällt.
Wertung: Mit gerade 5 Punkten ist dieses zwar das schlechteste Spiel der drei im Vergleich, erhält aber immer noch eine Kaufempfehlung durch unsere Spieler.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite