Spieletest für das Spiel: WILLI
Hersteller: Hans im Glück 
Preis: 13 DM
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 3-4
Erscheinungsjahr: 1999 
noch erhältlich: Ja
Autor: Günter Burkhardt
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Willi-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!

Ausstattung: 36 Zahlenkarten, 24 Wertungskarten, 1 Willi-Karte
Aufmachung: Das Spiel wird in einer kleinen Verpackung ausgeliefert. Die Spielregeln sind dabei auf Karten aufgedruckt. Die Zahlenkarten haben Werte von 1-9 in vier verschiedenen Farben. Zusätzlich befindet sich auf jeder Karte noch eine niedliche Grafik der Figur, die dem Spiel den Namen gab. Die Wertungskarten haben nur die Ziffern 1 bis 3. Die Willi-Karte wird beim Spiel zu dritt benötigt und gilt dort als vierter Spieler.
Ziel: Die Wertungskarten werden zu Beginn nach ihren Werten sortiert und offen beiseite gelegt. Ein Spieler mischt dann die Zahlenkarten gut durch und verteilt sie gleichmäßig an die Mitspieler. Jeder schaut sich die Handkarten an und legt eine Karte verdeckt in die Schachtel. Schließlich einigt man sich auf die Spielreihenfolge.
Der Startspieler beginnt und spielt eine Handkarte in die Mitte aus. Anschließend müssen die Mitspieler reihum ebenfalls eine Karte auslegen. Dabei müssen sie nach Möglichkeit bedienen. Hat jeder eine Karte gelegt, wird ermittelt, wer den Stich erhält.
Die zuerst ausgespielte Karte muß bedient werden, d.h. man muß eine Karte der gleichen Farbe spielen, wenn man sie besitzt. Alternativ darf man auch die Ziffer der zuerst gespielten Karte auslegen und damit den Stich bedienen. Hat man keine farblich passende Karte, darf man eine beliebige Karte ablegen.
Den Stich bekommt der Spieler, der die niedrigste Zahlenkarte gespielt hat. Bei mehreren gleichniedrigen Karten gilt die zuletzt gespielte Karte als niedriger.
Möchte ein Spieler den Stich unbedingt haben, kann er „Willi" rufen. Dies darf ein Spieler dann, wenn er eine Karte auf den Tisch gelegt hat. Jetzt erhält er auf jeden Fall den Stich, egal was die anderen Spieler für Karten ausspielen. Nach gewissen Regeln kann man auch nach dem Ausspielen einer Karte eines nachfolgenden Spielers noch „Willi" rufen. Der letzte Ausspieler einer Stichrunde darf jedoch niemals den Stich durch den Ausruf von „Willi" fordern!
Nachdem man einen Stich gewonnen hat, darf man eine der dortigen Karten mit einer farbgleichen Handkarte austauschen. Diese neue Karte muß man den Spielern jedoch offen zeigen. Die ausgetauschte Karte kommt auf die Hand zurück. Gewonnene Stiche werden getrennt voneinander verdeckt aufbewahrt. Der Gewinner eines Stiches spielt als erstes eine neue Karte für die nächste Stichrunde aus.
Die wichtigste Stichregel besagt, daß jeder Spieler am Ende nur exakt zwei Stiche haben darf. Hat man also bereits zwei Stiche erhalten, spielt man zwar normal mit, darf aber nicht mehr „Willi" rufen. Außerdem wird seine Karte bei der Ermittlung des Siegers des Stichs nicht mitgezählt.
Sind alle Karten ausgespielt, zählt jeder Spieler die Ziffern der gewonnen Karten zusammen. Der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme bekommt drei Punkte und nimmt sich die entsprechende Wertungskarte. Der Spieler mit der zweithöchsten Summe erhält einen Punkt, der Spieler mit der niedrigsten Summe immerhin zwei Punkte. Sind mehrere Spieler gleichauf, erhalten sie nichts für ihren Platz.
Spielende: Nach acht Durchgängen endet das Spiel. Wer nun am meisten Wertungspunkte besitzt, hat das Stichspiel gewonnen.
Kommentar: Im Spiel zu dritt spielt der imaginäre Willi mit. Er erhält neun Karten, die verdeckt als Stapel neben seine Willi-Karte gelegt werden. Wenn er am Zug ist, zieht man die oberste Karte seines Stapels und legt sie in den Stich. Er muß nicht bedienen und fängt grundsätzlich jeden Durchgang an. Willi erhält bei der Abrechnung immer 12 Punkte plus die gewonnenen Karten seiner zwei Stiche.
Das neue Kartenspiel von Hans-im-Glück ist schlecht. Die 3-Personen-Variante ist viel zu glücksabhängig und überhaupt nicht planbar, weil die Spielfigur grundsätzlich alles werfen kann, ohne sich um Bedienregeln kümmern zu müssen. Die Partie zu viert ist eindeutig besser, wirkt aber auch bedingt zufällig, weil man eben durch den Ruf „Willi" fast jederzeit an einen Stich kommen kann.
Fazit: Das Kartenspiel „Willi" konnte keine Testgruppe überzeugen und ist wohl das schlechteste Spiel im derzeitigen Verlagsprogramm.
Wertung: Wir geben dem Hans-im-Glück-Spiel nur 2 Punkte. Es konnte zu keiner Zeit faszinieren. Zudem ist die Anleitung auf fünf kleinen Karten beidseitig abgedruckt, was beim Nachschlagen der Regeln oder bei Beispielen ziemlich nervend ist. Hier hätte man lieber ein Faltblatt beilegen sollen.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite