Spieletest für das Spiel: ZUG UM ZUG KARTENSPIEL
Hersteller: Days of Wonder            
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Alan R. Moon
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Mai 2008
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Zug um Zug Kartenspiel-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Days of Wonder recht herzlich!

Ausstattung: 96 Wagenkarten, 6 Bonuskarten Großstädte, 46 Zielkarten
Aufmachung: Die Wagenkarten gibt es in zehn unterschiedlichen Farben. Jede Farbe zeigt dabei einen eigenen Waggon und ein Symbol, wodurch auch Farbenblinde keine Probleme bei der Zuordnung der Farben haben. Lokomotiven gelten als Joker.
Die Bonuskarten gibt es bei Spielende. Sie haben jeweils einen Punktewert und tragen den Namen einer Stadt.
Auf den Auftrags- oder Zielkarten findet man neben diesen Städten noch eine Reihe von weiteren Orten. Auf der Karte steht immer, welche Güterwaggons transportiert werden müssen und wie viele Siegpunkte man für den Transport erhält.
Ziel: Jeder Spieler versucht, viele Aufträge zu vollenden und sich dazu noch die Bonuskarten zu sichern.
Am Anfang erhält jeder eine Lokomotive und sieben weitere Wagenkarten vom gemischten Stapel. Fünf Karten werden danach offen neben den Nachziehstapel gelegt und bilden die zentrale Auslage. Die Großstadt-Karten kommen daneben.
Nachdem die Zielkarten gemischt wurden, zieht sich jeder sechs Karten und entscheidet sich, wie viele er davon auf der Hand behalten möchte. Die abgelegten Karten werden wieder in den Zielstapel eingemischt.
Wenn man seinen Zug beginnt, muss man zunächst eine Karte jeder Farbe aus seiner persönlichen Auslage entfernen. Diese Karten werden auf einem eigenen Stapel verdeckt gesammelt. Den Stapel darf man sich während des Spiels nicht mehr anschauen. Danach muss der Spieler eine von drei Aktionsmöglichkeiten wählen.
Möchte man weitere Wagenkarten nehmen, kann dies aus der offenen Auslage oder dem verdeckten Wagenstapel geschehen. Es dürfen bis zu zwei neue Karten genommen werden. Wählt man eine offene Karte, wird der freie Platz danach wieder aufgefüllt. Möchte man eine offenliegende Lokomotive nehmen, muss dies die einzige Karte sein, die man in diesem Zug aufnimmt. Bei einem Joker, den man verdeckt zieht, gilt diese Einschränkung dagegen nicht.
Alternativ kann man Karten in seine Auslage legen. Dies müssen entweder drei Karten mit unterschiedlichen Farben sein oder ein Set mit mindestens zwei Karten gleicher Farbe. In einem Set dürfen sich auch Lokomotiven befinden.
Die Karten werden offen nebeneinander ausgelegt. Sets kommen gestaffelt übereinander, damit man ihre Anzahl immer erkennen kann. Die Jokerkarten werden dabei oben angelegt.
Man darf nur Karten in den Farben spielen, die man nicht bereits selbst ausliegen hat. Möchte man Waggons spielen, die ein Mitspieler in seiner Auslage hat, geht dies nur, wenn man insgesamt mehr gleichfarbige Karten auslegt. Die Karten des Gegners werden dann sofort auf einen Ablagestapel geworfen.
Die dritte Möglichkeit ist das Nehmen von neuen Zielkarten. Man zieht vier neue Zielkarten und wählt daraus beliebig viele Karten aus, die man zu seinen Handkarten legt. Nicht gewünschte Karten kommen unter den Stapel zurück.
Wenn der Waggonstapel durchgespielt ist, wird eine letzte Spielrunde gemacht. Bei zwei oder drei Spielern erfolgt anschließend die Schlusswertung, während bei vier Personen eine Zwischenwertung ausgelöst wird, bevor man dort einen zweiten Durchgang startet.
Bei der Wertung ordnet man die gesammelten Wagenkarten den Aufträgen zu. Joker können für eine beliebige Farbe genutzt werden. Jeder nicht erfüllte Auftrag bringt Minuspunkte gemäß seines Wertes. Danach schaut man, wer jeweils die meisten Fahrten zu den einzelnen Großstädten gemacht hat und sich dafür sie passende Bonuskarte nehmen darf.
Spielende: Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt die Partie.
Kommentar: Das Kartenspiel kann und will seine Wurzeln zum Spiel des Jahres nicht verleugnen. Wieder geht es darum, seine Aufträge möglichst effizient zu erfüllen und passende Züge zusammenzustellen. Dazu sammelt man Karten, die man aber immer erst in die eigene Auslage legen muss, bevor sie später im Sammelstapel landen.
Diese Auslage ist dann auch das wesentliche Element im Spiel. Lege ich drei verschiedenfarbige Karten hinein, kann ich sie im folgenden Zug gleich alle in den Sammelstapel legen. Leider bieten diese Karten auch eine große Angriffsfläche und können durch Sets der Mitspieler schnell wieder entfernt werden. Aber meistens bekommt man mindestens eine Karte durch. Bei Sets ist man je nach Kartenzahl erst einmal relativ sicher. Joker können auch nur über Sets in den Sammelstapel gebracht werden. Hier wirkt sich ein Schlagen richtig schmerzhaft aus.
Wer beim Kartenspiel Erfolg haben will, sollte über ein gutes Gedächtnis verfügen. Das Merken der gesammelten Karten ist sehr wichtig, um nicht am Ende auf unerfüllten Aufträgen sitzen zu bleiben. Aber auch die Kartenhände der Mitspieler sollten beobachtet werden, um schlagkräftige Sets zu erblicken und entsprechend gegenzusteuern. Im Spiel zu viert ist die Merkkomponente wegen der Zwischenwertung nicht ganz so extrem.
Die Grafik ist wieder hervorragend und ähnelt dem Brettspiel. Die Regeln werden gut erklärt, auch wenn die Spielvorbereitung in einem gesonderten Bereich der Anleitung anfangs für leichte Verwirrung sorgte.
Fazit: Ein gutes Spiel und für Zug um Zug-Liebhaber eine lohnende Investition.
Wertung: Mit 5 Punkten ein gutes Kartenspiel von Days of Wonder.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite