Spieletest für das Spiel : WUCHERER
Hersteller: Abacus Preis: 13 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: 1997 noch erhältlich: Ja Autor: Friedemann Friese Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Ausstattung: 110
Spielkarten, 1 Spielgeld-Vorlage
Aufmachung: Die
Karten sind beidseitig bedruckt. Auf der Rückseite zeigen sie jeweils
eine Etage eines Wohnhauses, während auf der Vorderseite diverse Ereignisse,
Mieter, Keller und Dächer abgebildet sind. Die Grafik ist hervorragend
gelungen, auch wenn sie nur einfarbig ist. Vor dem Spiel muß man
erst einmal die Spielgeldvorlage kopieren, die sinnigerweise etwas größer
als DIN A4 geworden ist.
Ziel: Es gilt, möglichst
viel Geld am Ende des Spieles zu besitzen. Beim Start bekommt jeder Spieler
ein Dach. Man sortiert die Karte "Knast" aus und legt sie beiseite. Die
restlichen Karten werden gut gemischt und mit der Oberseite "Etage" auf
den Tisch gelegt. Von diesem Stapel bekommt jeder Spieler nun 5 Handkarten,
die er mit dem Dach in die Hand nimmt. Als Abschluß der Vorbereitungen
gibt es noch 3 Geldeinheiten als Startkapital.
Der Spieler links vom Geber beginnt das Spiel.
Er führt nacheinander folgende Aktionen durch:
1. Überprüfung der Häuser
2. Karten spielen
3. Miete einnehmen
4. Karten kaufen
Beim Überprüfen der eigenen Häuser
sucht man Hausbesetzer. In jedem Haus mit Hausbesetzern zieht der Mieter
aus, der am meisten Miete zahlt. Hat der aktive Spieler noch eine Wohnung
in einem anderen Haus frei, so zieht der Mieter dort ein, ansonsten wandert
er in eine Wohnung eines Mitspielers, die der alte Vermieter bestimmen
kann. Gibt es keine freie Wohnung, kommt die Karte auf den Ablagestapel.
Ein Spieler kann danach Karten ausspielen, wenn
er möchte. Die Anzahl der Karten aus der Hand ist beliebig und Karten
können auf beliebige andere Spieler ausgespielt werden. Durch das
Ausspielen der Karten können neue Häuser gebaut werden, Mieter
können einziehen und Aktionen können ausgeführt werden.
Beim Bau eines Hauses legt der Spieler Karten
mit der "Etagen"- Seite übereinander aus. Abschließend muß
ein Dach oder eine Dachwohnung gespielt werden, die das Haus komplettiert.
Man darf von Mitspielern ein Dach erwerben, wobei der Preis frei verhandelbar
ist, ein Kartentausch ist jedoch nicht möglich. Dächer können
später durch "Dachausbau" oder "Flachdach" verändert werden.
Ein Keller kann später nachgebaut werden.
Ist ein Haus bewohnbar, kann man Mieterkarten
ausspielen, um diese dann in die freien Wohnungen zu setzen. Jeder Mieter
benötigt eine ganze Wohnung, wenn er im Querformat abgebildet ist
(ansonsten benötigen sie 2 Wohnungen übereinander). Die Mieter
zahlen unterschiedliche Miete, die auf der Karte verzeichnet sind. Einige
Mieter haben auch noch unterschiedliche Vorstellungen und bringen unter
bestimmten Bedingungen mehr Geld. Andere ziehen nur in Häuser ein,
die eine bestimmte Geschoß-Größe nicht überschreiten.
Spielt man Aktionskarten aus, kann man sich aussuchen,
ob diese für ein eigenes Haus oder fremde Häuser gelten. Man
kann als nicht-aktiver Spieler mit Abwehrkarten reagieren. Die Aktionskarten
kommen nach dem Ausspielen auf den Ablagestapel.
Nach dem Ausspielen von Karten wird die Miete
kassiert. Jeder Mieter zahlt seinen Obulus, leerstehende Wohnungen bringen
immerhin noch 1 Geldeinheit.
Abschließend kann ein Spieler sich Karten
kaufen. Die ersten fünf Karten vom Stapel kosten jeweils 1 Geldeinheit,
danach erhöht sich der Preis auf 2 Geldeinheiten pro Karte. Man darf
auf keinen Fall mehr Geld für Karten ausgeben, als man an Miete in
dieser Runde eingenommen hat !
Spielende: Ist der
verdeckte Stapel aufgebraucht, kommt jeder Spieler noch einmal an die Reihe.
Nur bei 5 oder 6 Spielern wird der Ablagestapel erneut gemischt und durchgespielt.
Auch danach ist jeder Spieler noch einmal am Zug. Sieger wird der Spieler
mit dem meisten Geld.
Kommentar: Wucherer
besticht durch seine witzigen Karten und die Vielzahl an möglichen
Aktionen. Die Idee, Karten beidseitig zu verwenden und damit Häuser
zu bauen, ist genial. Die Grafik ist hervorragend und die Texte sind bissig.
Man kann mit vielen Karten Mitspieler ärgern und ist denen trotzdem
nicht hilflos ausgeliefert.
Fazit: Das wohl
beste Spiel vom Autor Friedemann Friese und eines der besten Kartenspiele
des Jahres 1997.
Wertung: 5 Punkte.
Das Spiel ist einfach herrlich gemein.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de