Spieletest für das Spiel: WETTSTREIT IM HEXENWALD
Hersteller: Ravensburger              
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 7-99             
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2012      
noch erhältlich: Ja
Autor: Ulrich Blum
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2013
Kategorie: Das besondere Spiel
Bewertungsbild Wettstreit im Hexenwald-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 4 Hexen, 4 Spielfiguren, 40 Spielermarker, 24 Kobolde, 75 Zutaten-Chips, 4 Spielertafeln, 1 Tränketafel, 1 Fragetafel
Aufmachung: „Wettstreit im Hexenwald“ ist ein TipToi-Spiel und funktioniert ohne den elektronischen Stift nicht. Dieser muß separat erworben werden.
Der Spielplan zeigt eine Landschaft mit verschiedenen Bereichen. Jedem Feld ist dabei eines von drei Symbolen zugeordnet. An den Ecken des Spielplans befinden sich die Hexenkessel der vier Hexen, in die man die gesammelten Zutaten legen kann.
Jede Hexe hat ihren eigenen Kessel. Dieser hat die gleiche Farbe wie die Hexe selbst. Bei den Spielfiguren und den Hexen handelt es sich um speziell gefertigte Holzfiguren. Auch die Kobolde in den Farben der Spieler sind aus diesem Material gefertigt. Bei ihnen handelt es sich jedoch um einfache Klötzchen.
Jeder Spieler besitzt einen Satz an Pappmarkern, um damit anzuzeigen, welche Hexe man mit welchen Waren beliefert hat. Es gibt fünf unterschiedliche Waren im Spiel, die man mit Hilfe der Kobolde suchen und sammeln sollte. Die Zutatenchips werden bis zur Ablieferung auf der eigenen Spielertafel gesammelt.
Die Spielertafel bietet Platz für die diversen Zutaten, die Kobolde und hat außerdem noch Zahlen- und Aktionsfelder, mit denen man während des Spiels mit dem Spielgerät interagieren kann.
Auf der Tränketafel gibt es sechs unterschiedliche Zaubertränke, für die man ebenfalls Zutaten braucht. Diese Tränke verschaffen dem Spieler Vorteile im Spiel.
Über die Fragetafel erhält man Informationen, in welchen Gebieten sich welche Zutaten befinden und wie ergiebig der jeweilige Ort ist. Außerdem bekommt man Hinweise, welche der vier Hexen böse ist und daher am Ende für abgelieferte Zutaten keine Siegpunkte bringt.
Ziel: Die Spieler besorgen für die Hexen Zutaten und versuchen dadurch, möglichst viele Siegpunkte zu erzielen.
Am Anfang wählt jeder eine Farbe und nimmt sich eine Spielertafel, die Marker, Kobolde, eine Spielfigur und eine Zutat. Dann werden nach einem vorgegebenen Schema einige Kobolde, die Spielfigur und die Hexen auf dem Spielbrett plaziert.
Der TipToi sagt, welcher Spieler am Zug ist. Dieser kann entweder Reisen, eine Frage stellen, Kobolde entsenden, Zutaten liefern oder persönliche Zaubertränke brauen.
Das Reisen ist von jedem Ort zu jedem anderen Ort möglich. Dabei ist das Gelände und die Entfernung zu beachten, denn je weiter und unwirklicher das Zielfeld ist, desto länger dauert die Reise. Daher kann es durchaus vorkommen, daß andere Spieler mehrmals zwischendurch am Zug sind, bevor man selbst wieder ins Spielgeschehen eingreifen kann.
Befindet man sich auf einem Feld mit einer Hexenfigur, kann man diese befragen. Dazu nimmt der Spieler das Fragetableau und wählt eines der Symbole, nach denen er fragen will. Die Mitspieler sollten dieses Symbol natürlich nicht sehen. Über das Fragen bekommt man heraus, welche Felder besonders ergiebig sind, wo es bestimmte Zutaten gibt und welche der Hexen ein falsches Spiel treibt.
Ist man mit seiner Figur auf einem Feld, auf dem keine eigenen Kobolde sind, kann man dort einige der Helfer hinbeordern. Man sagt über die eigene Skala, wie viele Kobolde man hinschickt und nimmt diese aus seinem Vorrat.
Ist der Ort dagegen mit eigenen Kobolden belegt, können diese wieder zurück geholt werden. Das Gerät nennt dann die Anzahl und Art der Zutaten, die die Kreaturen in der Zwischenzeit gefunden haben. Je länger man die Kobolde losschickt, desto mehr finden sie. Entsprechend viele Zutatenchips nimmt der Spieler aus dem Vorrat und legt sie auf sein Tableau. Dabei gibt es jedoch Limits zu beachten, denn jeder Kobold kann nur eine Zutat mitschleppen. Der auf der Spielertafel abgebildete Oberkobold kann zumindest von jeder Sorte eine Zutat mitnehmen.
Um einer Hexe einige Zutaten zu liefern, muß man sich auf dem gleichen Feld mit ihr befinden. Die Hexe darf diese Zutaten auch noch nicht von einem Spieler erhalten haben. Nachdem man die Anzahl genannt hat, wird auf den entsprechenden gleichfarbigen Kessel der Hexe ein Spielermarker auf die abgegebene Zutat gelegt. Die Zutatenchips wandern wieder in den allgemeinen Vorrat. In einem Spielzug darf immer nur eine Zutat abgeben werden.
Um es im Spiel einfacher zu haben, kann man selbst auch einige Zaubertränke brauen. Dazu tippt man auf der Tränketafel den entsprechenden Trank an und gibt die geforderten Zutaten ab. Mit den Tränken kann man eine Hexe von einem bestimmten Feld vertreiben, Kobolde direkt zu sich herholen, eine höhere Reisegeschwindigkeit nutzen, die Kobolde beim Suchen effektiver bzw. stärker machen oder Bonussiegpunkte generieren.
Spielende: Hat eine Hexe von jeder Zutatensorte welche bekommen, endet die Partie und es gibt Siegpunkte. Gelieferte Zutaten an die böse Hexe werden nicht berechnet. Es gewinnt der beste Spieler.
Kommentar: Mit „Wettstreit im Hexenwald“ hat Ravensburger das erste etwas anspruchsvollere Brettspiel für den TipToi entworfen. Das Spiel funktioniert recht ordentlich, auch wenn die Möglichkeiten einige Familien zunächst überfordern. Von der Art her ist das Such- und Sammelspiel eher etwas für den ambitionierten Spieler. Allerdings fühlt dieser sich von der kindlichen Grafik wahrscheinlich nicht unbedingt angesprochen.
Wie man es von Ravensburger gewohnt ist, bietet der TipToi eine saubere Erkennung und eine deutliche Sprachausgabe. Ein Spieldurchgang dauert in der Regel über eine Stunde, was etwas lang erscheint. Gerade bei vier Spielern kann die Wartezeit, bis man nach einer längeren Wanderung wieder an der Reihe ist, groß sein.
Etwas langweilig erscheint die Option des Fragens. Hier sollten die Spieler unbedingt zunächst versuchen, die böse Hexe herauszufinden. Wie ergiebig bestimmte Felder sind und wo es welche Zutaten gibt, sind dagegen eher zweitrangig, weil man dies sowieso früher oder später über die Kobolde erfährt.
Während eines Spiels muß man immer aufpassen, die richtigen Objekte anzuvisieren, weil man im Gegensatz zu herkömmlichen Brettspielen keinen Eingabefehler mehr korrigieren kann.
Das Spielmaterial ist ordentlich, auch wenn die Chips etwas fummelig erscheinen. Die Kobolde sind abstrakte Holzzylinder, aber das stört die Spieler kaum, denn wenigstens die Spielfiguren und die Hexen wurden ordentlich gestaltet und sind so deutlich auf dem Spielbrett zu erkennen.
Fazit: Das erste etwas anspruchsvollere Spiel für den TipToi.
Wertung: Mit 4 Punkten ist das Spiel ganz passabel, wird es aber wohl wegen der Grafik bei den Vielspielern schwer haben. Einigen Familien waren die vielen Optionen dagegen zu schwierig zu begreifen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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