Spieletest für das Spiel : ZÜNDSTOFF
Hersteller: 1x1 Spiele 
Preis: 35 DM 
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-5 
Erscheinungsjahr: 1995 
noch erhältlich: Nein
Autor: 
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenbrettspiel 
Bewertungsbild Zuendstoff-Foto

Ausstattung: 15 Planetenscheiben, 1 Sonnenscheibe, 5 Spielfiguren, 5 Kartensätze mit je 11 Karten, 15 Sonnenbrillenchips
Aufmachung: Die meisten Utensilien dieses Spieles sind aus Pappe gemacht. Die Planetenscheiben zeigen jeweils auf drei Himmelsrichtungen eine farbige Rakete (rot, blau, gelb) nebst einer Zahl ! Außerdem gibt es noch einen Pfeil, der die Drehrichtung der Scheibe vorgibt und eine Zahl, wie wichtig diese Scheibe ist. Bei der Sonnenscheibe ist auf drei Himmelsrichtungen je eine Rakete zu sehen, die vierte Himmelsrichtung ist mit allen drei Raketen ausgestattet. Die Sonnenbrillenchips gibt es in den Farben rot, gelb und blau. Die Spielfiguren sind einfache Pöppel aus Plastik. Die Karten sind auf der Rückseite mit Buchstaben gekennzeichnet, so daß man die Sätze leicht auseinanderhalten kann. Jeder Satz besteht aus identischen Karten: 1 Sonnendrehkarte, 2 Planetendrehkarten, je 2 Streichholzkarten in den drei Farben, und zwei schwarzen Streichholzkarten, die jede der drei Farben annehmen können. Die verwendete Grafik auf den Chips, Karten und der Verpackung ist eher durchschnittlich.
Ziel: Jeder Spieler bekommt eine Spielfigur und einen Kartensatz. Das Ziel ist es, zweimal zur Sonne zu fliegen. Vor Beginn des Spieles werden 2 Scheiben (Sonnenscheibe und Erdscheibe) aussortiert, der Rest wird dann gemischt und gemäß einer Grafik ausgelegt (der Spielplan ist aber durch die Scheiben variabel gehalten und kann in seiner Form dadurch beliebig werden). Bis auf die Sonne und die Erde sind alle anderen Scheiben verdeckt ausgelegt.
Jeder stellt seine Spielfigur auf das Erdfeld. Dann beginnt das Spiel. Jeder Spieler sucht sich eine Karte aus der Hand aus und legt sie verdeckt vor sich ab. Dann drehen alle Spieler diese Karten um. Anschließend wird eine zweite Handkarte verdeckt ausgespielt und ebenfalls umgedreht. Entsprechend den ausgelegten Karten wird nun das Spiel fortgesetzt.
Hat ein Spieler eine Sonnendrehkarte ausgelegt, so wird die Sonne entlang des Pfeils eine Vierteldrehung bewegt. Bei mehreren Spielern entsprechend pro Spieler eine Vierteldrehung. Danach werden Planetendrehkarten ausgeführt. Ein Spieler, der eine oder 2 solcher Karten ausgespielt hat, kann entweder den Planeten, auf dem seine Figur steht, um eine Vierteldrehung drehen oder, falls er alleine auf einer Planetenscheibe steht, eine beliebige und aufgedeckte unbesetzte Scheibe beliebig weit (90, 180, 270 Grad) drehen. Wer bei solchen Drehungen anfangen darf, entscheidet die Zahl auf der Scheibe, auf der die jeweiligen Spielfiguren stehen (höhere Zahl beginnt).
Nach den Drehungen werden die Fluggewinner ermittelt. Dieses sind die Personen, die die meisten Streichhölzer in den entsprechenden Farben gespielt haben. Bei schwarzen Streichhölzern muß der Spieler sich entscheiden, welche Farbe er der Karte geben will. Hat ein Spieler zwei Flüge gewonnen, so muß er sich für einen entscheiden. Auch hier zieht zuerst der Spieler, dessen Figur auf der höchsten Scheibe steht. Er zieht in Richtung der gleichfarbigen Rakete auf ein weiteres Feld. Ist dieses noch unentdeckt, so wird die Scheibe umgedreht und der Zug endet. Ansonsten ist auf der Scheibe wieder eine gleichfarbige Rakete zu sehen, die den weiteren Kurs angibt. Es wird so lange geflogen, bis man entweder die Sonne erreichen kann oder aber quasi endlos im All hin und her fliegt oder aber 2 Raketen sich berühren (d.h. man fliegt immer von einer Scheibe zur anderen und macht wieder kehrt).
Zeigt eine Rakete einmal aus dem Rand hinaus, so wird die Spielfigur ans gegenüberliegende Ende gesetzt und von dort aus weitergezogen (Im All gibt es keine Randzonen...). Ein Spieler kann während seines Fluges jederzeit anhalten und auf der Scheibe in der nächsten Runde seinen Flug fortsetzen. Auf die Sonnenscheibe darf nur gezogen werden, wenn die Farbe der Rakete auf dem Ausgangsfeld identisch ist mit der Farbe auf der Sonnenscheibe, die an diesem Feld anliegt. Der Spieler erhält dann einen Sonnenchip in der Farbe, in der er das Spielfeld betreten hat und wird sofort wieder auf die Erde gestellt.
Von dort aus muß er versuchen, einen zweiten andersfarbigen Chip zu ergattern.
Nach dem Ziehen werden die ausgespielten Karten beiseite gelegt. Erst, wenn alle Spieler nur noch 1 Karte auf der Hand haben, dürfen die ausgespielten Karten wieder auf die Hand genommen werden.
Spielende: Sobald ein Spieler 2 verschiedenfarbige Sonnenbrillenchips besitzt hat er das Spiel gewonnen und wird zum All-Capone.
Kommentar: Das Spiel klingt ganz nett, doch ist es kein Hit. Die Anleitung ist etwas komisch, obwohl sie sehr viele Erklärungen abgibt. Von einem Spiel zu zweit ist abzuraten, da man sich fast gar nicht behindern kann. Schön ist der variable Spielaufbau, bei dem man andere geometrische Formen wählen kann, die es schwieriger machen, zur Sonne zu gelangen oder bei der man die Wege kürzer macht. Mit vielen Spielern kommt etwas Spielfreude auf, da die eigenen Handkarten des öfteren einmal keine Aktionen bringen.
Fazit: Ein durchschnittliches Spiel mit einer relativ netten Idee.
Wertung: Das Spiel bekommt bei mir 4 Punkte. Die Anleitung, die grafische Betrachtung und die wenigen Eingreifmöglichkeiten in die Züge der Mitspieler bei 2-3 Spielern führen zu der Punktabwertung.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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