Spieletest für das Spiel: WYATT
EARP
Hersteller: Hexagames Preis: n.b. empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr:1985 noch erhältlich: Nein Autor: Jürgen Hagedorn Besonderheit: Kategorie: Würfelspiel |
Ausstattung: 1 Spielbrett,
1 Hasard-Brett, 6 Charakterkarten, 6 Cowboys, Spielgeld, 24 Sternkarten,
16 Dollar-Karten, 30 Chips, 3 Würfel, 5 Pokerwürfel
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt die Hauptstraße von Jolly Town. Sie besitzt zwei
Fußwege, die in Felder eingeteilt sind. Die Wege führen an diversen
Geschäften vorbei und sind teilweise mit Spezialsymbolen versehen.
Das Hasard-Brett zeigt die Quoten für die Würfelwetten. Auf ihm
werden die Chips der Spieler plaziert. Sie sind, wie die Spielfiguren,
aus Holz gefertigt. Die Charakterkarten zeigen unterschiedliche Personen
und fünf Merkmale mit unterschiedlich hohen Werten. Das Spielgeld
ist reichlich vorhanden, allerdings gibt es nur eine Geldscheinsorte. Auf
den Stern- und Dollarkarten sind die Geschäftsanteile der Gebäude
verzeichnet. Zudem ist dort die Formel zum Ermitteln des geforderten Geldbetrages
zu sehen. Die Pokerwürfel zeigen die Kartensymbole von der 9 bis zum
As. Das Spiel ist in der kleinen quadratischen Verpackung erschienen, die
gut gefüllt ist.
Ziel: Es gilt, innerhalb
einer vorgegebenen Zeit möglichst viele Geschäftsanteile zu erwerben.
Bei Spielbeginn bekommt jeder Spieler eine Spielfigur,
die er auf ein Randfeld eines Bürgersteigs stellt und sämtliche
Wettchips zugeteilt. Der Bankier gibt jedem Spieler ein Startkapital von
20 Geldscheinen. Schließlich mischt man die Charakterkarten und gibt
jedem Spieler eine, die er sich anschaut und verdeckt ablegt.
Wenn man an der Reihe ist, würfelt man mit
den normalen Würfeln und setzt anschließend seine Spielfigur.
Grundsätzlich muß man immer zwei der Würfel nehmen und
damit setzen. Der dritte Würfel wird zum Überqueren der Straßenseite
genutzt oder verfällt. Die beiden Würfel zum Ziehen werden nacheinander
gesetzt, wobei man nach jedem Wurf die Laufrichtung ändern kann. Beim
Wechsel der Straßenseite landet man genau auf dem gegenüberliegenden
Feld. Der Wechsel kann vor, während oder nach der Bewegung erfolgen.
Auf jedem Feld kann nur ein Cowboy stehen, das Überspringen anderer
Figuren ist jedoch erlaubt.
Endet der Zug auf einem Dollar- oder einem Sternfeld,
kann man die oberste Karte des entsprechenden Stapels ziehen und dann ermitteln,
wieviel der Anteil an diesem Geschäft kostet. Hat man kein Interesse
an dem Anteil, legt man ihn wieder zurück. Zur Ermittlung der zu zahlenden
Summe wirft man immer die drei Zahlenwürfe und addiert ihren Wert.
Von dieser Summe wird dann ein auf der Karte beschriebener Eigenschaftswert
der eigenen Charakterkarte abgezogen und ergibt schließlich den Kaufpreis,
den der Spieler an die Bank zahlt. Sein Anteil wird dann aufgedeckt vor
dem Spieler abgelegt. Ist nach dem Wurf die Summe für den Käufer
zu hoch, kann er auf den Kauf verzichten.
Beendet man seinen Zug auf einem Feld eines Mitspielers,
kommt es zum Duell. Beide Teilnehmer müssen dabei mindestens einen
Firmenanteil besitzen, den der Gegner auch besitzt. Der Angreifer nennt,
um welchen Anteil das Duell ausgetragen wird. Der Verteidiger bestimmt
dann die Eigenschaft, die für das Duell ausschlaggebend ist.
Beide Spieler würfeln mit drei Würfeln
und addieren zu diesem Ergebnis noch den genannten Eigenschaftswert. Die
höhere Gesamtsumme gewinnt und der Verlierer muß den umkämpften
Anteil der Firma abgeben. Bei Gleichstand gewinnt der Verteidiger. Bei
einem Duell können maximal zwei Figuren auf einem Feld stehen.
Um wieder zu Geld zu kommen, gibt es mehrere
Möglichkeiten. Beendet man seine Bewegung auf einem Dollarfeld, kann
man einen Zahltag ausrufen und erhält für jeden Geschäftsanteil
einen Geldschein. Besitzt man alle vier Anteile eines Geschäftes,
bekommt man dafür sogar fünf Geldscheine.
Eine Alternative ist das Glücksspiel. Dies
wird immer dann von allen Spielern ausgeführt, wenn eine Figur auf
dem Kartenfeld landet. Gespielt wird mit den fünf Pokerwürfeln,
die maximal zweimal geworfen werden dürfen. Nach dem ersten Wurf darf
man beliebig viele Würfel stehen lassen, bevor man erneut würfelt.
Jeder Wurf kostet jedoch einen Geldschein, der in einem Pool gesammelt
wird. Wie bei den originalen Pokerregeln versuchen die Spieler, möglichst
gewinnbringende Kombinationen zu erwürfeln. Sollte ein Spieler fünf
Mal das gleiche Symbol haben, ist er als Falschspieler entlarvt und muß
jedem Mitspieler einen Geldschein als Schweigegeld zahlen. Der Gewinner
der Pokerrunde erhält den gesamten Einsatz. Alternativ kann auch mit
Geschäftsanteilen gespielt werden. Ein Spieler ohne Geschäftsanteil
muß dann 4 Geldscheine abgeben.
Kommt man mit seiner Figur auf das Würfel-Symbol,
geht man ins Hasard-Casino und wettet dort auf die Würfel. Jeder Spieler
muß mitspielen. Man setzt einen oder mehrere Chips auf die vorgefertigten
Wettfelder, bevor der aktive Spieler die drei Zahlenwürfel einmal
wirft. Anschließend wird ausgewertet, ob die Spieler ihren Einsatz
verlieren oder etwas hinzu gewinnen. Dabei ist der Spielmechanismus in
Teilen dem Roulette ähnlich. Verlorene Chips werden in die Bank gegeben
und können dort für einen Geldschein wieder gekauft werden.
Hat ein Spieler kein Geld, um bei den Glücksspielen
dabei zu sein, muß er einen seiner Anteile verkaufen. Er erhält
vier Geldscheine dafür.
Die lukrativste Art an Geld zu kommen, besteht
im Bankraub. Dies wird angekündigt, wenn man das Dollarfeld betritt.
Man würfelt sofort erneut und addiert seine Ergebnisse. Anschließend
würfeln die Mitspieler reihum ebenfalls, um die Verfolgung aufzunehmen.
Nur wenn alle Mitspieler ein niedrigeres Ergebnis haben, entkommt der Räuber
und erhält 30 Geldscheine aus der Bank. Wird der Verbrecher jedoch
mit einem höheren Ergebnis gefangen, erhält der Fänger sechs
Geldscheine als Belohnung, während der Bankräuber drei Runden
lang pausiert und vom Spielbrett genommen wird.
Spielende: Nach
einer vorher vereinbarten Zeit oder wenn alle Geschäftsanteile verkauft
sind, endet die Partie. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Geschäftsanteilen.
Dabei zählen Quartette wie fünf Anteile.
Kommentar: Auch
dieses alte Hexagames-Spiel kann nicht überzeugen. Mit wenigen Spielern
ist es relativ schnell zu spielen, da man kaum ein Risiko beim Bankraub
eingeht und entsprechend schnell an das Geld kommt. Auch erreicht man hier
fast immer die gewünschten Spielfelder. Mit vielen Personen wird dieses
relativ schwierig und man kämpft öfters einmal gegeneinander.
Das Spiel zieht sich dann jedoch sehr in die Länge.
Fazit: Eine nette
Idee, die allerdings beim Spiel „Cross City" wesentlich besser umgesetzt
wurde.
Wertung: Auch dieses
Spiel aus dem Hause Hexagames erreicht nur 2 Punkte.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de