Spieletest für das Spiel: XENOSHYFT ONSLAUGHT
Hersteller: Cool Mini or Not/Five Houses
Preis: 60 Euro
empf.Alter: 14-
Anzahl Spieler: 1-4
Erscheinungsjahr: 2014
noch erhältlich: Nein
Autor: Keren Philosophales, Michael Shinall
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2016
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Xenoshyft Onslaught-Pressefoto

Ausstattung: 83 Nortec-Karten, 114 Feindkarten, 78 Ressourcenkarten, 120 Gegenstände, 24 Gegenstands-Auswahlkarten, 6 Divisionskarten, 20 Schadensmarker, 20 Fähigkeitsmarker, 1 Trefferpunkt-Zähler, 1 Wellentableau, 1 Gegenstandstableau, 8 Streifen, 1 Rundenmarker
Aufmachung: Bei den Nortec-Karten handelt es sich um verschiedene Arten von Truppen, die die Spieler zu Beginn besitzen oder während des Spiels in ihren Kartenstapel integrieren können. Sie werden wie die Ressourcen in mehreren Stapeln auf dem Wellentableau abgelegt. Dieses Tableau zeigt an, welche Karten ab welchem Zeitpunkt den Spielern zur Verfügung stehen und gekauft werden können.
Die Feindkarten gibt es mit drei verschiedenen Rückseiten. Sie sind ebenfalls in drei Wellen eingeteilt, die immer heftiger und schwerer zu besiegen sind. Für jede Welle gibt es dabei auch zwei Anführer.
Um den Kampf gegen die Aliens bestehen zu können, brauchen die Spieler eine Vielzahl von Ausrüstungsgegenständen. Zu Beginn werden einige davon über die Gegenstands-Auswahlkarten direkt bestimmt, die anderen kommen nach und nach ins Spiel. Jede Ausrüstung hilft einem Soldatentrupp oder dem ganzen Team gegen die Feinde zu bestehen. Auch auf diesen Karten sind Kosten verzeichnet, die man in Form von Ressourcen bezahlen muss.
Jeder Spieler hat eine eigene Divisions-Karte, die besondere Eigenschaften hat und die in jeder neuen Welle weitere Funktionen eröffnet. Die kleinen Schadens- und Fähigkeitsmarker benötigt man zum Anzeigen von Treffern bzw. von besonderen Effekten. Bei ihnen handelt es sich um kleine Papp-Plättchen.
Jeder Spieler hat zwei unterschiedliche Streifen, auf denen jeweils bis zu vier Karten von Feinden bzw. eigenen Einheiten liegen können.
Ziel: Die Spieler versuchen gemeinsam, gegen die feindlichen Aliens in neun Angriffsrunden zu bestehen, bevor dann die Evakuierung des Planeten beginnt.
Am Anfang erhält jeder zwei Gegenstandstableaus, die er nebeneinander ausliegt und zusätzlich eine Divisionskarte, die die Ausgangslage der Einheiten und ihre speziellen Fähigkeiten zeigen. Dann werden die Nortec-Karten sortiert auf das Wellentableau gelegt. Ein Spieler mischt die drei Stapel mit den Feindeskarten und legt diese verdeckt daneben. Als nächstes mischt man die Gegenstands-Auswahlkarten und zieht einige davon. Die dazugehörigen Gegenstandskarten kommen auf das Gegenstandstableau. Die restlichen Gegenstände und die Gegenstands-Auswahlkarten, die noch nicht benutzt werden, legt man griffbereit beiseite.
Je nach Zahl der Spieler wird auf dem Trefferpunkt-Zähler ein bestimmter Wert eingestellt, der die Strukturpunkte der Basis aller Spieler verkörpert. Der Rundenmarker kommt auf das erste Feld der Zählleiste.
Jeder Spieler erhält einen Startvorrat an bestimmten Einheiten und Ressourcen. Diese mischt man und bildet einen eigenen Nachziehstapel. Vom Nachziehstapel erhält jeder dann sechs Karten auf die Hand.
Eine Spielrunde gliedert sich in mehrere Phasen, die nacheinander von den Spielern durchgeführt werden.
Zunächst schaut man, ob man weniger als sechs Karten auf der Hand hat. Ist dies der Fall, wird die Hand des Spielers entsprechend mit Karten aufgefüllt. Außerdem gibt es je nach Fortschritt des Spiels noch eine Ressourcenkarte aus dem allgemeinen Vorrat.
Als nächstes dürfen die Spieler für ihre Ressourcen neue Ausrüstungsgegenstände und Einheiten erwerben. Bestimmte Einheiten sind erst im späteren Verlauf nach einigen Durchgängen verfügbar. Die Ressourcen kommen dabei auf einen eigenen Ablagestapel. Es ist gewünscht, dass sich die Spieler untereinander absprechen, wer welche Karten erwerben möchte. Alle gekauften Karten werden direkt auf die Hand genommen.
Im dritten Schritt eines Durchgangs legt der Spieler bis zu vier seiner Einheiten auf den Streifen seiner Seite. Jeder Einheit darf noch eine Waffe und eine Rüstung zugeordnet werden. Es ist erlaubt, eine Einheit oder einen Ausrüstungsgegenstand einem Mitspieler zu überlassen. Diese Karte gehört dann ab diesem Zeitpunkt dem Spieler und wird nicht nach dem Kampf zurückgegeben!
Ist man mit der Wahl seiner Truppe zufrieden, zieht man vier Feindkarten der passenden Welle und legt diese unbesehen auf den zweiten Streifen.
Haben alle Spieler ihre Einheiten ausgelegt und Feinde erhalten, beginnt der eigentliche Kampf. Dieser wird für jeden einzeln nacheinander abgehandelt. Zunächst wird dabei die erste Feindkarte, die sich direkt neben der vordersten eigenen Einheit befindet, aufgedeckt. Hat die Karte einen Aufdeck-Effekt, wird dieser sofort ausgelöst. Dann kann der Spieler mit bestimmten Spezialfähigkeiten und Spontaneffekten auf die Karte reagieren.
Danach schlagen beide Seiten zu und fügen dem Gegner entsprechend ihrer Kampfkraft Schaden zu. Dieser wird mit Schadensmarken auf der jeweiligen Karte markiert. Hat eine Karte genauso viele Marker wie ihr Verteidigungswert, ist sie besiegt. Ein Feind kommt auf den entsprechenden Ablagestapel im allgemeinen Vorrat, eine eigene Einheit wird mit vorhandener Ausrüstung und Waffen dagegen auf den Ablagestapel des Spielers gelegt.
Sind noch Einheiten auf den Streifen, rücken diese nun um eine Position nach, bevor es zum nächsten Kampf kommt. Wurde der letzte Feind besiegt, geht der Kampf mit dem nächsten Spieler weiter. Haben die Aliens dagegen alle Einheiten eines Spielers vernichtet, machen sie alle noch einen letzten Angriff auf die Basis, die dadurch entsprechend viele Schadenspunkte verliert, bevor sich die Monster zurückziehen und auf den Ablagestapel gelegt werden.
Die letzte Phase behandelt das Ende eines Durchgangs. Ist ein Stapel mit Ausrüstungsgegenständen komplett aufgekauft worden, zieht man eine weitere Karte vom Stapel der Gegenstands-Auswahlkarten, um zu sehen, welche Ausrüstung nun zur Verfügung steht und gekauft werden kann. Der Anzeiger für den Spieldurchgang wird um eine Position weiter geschoben. Erreicht er eine bestimmte Position, wird die Welle 2 bzw. die Welle 3 ausgelöst. Nun stehen den Spielern mehr Fähigkeiten ihrer Divisionen zur Verfügung, es gibt höherwertige Einheiten zu kaufen, allerdings sind auch die Aliens in höheren Wellen stärker und machen den Spielern das Leben schwerer.
Spielende: Die Spieler haben gewonnen, wenn nach neun Durchgängen die Basis noch steht und über mindestens einen verbliebenen Strukturpunkt verfügt.
Kommentar: „Xenoshyft Onslaught“ ist ein schnelles kooperatives Spiel, bei dem zwar jeder sein eigenes Kartendeck aufbaut, aber eine Absprache der Spieler untereinander zwingend notwendig ist, um gegen das Spiel bestehen zu können.
Die Feinde sind dabei von Anfang an recht schwer zu besiegen und wenn die Spieler ihre besonderen Fähigkeiten der Divisionskarten nicht effektiv nutzen, werden sie früher oder später die Segel streichen müssen. Auch das Kaufen muss abgesprochen werden, damit immer diejenigen die Waffen bekommen, die für die gesamte Gruppe am effektivsten sind. Zwar kann man sein Geld nicht verschenken, aber gekaufte Waffen oder Truppen können an den Mitspieler weitergereicht werden, wenn man welche übrig hat oder der Mitspieler durch unglückliches Kartenziehen fast blank dasteht.
Je nach Spielerzahl startet man mit einer unterschiedlichen Anzahl an Strukturpunkten für die Basis. Dadurch skaliert das Spiel, macht aber subjektiv den Eindruck, dass es zu viert doch etwas leichter ist als bei einer 2-Personen-Partie.
Die Spielanleitung ist gut geschrieben und lässt keine Wünsche offen. Die düsteren Grafiken im Science Fiction-Style sind hervorragend und lassen die Spieler in das Spielgeschehen eintauchen. Überraschend ist die Spieldauer, die bei 4 Spielern durchaus mal an die 2 Stunden gehen kann, was aber deutlich kürzer vorkommt, denn alle fiebern mit, ob der Mitspieler die anstürmenden Horden besiegen wird oder ob man ihm durch eigene Handkarten noch helfen muss.
Fazit: Ein tolles Deckbauspiel, bei dem Kooperation sehr groß geschrieben wird.
Wertung: Mit 5 Punkten ist „Xenoshyft Onslaught“ trotz der fehlenden Miniaturen (für die der Hersteller berühmt geworden ist) ein tolles Spiel. Man wünscht sich nur, dass es weitere Ausrüstungen, Waffen, Einheiten und Divisionen gibt, aber leider wurde die deutsche Produktion bereits eingestellt.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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