Spieletest für das Spiel: YS
Hersteller: Ystari Games Preis: 40 Euro empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-4 Erscheinungsjahr: 2004 noch erhältlich: Ja Autor: Cyril Demaegd Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: August 2005 Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Ausstattung: 1 Spielplan,
56 Spielfiguren, 5 Markierungssteine, 110 Edelsteine, 4 Sichtschirme, 24
Schiffskarten, 6 Spielreihenfolge-Karten, 19 Personenkarten
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt die imaginäre Stadt Ys. Sie besteht aus vier Abschnitten.
Jeder Abschnitt verfügt seinerseits über einen Hafen, einen Geschäftsbereich
und einen Palast. Jedem Abschnitt ist ein Ablagefeld für Schiffskarten
zugeordnet.
An einer Seite des Spielbretts befindet sich
der Markt, auf dem Spielsteine plaziert werden können. Er besteht
aus vier Reihen mit jeweils vier Feldern. Darunter befinden sich die Werte
der Edelsteine in Form einer großen Tabelle. Ein Rundenzähler
und eine Siegpunktleiste runden das Spielbrett ab.
Als Spielfiguren dienen große Holzsäulen,
die vor dem Spiel noch mit Aufklebern an einer Seite versehen werden müssen.
Die Säulen besitzen danach Zahlenwerte von 0-4.
Die Markierungssteine werden für die Anzeige
der Siegpunkte benötigt. Der fünfte Anzeiger wird für die
Rundenanzeige gebraucht.
Es gibt Edelsteine in fünf verschiedenen
Farben und einen Joker-Edelstein in einer neutralen sechsten Farbe. Es
handelt sich hierbei um speziell hergestellte Kunststoff-Plättchen.
Die Sichtschirme brauchen die Spieler, um ihre
Spielfiguren und die bereits erworbenen Edelsteine zu verstecken. Die Schiffkarten
zeigen an, welche Edelsteine in den Häfen zu ergattern sind.
Da die Spielreihenfolge versteigert wird, gibt
es Karten mit den Zahlenwerten von 1-6. Die Personenkarten lösen besondere
Ereignisse aus und bringen dem Ausspieler Vorteile. Es gibt vier besonders
markierte Karten.
Ziel: Jeder Spieler
versucht durch geschicktes Plazieren der Figuren in vier Spielrunden möglichst
viele wertvolle Edelsteine anzusammeln.
Zu Beginn der Partie wird der Rundenzeiger auf
das erste Feld der entsprechenden Leiste gelegt. Jeder Spieler bekommt
einen Sichtschirm und 11 Spielfiguren einer Farbe. Der Siegpunktmarker
wird anschließend auf das Startfeld der Punkteskala gelegt. Nun mischt
man die normalen Personenkarten und legt jeweils drei Karten verdeckt auf
die Kartenfelder der Stadtteile. Die speziell markierten Personenkarten
werden neben dem Spielbrett bereitgelegt. Alle anderen Personenkarten werden
nicht benötigt und kommen in die Schachtel zurück. Auf der Edelsteinleiste
werden vier verschiedenfarbige Edelsteine auf die vorgegebenen Startpositionen
gelegt. Ein Spieler mischt dann alle Schiffskarten und legt diese griffbereit
neben das Spielbrett.
Es werden vier Durchgänge gespielt. Zu Anfang
eines Durchgangs wird dabei die jeweils oberste Personenkarte bei jedem
Viertel aufgedeckt. Danach zieht man pro Stadtbereich jeweils eine Schiffskarte
und legt diese offen in den Hafen des Viertels. Auf diese Karte kommen
die abgebildeten Edelsteine. Eine fünfte Schiffskarte wird neben den
Marktbereich gelegt. Die darauf zu sehenden Edelsteine kommen in die ersten
drei Reihen des Marktes.
Als nächstes wird die Spielreihenfolge ermittelt.
Dazu stellt jeder zwei seiner Spielfiguren vor dem Sichtschirm ab. Die
Zahlenwerte der Figuren dürfen dabei zunächst nicht zu sehen
sein. Haben dies alle Spieler gemacht, werden die Zahlenwerte offenbart.
Der Spieler mit dem höchsten Gebot sagt an, welche Position er haben
möchte und nimmt sich die entsprechende Spielreihenfolge-Karte. Die
anderen folgen gemäß ihres Gebotes. Bei einem Gleichstand darf
derjenige zuerst wählen, der in der vorherigen Runde die niedrigere
Karte besaß. Alle eingesetzten Figuren bleiben vor dem Schirm und
können nicht in den folgenden Phasen eingesetzt werden!
Gemäß der neuen Spielreihenfolge plazieren
die Spieler reihum immer zwei ihrer Spielfiguren auf dem Brett. Eine der
Figuren muß dabei mit dem offenen Wert und eine verdeckt abgestellt
werden. Die Figuren dürfen dabei auf den Feldern der Stadt und auf
dem Markt sein. Auf jedem Marktfeld kann jedoch nur eine Spielfigur stehen.
Jede auf dem Markt plazierte Figur bringt automatisch sofort einen Siegpunkt.
Nachdem alle Spieler acht ihrer Figuren auf dem
Brett untergebracht haben, wird die letzte verbliebene Figur ebenfalls
offen vor den Sichtschirm abgestellt und man beginnt die Auswertung der
Runde.
Zuerst werden alle Spielfiguren eines Viertels
aufgedeckt. Der Spieler, der nun die höchste Gesamtsumme besitzt,
darf sich zwei der Edelsteine von der Schiffskarte nehmen. Der nächsthöhere
Spieler bekommt einen der verbliebenen Steine und auch der Drittplazierte
darf sich noch den letzten Edelstein nehmen. Gewonnene Edelsteine kommen
zunächst vor den Sichtschirm.
Anschließend wertet man das Hafenviertel
aus. Der Spieler mit der höchsten Summe dort darf sich einen schwarzen
Edelstein nehmen. Der Besitzer der größten Figurenmacht im Geschäftsmittel
darf seinen Siegpunktmarker um drei Felder weit bewegen, während der
Sieger im Palastbereich eines Viertels die Personenkarte dieses Gebiets
erhält.
Sollte es einen Gleichstand zwischen zwei Spielern
geben, werden die vor dem Sichtschirm abgestellten drei Spielfiguren hinzugezogen.
Der Spieler mit der größten Summe hier ist der Sieger. Sollte
auch dort ein Gleichstand herrschen, entscheidet die Spielreihenfolge-Karte.
Nach der Abrechnung eines Viertels werden die
Spielfiguren von dort entfernt und wieder hinter den Sichtschirm gelegt.
Anschließend rechnet man die anderen Viertel nach dem gleichen Schema
ab.
Schließlich kommt es noch zur Auswertung
des Marktes. Hierbei werden die Zahlenwerte der Figuren innerhalb einer
Zeile miteinander verglichen. Der Spieler mit der höchsten Summe darf
sich den neben der Zeile liegenden Edelstein nehmen. Gleichstände
werden nach dem gleichen Muster aufgelöst.
Danach schaut man sich die Spalten des Marktes
an. Die Spalte mit der höchsten Gesamtsumme aller Figuren bringt den
dazugehörigen Edelstein in der Wertigkeit zwei Positionen nach oben.
Das zweitbeste Ergebnis sorgt immerhin für einen Preisanstieg von
einem Feld. Die beiden restlichen Edelsteinarten fallen um eine bzw. zwei
Positionen. Als letztes darf der Spieler, der insgesamt die höchste
Gesamtsumme auf dem Gesamtmarkt stehen hat, einen beliebigen Edelstein
aus und verändert dessen Wert um eine Position nach oben oder unten.
Auch hier kommen die Spielfiguren nach der Auswertung
wieder hinter den Sichtschirm.
Zum Abschluß der Runde werden die Schiffskarten
abgelegt. Der Rundenzähler wird um eine Position vorgerückt und
es beginnt eine neue Spielrunde. In der vierten Runde kommen die beiseite
gelegten Personenkarten auf die Felder der Stadtviertel. Sie bringen sofort
einen beliebigen Edelstein für den Besitzer.
Die eingesammelten Personenkarten können
zu bestimmten Situationen gespielt werden und bringen dem Besitzer dann
besondere Vorteile.
Spielende: Nach
vier ausgewerteten Durchgängen kommt es zur Schlußwertung. Hierbei
bringen vier Edelsteinsorten je nach Tabellenstand Punkte ein, während
schwarze Edelsteine grundsätzlich einen festen Punktwert besitzen.
Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Kommentar: Bei "Ys"
handelt es sich um ein weiteres lupenreines Mehrheitenspiel. Die Aktionsmöglichkeiten
sind vielfältig und man muß sorgfältig abwägen, wo
man welche Spielfiguren abstellt. Die Figuren mit dem Zahlenwert "0" dienen
dabei zum Bluffen und werden dementsprechend verdeckt abgelegt. Trotzdem
können sie, wenn sie alleine stehen, für den Gewinn eines Viertels
sorgen. Oft bringen sie die Mitspieler dazu, ihrerseits Gegenmaßnahmen
mit eigenen Figuren zu unternehmen und hohe Zahlenwerte zu opfern. Hohe
Figuren beim Bieten einzusetzen, muß nicht unbedingt ein Nachteil
sein, weil man sich einerseits eine späte Spielposition aussuchen
kann und bei Gleichständen die Nase vorne hat.
Beim Material und der Grafik gibt es nichts zu
bemängeln. Auch die Spielanleitung ist für ein Importspiel recht
gut strukturiert und übersetzt worden.
Fazit: Ein sehr
gutes Spiel um Mehrheiten des französischen Kleinverlags.
Wertung: Mit guten
5 Punkten ist das Spiel trotz des hohen Preises seine Anschaffung wert.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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