Spieletest für das Spiel: ZOMBIE 15
Hersteller: Iello/Heidelberger        
Preis: 50 Euro
empf.Alter: 14-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2014      
noch erhältlich: Ja
Autor: Guillaume Lemery, Nicolas Schlewitz
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2015
Kategorie: Aktionsspiel
Bewertungsbild Zombie 15-Pressefoto

Ausstattung: 32 Gebäudeteile, 1 CD, 8 Helden, 100 Zombies, 8 Heldenbögen, 1 Schachtel, 25 Munitionsmarker, 15 Lebenspunkt-Marker, 56 Durchsuchen-Karten, 48 Zombiekarten, 18 besondere Ausrüstungskarten, 33 Szenario-Karten, 40 Suchmarker, Zusatzmarker
Aufmachung: Die Gebäudeteile sind beidseitig bedruckt und zeigen Straßenzüge und Gebäudebereiche. Orte, in denen man suchen kann, sind dabei speziell gekennzeichnet.
Auf der CD befinden sich mehrere Musikstücke, bei denen in unterschiedlichen Intervallen Zombiegeräusche zu hören sind und die als Timer für eine Partie fungieren.
Bei den Helden und den Zombies handelt es sich um kleine Kunststoffminiaturen.
Jeder Heldenbogen zeigt die Besonderheiten der Figur, hat eine Lebenspunktanzeige und einige Ablageplätze für Waffen und Ausrüstungsgegenstände.
In der kleinen Pappschachtel werden Zombies während der Partie gesammelt, die nach den Intervallen von der CD auf die Spieler losgelassen werden.
Die Munitionsmarker verwendet man bei Waffen und Gegenständen, um ihren Verbrauch bzw. den Verschleiß abzutragen. Die Lebenspunktmarker werden bei der Lebenspunkt-Skala eines Charakters eingesetzt.
Bei den Durchsuchen-Karten gibt es viele Waffen und Gegenstände zu finden. Zwischendurch tauchen jedoch auch einige Zombies auf.
Die Zombie-Karten zeigen die Anzahl neuer Zombies an. Die Karten besitzen zudem noch einen Kennbuchstaben und manchmal ein Ereignissymbol.
Die besonderen Gegenstände werden je nach Szenario gebraucht und sind daher kein Bestandteil der normalen Durchsuchen-Karten. Gleiches gilt für die beidseitig bedruckten Szenario-Karten. Auch eine Reihe von Zusatzmarkern kommen nur in bestimmten Szenarien zum Einsatz.
Kleine Suchmarker benötigt man in bestimmten Spielabschnitten, um Gegenstände zu symbolisieren, die man finden und mitnehmen muß.
Ziel: Die Spieler versuchen, ein vorgegebenes Szenario innerhalb der Zeitvorgabe erfolgreich zu bestehen.
Am Anfang wählt man ein Szenario aus und baut die Stadt entsprechend den Vorgaben zusammen. In die Schachtel werden zu Beginn meist schon ein paar Figuren gelegt. Dann mischt man die Durchsuchen-Karten und bildet einen zweiten separaten Kartenstapel mit den Zombiekarten nach vorgegebenen Regeln. Jeder nimmt sich einen Helden und die dazugehörige Heldentafel. Dann wird der Soundtrack gestartet.
Der aktive Spieler macht mit seinem Helden vier Aktionen hintereinander. Befindet sich im Bereich des Spielers kein Zombie, darf man sich bewegen, an entsprechender Stelle den Ort durchsuchen, einen Gegenstand aus dem eigenen Vorrat benutzen oder einen schweren Gegenstand aufheben oder fallen lassen.
Bewegen geht immer in einen angrenzenden Bereich des aktuellen Spielplanteils oder zu einem angrenzenden Feld auf einer benachbarten Spielplatte, sofern beide Felder durch eine Straße miteinander verbunden sind.
Suchen darf man nur in ausgewiesenen Gebäuden. Dabei wählt der Spieler aus, ob er die schnelle Suche oder die vorsichtige Suche durchführt. Bei der schnellen Suche deckt man die obersten drei Durchsuchen-Karten auf und darf die gefundene Ausrüstung aufnehmen und bei seiner Heldentafel ablegen. Die nicht gewollten Karten kommen auf den Ablagestapel. Wenn Zombiekarten auftauchen, muß der Spieler entsprechend viele Figuren aus dem Vorrat auf dem Feld mit der eigenen Figur plazieren. Wählt der Spieler die vorsichtige Suche, darf er eine Ausrüstungskarte nach Wahl aus dem Ablagestapel nehmen. Alle Karten, die sich über der gewählten Karte befinden, kommen aus dem Spiel.
Um Zombies zu bekämpfen, muß man im gleichen Bereich stehen. Jeder Kampf kostet den Spieler eine Aktion. Setzt man eine Waffe oder einen Gegenstand ein, darf man so viele Figuren aus dem Feld entfernen, wie der Kampfwert angibt. Gleichzeitig wird der Marker der Waffe bzw. des Gegenstandes um eine Position verschoben. Sollte eine Waffe Krach machen, muß man einen oder mehrere der entfernten Zombies in die kleine Hordenschachtel legen. Ist eine Waffe verbraucht, kann man damit keine Zombies mehr angreifen. Zur Verteidigung dient sie aber weiterhin. Hat eine Waffe oder ein Gegenstand ein Mülleimer-Symbol auf dem letzten Feld der Ausrüstungsskala, wird der Gegenstand aus dem Spiel genommen, sobald der Zähler dieses Feld erreicht.
Auch ohne Waffe kann man einen Zombie bekämpfen, allerdings kostet dies jeweils einen Lebenspunkt.
Hat man seine Aktionen durchgeführt, folgt sofort die Zombiephase. Sind Zombies im gleichen Feld wie der Spieler, greifen sie diesen an. Die Stärke des Angriffs entspricht der Anzahl an Figuren. Um den Angriff erfolgreich abzuwehren, muß der Spieler über Waffen und Ausrüstung verfügen, deren Abwehrwert mindestens gleich hoch ist. Ist der Wert kleiner, fällt die Figur zu Boden und verliert einen Lebenspunkt. Sie muß im nächsten Zug erst aufstehen, bevor sie weiter kämpfen darf.
Am Ende der Zombiephase ruft der aktive Spieler schnell „Nächster!“ und der folgende Spieler macht seinen Zug.
Sollte während der Aktionen eines Spielers ein Knurren von der CD ertönen, nimmt der Spieler die Hordenschachtel mit den aussortierten Zombies und legt diese in das Feld mit der aktiven Figur. Die Horde muß nun besiegt werden, um weiter zu kommen.
Spielende: Wenn die CD abgelaufen ist, haben alle Spieler verloren. Sollten die Spieler dagegen vorzeitig die Mission erfüllt haben, gewinnen sie das Szenario gemeinsam.
Kommentar: „Zombie 15“ lebt ganz enorm vom Zeitdruck, der über die CD und das Knurren der Zombies entsteht. Man kann seine Spielzüge natürlich planen, bevor man an die Reihe kommt und Absprachen sind immer möglich, aber in der Hektik kann man schnell auch mal die falschen Entscheidungen treffen und zu lange am falschen Ort ausharren. Nichts ist schlimmer, als wenn eine große Horde eine Figur lähmt und diese sich nicht mehr effektiv wehren kann.
Das System mit den sich verbrauchenden Waffen und Gegenständen wurde gut durchdacht. Man ist so permanent auf der Suche nach neuen Dingen und kann gute Waffenkombinationen nur selten über einen längeren Zeitraum behalten. Auch das Suchen ist ausgeklügelt, da man Waffen für andere zurücklassen sollte, um ihnen unangenehme Begegnungen mit Zombies zu ersparen.
Das Material ist vielfältig und optisch ansprechend. Die Zombies und die Spielfiguren sind allerdings bei weitem nicht so gut ausmodelliert wie bei anderen Miniaturspielen. Außerdem hat man recht weiches Plastik verwendet, was aber bei dem hektischen Spiel eher als Vorteil zu sehen ist. So bricht wenigstens keine Figur während des schnellen Auf- und Abbaus in mehrere Teile.
Die Spielanleitung ist recht bunt gestaltet, vermittelt aber alle Regeln. Im beiliegenden Szenarienheft stehen dann 15 Missionen zum Nachspielen. Während die ersten Missionen quasi als Einstieg herhalten, bauen spätere Missionen aufeinander auf und können als Kampagne direkt nacheinander gespielt werden.
Etwas nervig ist der Aufbau jedes Szenarios, denn er dauert in der Regel genauso lang wie das eigentliche Spiel. Das liegt vor allem an den vielen Spielplanelementen und den Kartenstapeln, die immer wieder neu zusammengestellt werden müssen.
Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung, wobei es zu viert etwas längere Ruhepausen für jeden Spieler gibt. Bei zwei Personen spielt jeder mit zwei Charakteren und hat dadurch wenig Verschnaufpausen.
Fazit: Für Fans von hektischen Spielen in Echtzeit ist „Zombie 15“ bestens geeignet.
Wertung: Uns hat das schnelle Monster-Plätten gefallen. Gute 4 Punkte gibt es als Gesamtnote für das Spiel von Iello.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite