Spieletest für das Spiel: WONGAR
Hersteller: Goldsieber Preis: 50 DM empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 2000 noch erhältlich: Ja Autor: Alan R. Moon, Richard Borg Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Goldsieber recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
225 Spielsteine, 150 Gebietskarten, 43 Ritualkarten, 5 Zählsteine,
2 Figuren Urahne, 2 Figuren Ältester, 1 Boomerang, 1 Skorpion-Stein,
1 Sack. 1 Kurzspielregel
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt in der Mitte zehn große Felder mit verschiedenen
symbolischen Zeichen. Neben diesen Feldern gibt es eine Skorpionleiste,
auf der der betreffende Holzspielstein gezogen wird. Die Leiste ist in
drei Bereiche unterteilt, die nacheinander abgelaufen werden. In jedem
Bereich gibt es eine kleine Tabelle, die die zu erreichenden Punkte bei
einer Zeremonie anzeigen. Eine Zählleiste, die um das gesamte Spielbrett
führt, rundet das Gesamtbild des Spielplans ab.
Die Spielsteine sind aus Holz. Es gibt insgesamt
drei verschiedene Formen. Die Gebietskarten lassen sich in zehn Stapel
aufteilen. Jeder Stapel besitzt als Rücken das Symbol eines Spielbrettfeldes.
Die Stapel selbst sind identisch. Die großen Ritualkarten werden
für die Zeremonie benötigt. Auf ihnen gibt es insgesamt fünf
verschiedene Symbole.
Als Urahne und Ältester hat man stilisierte
Holzfiguren genommen, die entsprechend bedruckt wurden. Das gleiche gilt
für den Boomerang und den Skorpionstein, der allerdings schlicht quadratisch
gestaltet wurde. Die Zählsteine dagegen sind schön geworden und
erinnern an kleine Türmchen. Der Sack wird nur bei Spielbeginn benötigt,
ist schwarz und dick genug, damit man die darin verborgenen Figuren und
Spielsteine nicht erkennen kann.
Ziel: Es gilt, möglichst
viele Punkte auf der Wertungsleiste zu erzielen.
Vor dem Spiel wird der Skorpionstein zunächst
auf das unterste Feld seiner Leiste gestellt. Jeder Spieler wählt
anschließend eine Farbe und erhält die passenden Spielsteine.
Die Gebietskarten werden nach ihrer Rückseite getrennt, stapelweise
gemischt und anschließend verdeckt als Stapel auf die einzelnen Spielfelder
gelegt. Die oberste Karte jedes Stapels wird aufgedeckt. Sieht man Skorpion-Karten,
kommen diese sofort unter den Stapel und es wird eine neue Karte nachgezogen.
Nun werden nach gewissen Regeln Spielsteine an
einen Spieler gegeben, der diese in den Sack legt, mischt und dann auf
die einzelnen Felder des Spielplans verteilt. Die Ritualkarten werden ebenfalls
gemischt,
jeder Spieler erhält zwei Karten auf die Hand. Sollte sich darunter
ein Skorpion befinden, wird er abgegeben und man bekommt eine neue Handkarte.
Die Ritualkarten werden anschließend erneut gemischt und bereitgelegt.
Anschließend ermittelt man den ersten Besitzer
der Urahn- bzw. Ältester-Figur. Die siegreichen Spieler stellen ihre
jeweils zweite Figur auf ein bestimmtes Spielfeld. Der Spieler mit dem
Urahn erhält zusätzlich noch den Boomerang. Abschließend
kommen die Zählsteine auf das erste Feld der Wertungsleiste.
Eine Runde besteht aus mehreren Phasen, die nacheinander
abgehandelt werden. Zunächst wird immer der Startspieler bestimmt.
Der Spieler, der die Urahn-Figur vor sich liegen hat, bekommt den Startspielerstein
in Form des Boomerangs. Sollte der Spieler den Boomerang bereits besitzen,
wird der linke Nachbar zum Startspieler der aktuellen Runde, denn niemand
soll zweimal direkt hintereinander Startspieler sein. Der Startspieler
deckt in jedem Feld eine neue Karte auf, sofern dort nicht bereits eine
Karte offen ausliegt. Deckt der Spieler dabei eine Karte mit Skorpion auf,
hat das sofortige Auswirkungen für diesen Spieler.
In der zweiten Phase erhält der Spieler
mit der Figur des Ältesten eine Ritualkarte vom entsprechenden Stapel.
Nun folgen reihum die Spielzüge der Mitspieler.
Zunächst wählt sich der Startspieler eine der offen ausliegenden
Karten aus und befolgt die Anweisungen. Nachdem sein Zug abgeschlossen
ist, folgen die anderen Spieler im Uhrzeigersinn.
Es gibt verschiedene Kartentypen. Nach der Aktion
wird die Karte verdeckt vor dem Spieler abgelegt. Zeigt die Karte ein Spielstein-Symbol,
muß der Spieler zunächst einen abgebildeten Spielstein in das
Gebiet legen, von dem er die Karte gezogen hat. Anschließend darf
er entweder zwei gleiche Spielsteine auf beliebige Felder legen, zwei Ritualkarten
ziehen oder eine Ritualkarte nehmen und einen Spielstein der durch die
Karte bestimmten Art beliebig plazieren.
Zeigt die Karte drei Spielsteine in jeweils drei
Formen, darf man drei Spielsteine einer Sorte in beliebige Gebiete setzen
und ist nicht verpflichtet, das Gebiet zu benutzen, aus dem man die Karte
gezogen hat.
Durch die Wahl der Karte „Urahne" erhält
man die entsprechende Figur vom Vorbesitzer. Die passende Figur auf dem
Spielplan muß um ein Feld weiterbewegt werden. Anschließend
findet im neuen Gebiet des Urahnen eine Zeremonie statt.
Bei der Karte „Ältester" verhält es
sich ähnlich. Hier darf die Figur auf dem Spielplan jedoch bis zu
zwei Felder laufen.
Bei der Karte „Urahne und Ältester" erhält
man sofort beide Figuren. Die entsprechenden Abbilder auf dem Spielplan
kommen sofort in das Gebiet, aus dem die Karte gezogen wurde. Anschließend
findet dort eine Wertung statt.
Die Karte „4 Ritualkarten" bringt dem aktiven
Spieler vier neue Karten, die er sich aus dem Ritualstapel zieht.
Immer, wenn eine Skorpionkarte aufgedeckt wird
(als Gebietskarte) bzw. von einem Spieler auf die Hand genommen wird (als
Ritualkarte), wird der Spielstein des Skorpions auf seiner Leiste um ein
Feld nach oben geschoben. Bei einer Gebietskarte muß anschließend
der Spieler, der den Urahnen besitzt, um so viele Positionen zurückgesetzt
werden, wie Mitspieler hinter ihm auf der Wertungsleiste stehen. Die Gebietskarte
kommt zum Abschluß vor den Spieler. Bei mehreren aufgedeckten Skorpion-Gebiets-Karten
werden diese nacheinander abgehandelt.
Wenn ein Spieler eine Ritualkarte mit Skorpion
zieht, muß er diese offen neben den Ritualstapel legen. Hier zieht
der Spieler sofort eine neue Karte nach. Anschließend geht es auch
für diesen Spieler entsprechend der Regelung auf der Wertungsleiste
ggf. um einige Felder zurück. Sollten beide Ritual-Skorpion-Karten
offen ausliegen, wird der Ritualstapel mit bereits benutzten Ritualkarten
erneut gemischt und bereit gelegt.
Nachdem die Figuren „Ältester" oder „Urahne"
bewegt wurden, findet im Anschluß eine Zeremonie statt. Teilnehmen
können immer nur die Spieler, die noch Spielsteine im entsprechenden
Gebiet haben. Der Besitzer des Urahns beginnt und kann entweder passen
oder eine Ritualkarte spielen. Anschließend ist der im Uhrzeigersinn
folgende Spieler mit Figuren im Gebiet an der Reihe.
Durch eine Spielstein-Karte darf der Ausspieler
entweder einen fremden Stein dieser Sorte vom Brett entfernen, einen eigenen
Spielstein der Sorte von einem Nachbargebiet ins aktuelle Zeremoniegebiet
setzen oder einen eigenen Spielstein vom aktuellen Gebiet in ein Nachbargebiet
verschieben. Bei der Jokerkarte darf man zwei Spielsteine einer Sorte entfernen,
zwei gleiche Steine in das Gebiet bringen oder dort hinausschieben.
Sobald ein Spieler keine Spielsteine mehr in
einem Gebiet besitzt, darf er keine weitere Ritualkarte ausspielen.
Haben alle Personen gepaßt, findet die
Wertung statt. Dazu schaut man im Abschnitt der Skorpionleiste nach, um
wie viele Siegpunkte es geht. Die Anzahl richtet sich nach der Gebietskarte,
die für das Auslösen einer Zeremonie verantwortlich war. Nun
werden die Spielsteine im betreffenden Gebiet verglichen. Wenn ein Spieler
die Mehrheit einer Sorte besitzt, erhält er die entsprechende Punktzahl
gutgeschrieben. Bei Gleichstand gewinnt der Besitzer des Urahns bzw. derjenige,
der ihm im Uhrzeigersinn am Nächsten sitzt.
Spielende: Die Partie
ist vorbei, wenn der Skorpionstein das letzte Feld seiner Leiste erreicht
hat oder wenn die letzte Karte aus einem Gebiet genommen wurde. Die laufende
Runde wird jedoch noch gespielt. Nun werden die gesammelten Gebietskarten
aufgedeckt. Für Karten, die ein Spielstein-Symbol tragen, erhält
ein Spieler einen Bonus von acht Punkten, wenn er die Mehrheit (allein
oder mit anderen zusammen) in dieser Sorte besitzt.
Kommentar: Das Spiel
hat eine deutliche Länge, die sich erst mit der Zeit und mehreren
Partien reduziert. Die Möglichkeiten sind vielfältig, doch häufig
auch stark glücksabhängig. Das schöne Material reizte viele
zum Spielen, doch war in unseren Gruppen immer der Tenor, daß das
Spiel zu wenig Abwechslung für eine Spieldauer von zwei Stunden oder
mehr bietet. Besonders ärgerlich fanden viele die Reglung des Gleichstands
bei Zeremonien.
Taktischer wird die erweiterte Version, doch
auch hier konnte das Spiel nicht überzeugen.
Fazit: Ein Spiel
mit Stärken, aber auch langer Spieldauer und Unzulänglichkeiten.
Wertung: Bei unseren
Spielern gab es gemischte Gefühle. Aufgrund der Ausstattung gab es
gerade so 4 Punkte, die Autoren haben allerdings schon bei weitem bessere
Spiele abgeliefert.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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