Spieletest für das Spiel: WINHARD
Hersteller: Adlung 
Preis: 6 Euro
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2001 
noch erhältlich: Ja
Autor: Erwin Pichler, Reinhard Pichler
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Winhard-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Adlung recht herzlich!

Ausstattung: 56 Zahlenkarten, 1 Karte Abfallkorb, 4 Winböen, 1 Baumkarte, 4 Übersichtskarten
Aufmachung: Die Zahlenkarten zeigen neben einer oder mehreren Nüssen noch einen Zahlenwert zwischen 1-14 in vier verschiedenen Farben. Die Rückseite zeigt eine hohle Nuß. Der Abfallkorb ist ebenfalls beidseitig bedruckt und hat entweder einen vollen Eimer mit Nüssen oder einen leeren Eimer als Abbildung. Die Windböen werden in den Zahlenkartenstapel gemischt und haben demzufolge die gleiche Rückseite. Der Baum hingegen zeigt sich einmal bei Tag und auf der Rückseite bei Nacht. Neben dem Baum ist dazu ein Pfeil vorhanden, der am Tag aufwärts und Nachts abwärts zeigt.
Ziel: Die Spieler verkörpern Eichhörnchen, die einen möglichst großen Nußvorrat für den Winter sammeln.
Zunächst werden die Zahlenkarten gut gemischt. Jeder Spieler erhält vier Karten ausgeteilt. Aus dem Reststapel werden vier gleichgroße Haufen gebildet. In jeden Haufen kommt eine Windböe-Karte. Die Haufen werden dann getrennt gemischt und schließlich übereinander zu einem Stapel aufgeschichtet. Dadurch ist gewährleistet, daß die Windböen nicht alle gleich hintereinander auftreten können.
Danach lost man den Startspieler aus. Er erhält den Abfallkorb. Der Baum kommt in die Tischmitte und wird auf die Tagseite gelegt.
Der aktive Spieler wählt eine seiner Handkarten aus und legt diese offen neben den Baum. Dadurch bildet er das erste Nuß-Versteck. Danach ist der folgende Spieler am Zug. Von jetzt an haben die Spieler immer zwei Aktionen, die sie durchführen können. Eine Aktion muß man auf jeden Fall durchführen.
Die erste Spielmöglichkeit besteht darin, ein neues Nuß-Versteck aufzubauen. Dafür werden allerdings beide Aktionspunkte verwendet, die ein Spieler besitzt. Mehr als drei Nußverstecke können nicht am Baum ausliegen.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, eine Handkarte auf ein bereits ausliegendes Nußversteck zu legen. Die Karte muß dabei offen versetzt unter die bereits ausliegenden Karten gelegt werden. Die ausgelegte Karte muß dabei entweder in der Zahl der zuletzt gelegten Karte entsprechen oder aber die gleiche Farbe besitzen. In letzterem Fall gibt der Pfeil am Baum an, ob die Karte einen höheren oder niedrigeren Zahlenwert als die vorangestellte Karte besitzen muß. Das Ablegen einer Karte kostet einen Aktionspunkt.
Die nächste Spielalternative ist das Nüsse zocken. Man wählt sich dazu einen Mitspieler aus und beide legen verdeckt eine Spielkarte ab. Der nicht aktive Spieler sagt nun, ob die Summe beider Zahlenwerte gerade oder ungerade ist, bevor beide Parteien ihre Karte offenbaren. Stimmt das angesagte, muß der Herausforderer zwei Spielkarten vom Nachziehstapel nehmen, ansonsten muß dies der Herausgeforderte tun.
Um eine Karte vom Nachziehstapel zu nehmen, muß man zwei Aktionspunkte aufwenden.
Der Besitzer des Abfallkorbs hat in seinem Zug noch eine spezielle Möglichkeit. Er kann eine seiner Handkarten in den Korb legen. Die Karte kommt verdeckt unter den Korb.
Nachdem ein Spieler seinen Zug durchgeführt hat, ist anschließend der nächste Spieler an der Reihe.
Sobald ein Spieler nach seinem Zug keine Handkarten mehr hat, darf er sich einen Versteck-Stapel beim Baum aussuchen und offen vor sich ablegen. Dies ist seine Vorratskammer, wo erbeutete Nüsse im weiteren Verlauf der Partie abgelegt werden. Danach muß er in jedem Fall wieder vier neue Karten vom Zugstapel nehmen.
Der Abfallkorb bringt seinem Besitzer den Vorteil, daß er eine Handkarte dort deponieren kann. Er wechselt automatisch seinen Besitzer, wenn eine Windböe-Karte gezogen wurde. Der Spieler kann den Abfallkorb auch abgeben, wenn ein Mitspieler seinen Zug beendet hat. Der Abfallkorb wandert in solchen Fällen immer zum im Uhrzeigersinn folgenden Spieler. Wenn der Abfallkorb seinen Besitzer wechselt, wird gleichzeitig auch die Baumkarte umgedreht.
Durch das Ziehen einer Windböe wird der Abfallkorb umgestoßen. Der aktuelle Besitzer erhält die Nußkarten des Korbes und legt diese verdeckt vor sich ab. Sie zählen am Ende der Partie Minuspunkte. Der Korb wandert nach einer Windböe automatisch zum nächsten Spieler. Der aktive Spieler zieht für die Windböe anschließend eine Karte nach.
Spielende: Beim Aufdecken der vierten Windböe-Karte kommt es zum Wintereinbruch. Alle eigenen Karten im Vorrat zählen zwei Pluspunkte, alle verdeckt liegenden Nüsse (erhalten durch umgeworfene Abfallkörbe) bringen wie die verbliebenen Handkarten jeweils einen Minuspunkt. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme.
Kommentar: Das neue Adlung-Kartenspiel ist witzig gemacht, auch wenn die Regeln zunächst anderes vermuten läßt. Es ist gar nicht einmal so einfach, seine Handkarten los zu werden und seine Aktionen zumindest teilweise zu verbrauchen. Etwas störend empfanden einige Spieler die Herausforderung von Gegnern, während andere dies als besonders lustig empfanden.
Etwas ärgerlich ist das Fehlen einer einschränkenden Regel in der deutschen Anleitung. Dort steht nämlich nichts über eine Limitierung der Verstecke am Baum, während in der englischen Regel im gleichen Heftchen dies explizit angegeben ist.
Fazit: Ein gutes Kartenspiel, nicht nur für Kinder und Jugendliche.
Wertung: Mit 4 Punkten ist „Winhard" sicherlich als gut zu bewerten. Allerdings raten wir von einem Spiel zu zweit ab, da hier der Abfallkorb einfach zu oft bei einem Spieler landet.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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