Spieletest für das Spiel : WALDMEISTER
Hersteller: Hans im Glück Preis: 50 DM empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 1994 noch erhältlich: Ja Autor: Andreas Seyfarth Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Ausstattung: 4 Landschaftspläne,
1 Jahreszeitenplan, 66 Karten, 60 Baumplättchen (6 Arten), 32 Setzlingsplättchen
(6 Arten), 24 Sanierungsplättchen, 48 Tierplättchen, 1 Stoffsack,
100 Schadenspunkte, 1 Würfel, Spielgeld
Aufmachung: Die
Grafik in diesem Spiel ist hervorragend und paßt genau. Die Verpackung
zeigt schon in etwa, was für eine Qualität das Spielmaterial
besitzt. Die Landschaftspläne bestehen aus 12 Feldern, auf denen man
als Forstler Bäume anpflanzen kann. Zwischen diesen Feldern befinden
sich jedoch 2 Straßenabschnitte und ein Industriegebiet, die die
neuen Bäume schädigen.
Als Bäume und Setzlinge wurden Plättchen
verwendet, die in der Form an Memory erinnern. Sie sind stabil und gut
gestaltet. Die Rückseite der Setzlinge zeigt die Samen der einzelnen
Baumarten. Die Karten bewirken positive und negative Ereignisse. Am Rand
sind noch vier Symbole angezeigt, die die Jahreszeit widerspiegeln, in
der die Aktion ausgeführt werden kann. Die Tierplättchen sind
Pappchips, die Werte von 1 bis 12 annehmen können. Der Stoffsack dient
zur Aufbewahrung des Spielgeldes, welches ebenfalls in Papp-Chip-Form vorliegt.
Die Schadenspunkte sind kleine Holzzylinder, die man auf bedruckte Kreise
der Bäume und Setzlinge legen kann. Die Sanierungskarten sind für
das Industriegebiet und die beiden Straßenabschnitte gemacht und
werden beim Kauf auf die jeweiligen Felder gelegt.
Ziel: Jeder Spieler
versucht, möglichst schnell einen guten Wald auf seinem Grund zu etablieren.
Zu Beginn des Spieles bekommt jeder Spieler 30.000 DM als Startkapital
und einen Spielplan, auf den er zwei Buchen, zwei Fichten sowie einen Eichensetzling
und einen Kiefersamen legen darf. Setzlinge und Bäume bekommen Schadenspunkte,
wenn auf den angrenzenden Feldern das Industriegebiet und/oder die Straße
ist. Wieviele Schadenspunkte das sind, kann man an den aufgedruckten Pfeilen
sehen, die auf fast jedes der 12 Spielfelder zeigen. Die Schadenspunkte
legt man dann auf die entsprechenden Kärtchen. Von den Spielkarten
erhält jeder Spieler fünf, ein Schadenspunkt kommt schließlich
noch auf den Jahreszeitenanzeiger und markiert den Winter. Als letztes
wählt man den Startspieler.
Ist man am Zug, hat man immer folgende Aktionen.
Zuerst spielt man 1-3 Karten aus der Hand aus, danach wird der Jahreszeitenanzeiger
bewegt, ggf. kommt nun eine allgemeine Aktion in der Jahreszeit, danach
wird bestimmt, wer welche der verdeckt ausliegenden Karten ziehen muß.
Ebenso dürfen noch die Straßen- oder Industrieviertel sanieren
werden und als Abschluß wird die Kartenhand wieder auf 5 Karten ergänzt.
Zuerst spielt man 1-3 Karten aus, diese legt
man verdeckt vor sich ab. Entsprechend der ausgelegten Kartenanzahl wird
dann der Jahresanzeiger bewegt. Kommt er auf oder über eines der vier
Jahreszeitensymbole, gibt es anschließend eine allgemeine Aktionsphase,
je nach Jahreszeit. Im Winter passiert nichts, die Pflanzen ruhen. Im Frühjahr
werden aus den Samen Setzlinge, d.h. jeder Spieler dreht seine Samenplättchen
um und erhält so die Setzlinge. Diese erhalten gleich die Schadenspunkte,
die sich durch die Anzahl an schwarzen Pfeilen in Richtung des Feldes ergeben.
Setzlinge des vorherigen Jahres werden zu Bäumen. Sie übernehmen
alle Schadenspunkte, die die Setzlinge haben. Im Sommer wandern bis zu
zwei Waldtiere in den Wald. Die Zuwanderung ist abhängig von der Anzahl
Bäume im Wald. Der Luchs als anspruchvollstes Tier benötigt 12
Bäume im Wald, was einer Vollbewaldung entspricht, während der
Hase schon mit 2 Bäumen zufrieden ist.
Welche Tiere zuwandern, darf der Spieler selbst
entscheiden, wichtig ist jedoch, daß immer nur ein Tierplättchen
jeder Art im eigenen Wald sein darf. Kann man keine Tierplättchen
mehr ziehen, weil man nicht genügend Bäume gepflanzt hat, so
hat man Pech gehabt. Die Waldtiere wandern immer auf ein Feld, auf dem
ein Baum steht. Es darf sich dort kein anderes Tierplättchen befinden.
Sollten Bäume mit Tierplättchen sterben, so wandern die Tiere
zu leeren Bäumen im eigenen Wald, ist kein Baum mehr frei, so wandert
das Tier zum linken Nachbarn. Im Herbst schließlich wird der Wert
des Waldes abgerechnet. Auf jeder Baumkarte steht der Nutzwert des Holzes
drauf. Diese Werte addiert man bei allen gepflanzten Bäumen und bekommt
das Geld aus der Kasse. Die Bäume selbst bleiben auf dem Spielplan.
Nachdem diese allgemeine Phase beendet ist, bestimmt
der Spieler, der die Karten verdeckt vor sich ausgelegt hat, wer eine der
Karten ziehen muß. Selbstverständlich kann er sich ebenfalls
nominieren. Jeder ausgewählte Spieler zieht nun eine Karte, danach
führen die Spieler die Anweisungen der Karte aus.
Es gibt positive wie negative Karten. Allen Karten
ist gemeinsam, daß sie am Rand eine Leiste haben, auf der die Jahreszeiten
teilweise abgebildet sind.
Befindet man sich in einer Jahreszeit, die nicht
auf der Karte steht, so ist diese Karte nutzlos, ansonsten muß man
die Anweisungen dort befolgen. Im Normalfall bedeuten die Karten, daß
man Schadenspunkte abgeben kann oder neu hinzubekommt, oder Bäume
und Setzlinge gewinnt oder verliert.
Bei einer Sanierungskarte kann man eine Sanierung
durchführen. Möchte man dies nicht, gibt man die Karte an den
im Uhrzeigersinn folgenden Spieler, dies geschieht so lange, bis die Karte
benutzt wird oder von allen abgelehnt wird. Bei einer Versteigerungskarte
werden drei Setzlinge, die der Versteigerer auswählt, nacheinander
unter den Spielern versteigert.
Sollten nach diesen Aktionen Bäume mehr
Schadenspunkte haben als erlaubt, sterben sie ab. An ihren Stellen wird
dann ein entsprechender Samen abgelegt, der im Laufe der Jahre wächst
und so wieder einen Baum ergeben kann.
Nach dem Verteilen und dem Abarbeiten der Karten
kann der am Zug befindliche Spieler noch freiwillig sanieren und einen
Setzling kaufen. Setzlinge kosten grundsätzlich 30.000 DM, eine freiwillige
Sanierung das doppelte des Betrages, der auf dem Sanierungsplättchen
steht. Karten, bei denen man sanieren konnte, muß nur der einfachen
Betrag gezahlt werden. Eine Sanierung erfolgt immer in zwei Schritten,
d.h. jedes Gebiet (Industrie, Nordstraße, Südstraße) kann
in zwei Ausbaustufen saniert werden. Natürlich muß man Stufe
1 erst einmal erkauft haben, bevor man Stufe 2 erwerben kann. Die entsprechenden
Plättchen werden nach dem Kauf auf den Feldern plaziert. Auf den Kärtchen
sind einige weiße Pfeile sowie die schon bekannten schwarzen Pfeile.
Weiße Pfeile sorgen dafür, daß man auf dem angrenzenden
Gebiet einen Schadenspunkt pro Pfeil entfernen kann, wenn dort bereits
eine Pflanze steht. Pflanzt man erst später etwas an ein saniertes
Gebiet angrenzendes Feld, so muß man nur so viele Schadenspunkte
auf die Pflanze legen, wie schwarze Pfeile darauf hin zeigen. Die letzte
Aktion eines Spielers besteht in der Aufnahme von sovielen Karten, bis
das man wieder fünf auf der Hand hält.
Spielende: Das Spiel
endet, wenn bei einem Spieler alle Felder mit einem Baum belegt sind und
dieser das Spielende ankündigt. Dann folgt die letzte Runde, bei dem
jeder Spieler ein letztes Mal an der Reihe ist. Das Spiel endet ebenfalls,
wenn kein Geld mehr in der Kasse ist oder alle Schadenspunkte verteilt
sind. Dann haben allerdings alle Spieler verloren.
Bei der Abrechnung gibt es mehrere Kriterien.
Jedes Baumplättchen gibt fünf Punkte, jeder Setzling drei und
jeder Samen noch einen Punkt. Ein einfacher Mischwald (sechs verschiedene
Baumarten im eigenen Wald) gibt zehn Extrapunkte, ein doppelter Mischwald
(jeder Baum ist zweimal vorhanden) 20 Punkte. Bei den Tieren zählt
der aufgedruckte Zahlenwert jeweils. Abgezogen wird anschließend
jeder Schadenspunkt auf einem Baum. Das Geld ist unwichtig, es sei denn,
es herrscht Gleichstand.
Kommentar: Waldmeister
ist für ein Umweltspiel recht komplex und sehr gut erarbeitet, ohne
daß der Spielspaß leidet. Trotzdem ist das Spiel meines Erachtens
viel zu langatmig und zu wenig actionhaltig.
Fazit: Derzeit das
wohl beste Umwelt-Spiel.
Wertung: 4 Punkte
bekommt Waldmeister. Es kann durchaus ein wenig unterhaltend sein.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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