Spieletest für das Spiel: WOHNPROJEKT 88
Hersteller: Parker 
Preis: n.b.
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: vor 1993 
noch erhältlich: Nein
Autor:
Besonderheit:
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Wohnprojekt 88-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 80 Bausteine
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine Luftaufnahme eines Dorfes. Es gibt vier Regionen, auf denen sich jeweils fünfzehn Bauplätze befinden. In jeder Region sind außerdem sechs spezielle „T-Felder", auf denen besondere Steine die Lebensqualität erhöhen sollen. Die Bausteine sind bis auf fünf Stück mit Motiven bedruckt und aus dickem Holz gefertigt. Es gibt vier verschiedene Gebäude, die jeweils einen Wert zwischen 1 und 15 besitzen. Außerdem gibt es noch Lebensqualitäts-Spielsteine mit einem T und einem Zahlenwert von 1-15. Das Spiel wurde in der gewohnten langen Verpackung ausgeliefert.
Ziel: Das eigentliche Ziel der Bauherren ist es, im Bauabschnitt möglichst die Bausteine zu erhalten, die man in der Planungsphase angegeben hat, um durch den Bau auf den entsprechenden Grundstücken viele Siegpunkte zu erhalten.
Die Blankosteine werden im Spiel nicht benötigt und aussortiert. Die restlichen Spielsteine werden verdeckt gemischt. Dann erhält man, abhängig von der Spielerzahl, zwischen 10 und 15 Spielsteine, die man so vor sich aufstellt, daß sie niemand anderes sehen kann.
In der Planungsphase sucht sich jeder Spieler nun reihum aus, welche Art von Gebäuden er diese Runde bauen möchte. In der eigentlichen Bauphase können nur Gebäudesteine auf das Spielfeld gebracht werden, deren Kategorie in dieser Phase genannt wurde.
Anschließend spielt der Startspieler den ersten Spielstein aus. Reihum müssen die Mitspieler einen Spielstein dazulegen, bevor der Gewinner dieser Spielrunde ermittelt wird. Grundsätzlich gilt, daß man das zuerst ausgespielte Gebäude ebenfalls ausspielen muß, wenn man es besitzt („bedienen").
Sollten nur Gebäude einer Art offen ausliegen, gewinnt der Spieler die Spielsteine, der das Gebäude mit der höchsten Ziffer hat.
Kann man nicht bedienen, steht es dem Spieler frei, ein beliebiges anderes Gebäude zu spielen („abwerfen") oder mit Hilfe eines Spielsteins „Lebensqualität" mit T-Symbol zu stechen. Befinden sich bei der Ermittlung des Siegers einer Runde ein oder mehrere T-Steine im Stich, dann gewinnt ihn der Spieler mit dem höchsten gespielten T-Stein. „Abgeworfene" Spielsteine können einen Stich niemals gewinnen.
Der Sieger eines Durchgangs nimmt die gewonnen Steine und stapelt sie getrennt von seinen anderen Spielsteinen an der Seite. Er spielt den ersten Spielstein des nächsten Durchgangs aus. Ein Durchgang endet, wenn alle Spielsteine gespielt wurden, die die Spieler vor sich liegen haben.
In der Bauphase sortieren die Spieler ihre gewonnenen T-Spielsteine und die Gebäudeart, die man vorher angesagt hatte, aus. Die restlichen Spielsteine wandern wieder verdeckt in den Vorrat zurück.
Anschließend werden die Gebäude an die entsprechenden Stellen des Spielbretts gestellt. Von den Trumpfkarten kann der Spieler maximal zwei Stück in das Gebiet legen, wobei die Regel gilt, daß nie mehr als zwei Schwimmbäder, Wälder oder Grünanlagen dort gebaut werden dürfen!
Für jeden gesetzten Stein gibt es entsprechend seiner Ziffer Siegpunkte, die auf einem Zettel notiert werden. Zusätzliche Bonuspunkte erhält man, wenn man einen weiteren Spielstein in ein Gebiet legt, in dem bereits alle sechs T-Felder besetzt sind, wenn man in einer Runde mindestens zehn Baugebiete und alle sechs T-Gebiete besetzen kann oder wenn es gar gelingt, ein Gebiet in einer Runde vollständig zu bebauen bzw. wenn der letzte Spielstein in das Gebiet gelegt wird.
Zu Beginn der neuen Spielrunde werden die verbliebenen Bausteine wieder verdeckt gemischt und man zieht sich wieder neue Spielsteine nach.
Spielende: Die Partie ist vorbei, wenn zwei Gebiete vollständig bebaut wurden oder wenn die Anzahl der noch vorhandenen Bausteine geringer ist als die Spielerzahl. Sieger ist der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl.
Kommentar: Für ein einfaches Stichspiel ist „Wohnprojekt 88" ziemlich groß geraten. Es ist relativ einfach, die Übersicht über die noch vorhandenen Steine zu behalten, da diese ja sichtbar auf dem Spielplan liegen. Was wirklich stört ist die unsinnige Bonusvergabe, denn es wird kaum jemals einem Spieler gelingen, 16 oder 21 Steine aus einer Kategorie (und entsprechenden T-Feldern) in einer Runde zu legen und auch der komplette Bau eines Gebietes wird verhindert werden, soweit es irgendwie möglich ist. Da es 24 Möglichkeiten zum Legen von T-Steinen gibt, hat man genügend Platz zur Auswahl im Verlauf der Partie.
Fazit: Ein sehr überdimensioniertes „Kartenspiel", bei dem das Spielbrett nur als Ablage dient.
Wertung: Das Parker-Spiel kann in dieser Form nicht überzeugen und erhält 2 Punkte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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