Spieletest für das Spiel : WHITE LADY
Hersteller: Franckh-Kosmos
Preis: 80 DM
empf.Alter: 10-99
Anzahl Spieler: 4-6 
Erscheinungsjahr: 1989 
noch erhältlich: Nein
Autor: Reinhold Wittig
Besonderheit:
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild White Lady-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 7 Spielfiguren, 6 Markierungssteine, 36 Karten
Aufmachung: Der Spielplan zeigt ein Gebäude mit diversen Gängen und Kreuzungen. Der Plan ist dabei in drei Abschnitte aufgeteilt, deren Felder jeweils mit den Buchstaben A-Z und den Zahlen 1-8 markiert sind. Am Rand des Spielfeldes ist eine Zählleiste, die von 1-21 geht. Es gibt 6 große Spielfiguren und die "weiße Dame", einen Vampir. Dieser wird mit Hilfe der Karten bewegt. Sie regeln die Zugweite, die Lauf-Richtung bei Kreuzungen und ob sich die Figur vor ihrem Zug umdreht oder nicht. Die runden Markierungssteine dienen zum Anzeigen des Vorrates an Knoblauch auf der Zähl-Leiste. Das Material ist schön und auch der Kunstleder-Spielplan ist sehr gut gestaltet.
Ziel: Am Anfang bekommt ein Spieler einen kleinen Zettel und notiert sich darauf den Startort der "White Lady". Anschließend setzen die Mitspieler ihre Figuren auf beliebige unbesetzte Felder und einigen sich auf einen Startplatz für die Figur des Spielers, der den Startort der Lady notiert hat. Jeder Spieler markiert seinen Vorrat aus 21 Knoblauchzehen am Rand des Spielfeldes mit seinem Markierungsstein. Nun mischt ein Spieler die Karten und legt sie als Stapel verdeckt beiseite. Als letztes wird die Startposition der weißen Dame aufgedeckt.
Ein Spieler dreht die oberste Karte um. Zeigt sie einen kurzen Pfeil, dreht sich die "White Lady" vor ihrem Zug erst einmal um. Danach setzt sie die entsprechende Anzahl an Feldern voran. Die Pfeile auf den Karten zeigen entweder nach rechts oder nach links und geben die Richtung an, die die Figur bei einer Kreuzung einschlägt. Endet der Zug der Figur auf einem Kreuzungsfeld, muß sie ein Feld weiterziehen.
Deckt man die Spezialkarte "White Lady" auf, darf jeder Spieler seine Figur auf ein anderes Feld mit gleichem Buchstaben oder Ziffer stellen, wenn er dies möchte. Bei einer Knoblauchzehe wird die weiße Dame wieder auf ihr Startfeld geschickt.
Nähert sich die Dame einer Figur eines Mitspielers bis auf 5 oder weniger Felder, wird diese bedroht. Der betroffene Spieler kann sich nun entscheiden, ob er die Bedrohung abwenden möchte oder nicht. Ist die Dame 5 Felder entfernt, reicht die Abgabe einer Knoblauchzehe, bei 4 Feldern müssen es schon zwei sein. Erreicht die Dame jedoch die Figur oder zieht über sie hinweg, muß der betreffende Spieler automatisch sechs Zehen abgeben. Sollten mehrere Figuren in Reichweite sein, darf nur der am nächsten stehende Spieler entscheiden, ob er eine Abwehr macht oder nicht.
Wird die weiße Dame abgewehrt, kann der Spieler entscheiden, ob er sie stehen lassen will, sie umdreht oder auf eines der korrespondierenden Felder mit gleichem Symbol schickt. Sollte das Zielfeld ein Kreuzungsfeld sein, darf die Figur auf eines der drei angrenzenden Felder gestellt werden. Anschließend kann der aktive Spieler mit seiner eigenen Figur noch 13 Felder in beliebiger Richtung laufen. Kreuzt er dabei Figuren von Mitspielern, müssen diese jeweils zwei Knoblauchzehen opfern. Eine dieser Zehen erhält der aktive Spieler in seinen Vorrat.
Wurde die "White Lady" so gesetzt, daß sie von ihrer neuen Position eine Figur bedroht, darf dieser Spieler nun sofort handeln, bevor die Lady wieder mit Hilfe der Karten zieht.
Spielende: Ein Spieler scheidet aus, wenn er keinen Knoblauch mehr besitzt. Wenn der zweite Spieler ausgeschieden ist, gewinnt der Spieler mit dem meisten Knoblauch.
Kommentar: Das Wittig-Spiel ist wegen seines Zugmechanismus recht ungewöhnlich. Leider stellt sich schnell Langeweile ein, da einige Spieler kaum bedroht werden und somit nicht in das Spiel eingreifen können. Gerade bei weniger als sechs Spielern rennt die Lady öfter für mehrere Minuten durch die Gänge, ohne daß etwas passiert.
Fazit: Trotz des schönen Spielmaterials ist das Gesellschaftsspiel nicht zu empfehlen.
Wertung: Spielerisch ist "White Lady" ein Flop. Mehr als 1 Punkt gibt es für das Spiel nicht. Es ist das wohl schlechteste Franckh-Spiel.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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