Cartagena 2Die Flucht geht weiter - Ab in's Piratennest. | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Winning Moves | Leo Colovini | Christoph Clasen | 2-5 | ab 8 Jahre | 45 Minuten | 15,- Euro |
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Spielziel: | Es ist nicht einfach, ein Pirat zu sein. Manchmal zieht man locker von einer Enterei zur nächsten und manchmal da sieht man lange kein anderes Schiff. Das liegt teilweise zwar daran, daß man mal wieder nur die schwedischen Gardinen von innen sieht, aber das nehmen wir nicht so genau. Da dieser Zustand jedoch nicht ewig anhalten kann, ist es vorteilhaft, wenn man weiß, wie man Abwechslung bekommt und sich durch einen kleinen Fluchttunnel von hier verabschieden kann. OK, das ging schon in Cartagena, aber das war ja auch erst der Anfang. Nach einer erfolgreichen Flucht fehlt noch die unverzügliche Weiterreise in die eigenen 4 Wände nach Tortuga. Diese Insel ist so versteckt, daß erst ein Dschungel und außerdem die offene See überwunden werden müssen, um in Cartagena 2 endlich daheim anzukommen und die Gläser wieder auf die Theke knallen zu können. | |||||||
Ablauf: | Wie evtl. einigen schon aus Cartagena bekannt sein könnte, ist es auch in Cartagena 2 nicht einfach, vorwärts zu kommen und dabei noch genügend Mittel zu haben, um diesen Vormarsch lange und gleich-schnell zu erhalten. Ein gewisses Maß an schnellem Vorankommen und Pausen zur Regeneration sind keine Seltenheit. Die 5 Spielplanteile, die in Cartagena 2 bei jeder Runde wieder zu einer anderen Flucht-Strecke zusammen gesetzt werden, weisen in Gegensatz zu Cartagena nun 7 verschiedene Symbole auf und sind kurz vor der Mitte der Strecke durch die See getrennt, die nur mit einem vor Ort vertäuten Ruderboot überwunden werden kann. Ein paar Handkarten zum Start stehen jedem Piraten zur Verfügung, so daß das Spiel schon bald beginnen kann. Die Vorwärtsbewegung der Piraten ist identisch zu dem Vorgängerspiel geblieben, so daß das Ausspiel einer Karte erlaubt, eine beliebige eigene Spielfigur auf dem Weg zum Ziel zum nächsten freien identischen Symbol vorwärts zu ziehen. Damit enden die Ähnlichkeiten mit Cartagena aber auch schon, denn Piraten, die rückwärts laufen, gibt es in Cartagena 2 nicht mehr. Dafür wird man gezwungen, fremde Piraten vorwärts zu ziehen, wenn man einen Nachschub an Karten haben möchte, ohne den man das Spiel selbstverständlich nicht bestreiten kann. Während man früher eigene Piraten zu einem oder zwei anderen zurück bewegte, bewegt man nun fremde zu einem oder zwei anderen vor, so daß man auch wirklich von Flucht reden kann und nicht von unschlüssigen Piraten, die man hierhin und mal dahin laufen. Als dritte und damit gänzlich neue Aktion steht den Spielern die Fahrt des Bootes als Zugmöglichkeit zur Verfügung. Das Boot darf allerdings nicht jeder immer und überall hin fahren. Vorwärts darf es nur fahren, wer auch an Bord ist, rückwärts, wer noch gern an Bord möchte und zu viele Piraten einer Farbe dürfen 'eh nicht gleichzeitig übersetzen. Um Cartagena 2 etwas schwerer zu machen, gibt es ein Handkartenlimit von 7 Karten. Dieses Limit zu überschreiten, ist den Piraten bei Strafe verboten. Diese Strafe ist der Verlust von allen zu viel auf der Hand gehaltenen Karten, wenn eine Freibeuter-Karte gespielt wird. Diese ist - wie eine Ado-Gardine - am Goldrand erkennbar und wirkt ansonsten wie eine normale Spielkarte. Strafe muß sein. Dies' gilt übrigens um so mehr, je später man seine Piraten in's ersehnte Piratennest nach Tortuga bringt. Wer hier später mit allen seinen Piraten ankommt, wird nicht nur von der Rückkehrfeier kaum noch Bier abbekommen, er ist außerdem weiter hinten platziert, wenn es darum geht, eine Partie Cartagena 2 zu gewinnen. | |||||||
Fazit: | Cartagena 2 spielt sich nicht viel anders als Cartagena, so daß die Wurzeln klar erkennbar sind (was sie durch die Namensgebung ja auch schon sind). Während ich bei Cartagena jedoch nur mit meinen eigenen Figuren (wenn auch vorwärts und rückwärts) spiele, bin ich bei Cartagena 2 gezwungen, meine Mitspieler vor zu ziehen. Wenn ich mich hier immer für den selben Mitspieler entscheide - was nicht verboten ist - wird das Spiel schon etwas ungleichgewichtig. Dieser Umstand sollte somit vermieden werden, wenn man nicht - vorher abgemacht - in Pseudo-Teams spielt und immer nur die Pöppel dieses Teams (vorwärts) bewegt. Das altbekannte Cartagena ist in dieser Hinsicht etwas eleganter, da das Problem dort gar nicht auftritt. Zusammenfassend kann man trotzdem sagen, daß sich beide Spiele so stark ähneln, daß der Erwerb eines der beiden Spiele ausreichend ist. Außerdem lassen sich natürlich mit beiden Spielen auch beide Versionen spielen, wobei in dem jeweils anderen Spiel die Regel des anderen naturgemäß nicht beiliegt ;-) Will man jedoch Cartagena mit der Regel von Cartagena 2 spielen, so fehlen natürlich die Karten mit der Goldkante. Es sollte sich somit jeder überlegen, ob er auf seinen Spielkarten mit einem Goldstift rummalen möchte oder auf diesen Teil der Regeländerung verzichten kann. Ich denke, daß das nicht das Schlimmste wäre... Was außerdem an Cartagena 2 auffällt, ist die bunte Farbe. Während Cartagena die Flucht durch einen dunklen Tunnel war, geht's jetzt durch einen farbenfrohen Urwald. Dabei wurde außerdem die Form der einzelnen Wege-Teile geändert. Das hat zur Folge, daß der Weg nun nur noch geradeaus verläuft. Bei Cartagena konnte man ihn noch (eingeschränkt) etwas verwinkelter verlaufen lassen. Das mochte ich lieber, auch wenn das überhaupt nix mit dem Spiel zu tun hat. Logisch betrachtet ist ein Tunnel eher vollständig gerade und der Weg durch den Urwald verläuft auf verschlungenen Pfaden... Aber lassen wir die Spitzwindigkeiten. Wir sprechen von 2 guten Spielen und dabei bleibt es. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 03.09.2007 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |