Spieletest für das Spiel: X-NET
Hersteller: Fanfor Preis: 30 DM empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: 1999 noch erhältlich: Ja Autor: Valentin Herman Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Fanfor recht herzlich!
Ausstattung: 253
Spielkarten, 64 Marker
Aufmachung: Die
Spielkarten lassen sich in mehrere Kategorien einteilen. Der größte
Teil der Spielkarten bestehen aus Themen. Insgesamt gibt es 12 verschiedene
Rubriken, die jeweils einen Zahlenwert zwischen 2 und 9 besitzen. Desweiteren
gibt es Netzkarten, auf denen unterschiedlich viele Benutzer abgelegt werden
können, Server- und Streamerkarten. Auf den Informationskarten sieht
man die Kosten der einzelnen Aktionen und den Spielablauf in verkürzter
Form. Bei den Markern handelt es sich um einfache Pappchips mit Userzahlen,
Spezialisten und X-Symbolen in Spielerfarben. Die quadratische Spieleschachtel
ist sehr gut gefüllt und auch die Grafiken sind ausgezeichnet gelungen.
Ziel: Die Karten
mit den Netzen, Servern und Streamern werden aussortiert und bereit gelegt.
Jeder Spieler erhält einen Server, seinen X-Marker und eine 4er-Netz-Karte,
die er vor sich ablegt. Die Themenkarten werden gut gemischt und an jeden
Spieler fünf Karten ausgegeben. Schließlich einigt man sich
auf einen Startspieler und auf eine Siegpunktzahl (im Grundspiel 120 Punkte).
Gemäß einer Tabelle erhalten je nach Spielerzahl einige Spieler
noch zusätzliche Themenkarten auf die Hand, um den Startvorteil auszugleichen.
In die Spielmitte kommen drei verschiedenartige
Karten aus dem restlichen Themenstapel. Diese Karten symbolisieren die
Kundennachfrage. Insgesamt können im Verlauf des Spiels sechs Karten
dort plaziert sein, die in drei Reihen pyramidenförmig ausliegen.
Innerhalb dieser Pyramide dürfen niemals zwei Karten mit gleichem
Thema liegen.
Wenn ein Spieler an die Reihe kommt, hat er verschiedene
Aktionen in festgelegter Reihenfolge zu machen. Als erste Aktion muß
man seinen X-Marker wieder zurücknehmen, wenn dieser auf einer Karte
der Kundennachfrage-Pyramide liegt.
Im zweiten Spielabschnitt wird gerechnet, wie
viele Siegpunkte der Spieler erhält. Alle Rubriken, die in der Nachfragepyramide
sind, bringen Punkte, wenn der Spieler sie gleichzeitig auf seinem Server
hat und die meisten oder zweitmeisten Karten in der Kategorie, verglichen
mit der Anzahl Karten der Mitspieler, besitzt. Die obere Rubrik bringt
3 Punkte, die mittlere Reihe mit zwei Rubriken bringen pro Thema jeweils
zwei Punkte und die drei unteren Themenbereiche bringen jeweils einen Punkt.
Wenn man den Grundwert ermittelt hat, multipliziert man diesen mit der
Anzahl an Usern im eigenen Netz. Die Siegpunkte werden auf einem Zettel
notiert.
Im nächsten Spielabschnitt zieht der Spieler
fünf Karten vom Themenstapel nach.
Will der Spieler Rubriken aus seinem Server wieder
auf die Hand nehmen, dreht er die entsprechenden Karten nun zunächst
erst einmal um. Sie blockieren für den Rest der Runde weiterhin den
Platz beim Server.
Anschließend kann man nun wahlweise diverse
Aktionen durchführen. Es ist möglich, an die eigenen Server Karten
aus der Hand zu legen. Jeder Server kann zwei verschiedene Themenbereiche
verwalten, aus jedem Themenbereich maximal zwei Karten. Zu Beginn des Spiels
ist es auch möglich, eine Handkarte in die Nachfragepyramide zu legen,
da diese am Anfang nur aus drei Karten besteht. Sofern die Nachfragepyramide
bereits aus sechs Karten besteht, ist diese Aktion nicht mehr möglich.
Hat man einen Streamer, kann man eine Rubrik
auf diesen Streamer legen, um damit ein Feld beim Server sofort frei zu
bekommen.
Es ist möglich, Handkarten an bereits ausliegende
eigene Themen zu legen, wenn deren Maximum noch nicht erreicht ist. Allerdings
ist das nur möglich, wenn die entsprechende Rubrik auch in der Pyramide
vorhanden ist.
Für das Abwerfen einer Handkarte erhält
man einen Spezialisten-Marker, den man auf eine eigene Rubrik eines Servers
legt. Durch diesen Marker kann man mehr als zwei gleiche Themenkarten dieses
Themenbereiches am Server ausliegen haben. Verschiebt man eine solche markierte
Rubrik in den Streamer oder dreht sie um, wird der Marker wieder abgegeben.
Einen neuen Server kann der Spieler kaufen, wenn
er fünf Handkarten abgibt. Jeder Spieler kann das Maximum von drei
Servern besitzen. Für sieben Handkarten kann der Spieler sein Netz
erweitern und so sieben, neun und später zehn User aufnehmen. Drei
Karten kostet der Streamer.
Es ist möglich, Rubriken aus der Nachfragepyramide
zu entfernen. Hierbei spielen die Zahlenwerte der Karten eine Rolle. Man
kann diese Aktion nur einmal in einer Runde ausführen.
Ein Spieler kann eine Rubrik nur ersetzen, wenn
bereits alle sechs Felder der Pyramide mit Themen abgedeckt sind. Ferner
braucht der Spieler gleiche Themenkarten in einem Gesamtwert, der höher
ist als der Wert der ausliegenden Karte, die man ersetzen will. Die verdrängte
Karte kommt dann auf den Ablagestapel. Hat man mehrere Karten zum Verdrängen
benötigt, wird nur die höchste Karte in die Pyramide gelegt,
alle anderen eingesetzten Karten kommen ebenfalls auf den Ablagestapel.
Verdrängen darf man nur, wenn man die neue
Rubrik anschließend auch anbieten kann, d.h. eine Karte mit dem gleichen
Thema am Ende des Spielzuges bei einem eigenen Server liegt!
Auf die neu gelegte Karte wird nun der eigene
X-Marker gelegt. Dieser Marker bedeutet, daß man die entsprechende
Rubrik nicht verdrängen kann, solange der Marker ausliegt. In seinem
Spielzug wird diese Markierung von einem Spieler als erstes wieder entfernt.
Es ist ferner möglich, die Rubriken innerhalb
der Pyramide zu verschieben. Dabei wird immer eine Themenkarte der Rubrik
abgegeben, die man in der Pyramide um ein Feld nach oben schieben möchte.
Gleichzeitig wählt man dann die Rubrik, die entsprechend heruntergesetzt
wird. Es ist erlaubt, Themenbereiche mit einem X-Marker zu verschieben.
Um einen User zu gewinnen, muß der Spieler
eine Themenkarte abgeben, die auf seinem Server angeboten wird und die
in der Nachfragepyramide ist, sowie eine weitere Karte. Wenn man zwei User
auf einmal haben möchte, so kann man dies durch die Abgabe von zwei
passenden Karten erreichen.
Hat ein Spieler alle seine gewünschten Aktionen
durchgeführt, darf er seine umgedrehten Karten und die Karten auf
dem Streamer zurück auf seine Hand nehmen. Jetzt darf er jedoch nicht
mehr als 10 Handkarten besitzen. Überzählige Handkarten werden
ansonsten auf den Ablagestapel gelegt, bevor der folgende Spieler am Zug
ist.
Spielende: Erreicht
ein Spieler die vorher festgelegte Punktzahl, endet die Partie.
Kommentar: „X-Net"
ist ein sehr schönes und auch komplexes Kartenspiel, bei dem man primär
darauf achten muß, den nächsten Mitspielern möglichst die
Punktzahlen zu vermiesen. Beim Grundspiel über 120 Punkte wird man
kaum alle Netze und mehr als sieben Benutzer brauchen, doch wenn man die
Punktezahl erhöht, kann sich dies schon mal lohnen.
Fazit: Ein gelungenes
Kartenspiel mit wenig Macken.
Wertung: Das Spiel
vom Fanfor-Verlag erhält 5 Punkte und ist empfehlenswert. Kritikpunkte
gibt es nur an der etwas chaotischen Spielanleitung und an den Denkpausen
im Spiel. Diese kann man jedoch weitestgehend eliminieren, wenn man dem
Spieler am Ende seines Zuges die fünf neuen Handkarten gibt, damit
er während der Partie schon seinen nächsten Zug planen kann.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de