Spieletest für das Spiel: WAKA WAKA
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2012      
noch erhältlich: Ja
Autor: Rüdiger Dorn
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2013
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Waka Waka-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 4 Spielfiguren, 66 Karten, 2 Statusleisten, 56 Goldstücke, 84 Warenplättchen, 1 Feuerplättchen
Aufmachung: Der Spielplan zeigt vier Boote, auf denen Waren transportiert werden. Jedes Boot kann dabei zwischen zwei und vier Warenplättchen aufnehmen. Neben den Booten befindet sich die Statusanzeige, die in sechs Abschnitte unterteilt ist. Jedem Abschnitt sind dabei mehrere Waren zugeordnet, die man abgeben muß, um mit seiner Figur dort stehen zu können. Außerdem hat der Spielplan noch Ablagefelder für einen Markt, die Karten, Gold und die verdeckten Warenplättchen. Außen um das Spielfeld gibt es für jeden Spieler einen Bereich, in dem er seine persönlichen Waren lagert und wo er Handkarten ablegt, die ausgespielt werden.
Bei den Spielfiguren handelt es sich um kleine Holzsäulen, die auf der Statusanzeige bewegt werden. Zwei weitere doppelseitig bedruckte Tafeln mit anderen Statusleisten bringen Variabilität ins Spiel.
Bei den Spielkarten gibt es neben den Handelskarten noch eine Reihe weiterer Aktionskarten.
Die Goldstücke haben unterschiedliche Wertigkeiten und dienen als Währung. Es gibt sechs verschiedene Warensorten, die dem Spiel in Form kleiner quadratischer Papp-Plättchen beiliegen. Das Feuerplättchen ist beidseitig bedruckt und zeigt auf einer Seite eine lodernde Feuerstelle, während die Rückseite erloschen ist. Der Zustand der Feuerstelle ist für bestimmte Spielkarten wichtig.
Ziel: Jeder Spieler versucht, durch geschickten Handel und das Ausnutzen von Sonderkarten möglichst schnell die sechs Aufgaben der Statusleiste zu meistern.
Ein Spieler mischt die Warenplättchen und verteilt dann einige Waren offen und verdeckt auf die vier Boote. Sechs weitere Waren kommen offen auf den Markt. Das Feuerplättchen wird mit der lodernden Seite nach oben auf den Spielplan gelegt. Jeder wählt eine Farbe und stellt die Spielfigur vor das erste Feld der Statusleiste. Vom gemischten Kartenstapel gibt es sechs Karten auf die Hand. Schließlich einigt man sich auf einen Startspieler.
Ist man am Zug, darf man bis zu drei Handkarten ausspielen und sie nacheinander auf die eigenen Kartenablagefelder legen. Nach dem Ausspielen einer Karte wird deren Aktion ausgeführt. Es ist erlaubt, weniger oder gar keine Karten auszuspielen, um auf diesem Weg am Ende des Spielzugs neues Gold bzw. neue Handkarten zu erhalten. Es ist jedoch nicht möglich, mehr als sechs Handkarten für die nächste Runde zu behalten.
Wenn der Kartennachschub geregelt wurde, füllt man gegebenenfalls leere Boote wieder auf und legt die ausgespielten Karten auf einen Ablagestapel.
Einige Karten haben ein Goldsymbol. Wenn der Spieler die Karte ausgeführt hat, dürfen auch alle Mitspieler den Effekt für sich benutzen, wenn sie dem aktiven Spieler ein Goldstück dafür zahlen.
Die wichtigste Karte ist der Handel. Sie erlaubt es, die Waren aus einem Schiff zu nehmen und bei sich einzulagern (gegen Zahlung eines festgelegten Betrags), Waren an den Markt zu verkaufen oder eine Stufe auf der Statusleiste zu erklimmen, wenn man die vorgegebenen Waren abgibt. Während des Spiels kann ein Spieler niemals über mehr als sechs Waren gleichzeitig verfügen.
Möchte ein Spieler einen Handel durchführen, hat aber keine Handelskarte, darf er drei beliebige Karten verdeckt auf einem seiner Kartenablagefelder ablegen, um einen Handel machen zu können.
Die Schamanen-Karte kann nur eingesetzt werden, wenn die Feuerstelle brennt. Durch Ereigniskarten im Stapel kann sich das jedoch während des Spiels immer mal wieder ändern.
Spielende: Sobald eine Spielfigur das oberste Feld der Statusleiste erreicht hat, wird nur noch die laufende Runde gespielt. Haben danach mehrere Spieler dieses Ziel erreicht, entscheidet das Gold über den Sieger.
Kommentar: „Waka Waka“ ist thematisch stark an Rüdiger Dorns Spiel „Jambo“ angelehnt, welches vor einigen Jahren bereits bei Kosmos in der 2-Personen-Reihe erschienen ist. Spielerisch sind einige Punkte zwar ähnlich, trotzdem ist „Waka Waka“ alles andere als einfach eine Mehrpersonen-Variante dieses Spiels.
Der Warenhandels-Aspekt ist weiterhin vorhanden, doch gilt es nun, vorgegebene Aufträge zu erfüllen, um damit auf der Statusleiste voran zu kommen. Neben den aufgedruckten Aufgaben kann man als Variante auch eine der beiden Tafeln benutzen, die deutlich schwieriger zu erfüllen sind und mehr Zeit benötigen.
Pfiffig ist die Möglichkeit, auf Aktionen zu verzichten, um seine Kartenhand wieder aufzufüllen. Auch gefallen die Aktionskarten, die man außer der Reihe nutzen kann, wenn man dafür an den Ausspielenden ein Goldstück zahlt.
Natürlich ist auch eine gehörige Portion Glück im Spiel. Das fängt schon mit den Waren auf den Schiffen an. Einige Plättchen sind verdeckt, doch wenn es einem Spieler gelingt, ein oder zwei Warenpaare einzusammeln, hat er durch den Verkauf einen nicht zu unterschätzenden Vorteil.
Besonders gemein und wichtig sind die Schamanen-Karten, weil man hier eine Stufe erklimmen kann, wenn man Gold ausgibt. Das ist eine recht preiswerte Methode, was dazu führt, das Spieler, die viele dieser Karten im Spiel erhalten, meist auch die Partien für sich entscheiden können.
Da auch nach dem Erreichen der letzten Stufe noch die komplette Runde gespielt wird, sollten die Spieler darauf bedacht sein, ihre Handkarten möglichst noch auszunutzen. Es gibt nämlich Ereigniskarten, die dafür sorgen, daß man die Kartenhand des Mitspielers einsehen und eine Karte daraus verwenden darf. Diese Karte hat in Verwendung mit dem Schamanen schon einige Partien entscheidend beeinflussen können, was für diejenigen frustrierend ist, die das eigentliche Spielziel als erstes erreicht hatten und ggf. über fehlendes Gold noch zum Verlierer abgestempelt werden. Das beschriebene Szenario ist bei unseren Spielen leider öfters vorgekommen.
Die Illustrationen zum Spiel sind hervorragend und sehr stimmungsvoll. Die Spieldauer ist bei ca. 75 Minuten. Zu zweit bringt „Waka Waka“ leider nicht so viel Spaß wie in voller Besetzung, weil sich hier recht wenig bei den Schiffsladungen ändert.
Fazit: Ein ordentliches Kartenbrettspiel, welches aber recht glücksabhängig ist.
Wertung: Mit gerade 4 Punkten konnte „Waka Waka“ den Erwartungen der Mitspieler nicht voll entsprechen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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