FjordeDie unbekannten Landschaften um Norwegen | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Alter | Spieldauer | Preis | ||
Hans im Glück | Frank-Benno Delonge | J.Asselborn & C.Tisch | ab 8 Jahre | ab 30 Minuten | 12,- Euro |
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Spielziel: | Fjorde ist ein sympatisches, kleines Spiel für 2 Personen. Die Aufgabe der beiden Spieler besteht in der Gestaltung und Besiedelung einer Fjorde-Landschaft. Hierzu werden von den Spielern abwechselnd Plättchen gezogen, die passend an die wachsende Landschaft angelegt werden. Ab und zu werden noch Bauernhöfe gebaut und wenig später nehmen die Spieler das entstandene Gebiet Zug-um-Zug in ihren Besitz. Das Ganze ist auf 3 Runden ausgelegt, nach deren Ende der Sieger feststeht. | |||||||
Ablauf: | Vor uns liegt ein kleiner Haufen mit noch kleineren sechseckigen Plättchen. Wären sie nicht so ungewohnt kein, könnte man sie glatt mit den Siedler-Plättchen verwechseln, doch diese Gefahr besteht nicht. Ihre Größe reicht viel eher an die Carcassonne-Plättchen heran und in etwa deren Stabilität haben sie auch. Neben diesen Plättchen gibt es noch Holzgebäude und -scheiben in 2 Spielerfarben. Die Plättchen unterscheiden sich durch die Kombination ihrer verschiedenen Landschaften - Meer, Acker und Berge. Sie sind in kräftigen Farben gezeichnet und ergänzen auf diese Weise prima die Stimmung, die Fjorde aufkommen lässt. Fjorde verläuft nicht nur in 3 Runden, sondern auch in 2 Phasen in jeder dieser Runden. In Phase 1 decken die Spieler abwechselnd Plättchen vom verdeckten Stapel auf und versuchen sie so anzulegen, daß mindestens 2 der 6 Seiten die bestehende Landschaft fortführen. Klappt das Anlegen nicht, so wird das Plättchen kurzzeitig zur Seite gelegt und ein neues gezogen. Dieses abgelegte, offene Plättchen kann ab sofort jederzeit von den Spielern gezogen und in die entstehende Landschaft eingebaut werden. Neben der Einschränkung, daß bestehende Formationen fortgesetzt werden müssen, geht diese Restriktion im Bereich Land sogar so weit, daß die gesamte Landfläche immer zusammen hängen muß und kein Stück Land - sei es auch noch so klein - vom Rest getrennt sein darf. Hat der Spieler ein passendes Plättchen angelegt, so - wir kennen das schon von Carcassonne - darf er auf diesem einen Bauernhof bauen. Anschließend ist der nächste Spieler am Zug. Auf diese Weise entsteht Zug um Zug eine Küsten-Landschaft, die - mit etwas Vorstellungskraft - oft Fjorde und ab und zu auch mal Seen zeigt. Die Phase 1 von Fjorde endet, wenn ein Spieler das letzte verdeckte Plättchen an- oder abgelegt hat. Die zweite Phase beginnt der Spieler, der nicht das letzte Plättchen angelegt hat. Er beginnt damit, seine Holz-Scheiben - die hier als Ackerbau-Felder zählen, auf den Plan zu bringen, was wiederum beide Spieler im weiteren Spiel abwechselnd machen. Jedes dieser 'Felder' muß neben einen eigenen Hof oder sein eigenes 'Feld' gelegt werden. Hierbei ist darauf zu achten, daß 'neben' nur im Sinne von 'begehbar nebenan' neben bedeutet. Sind diese 2 Felder nicht durch Ackerland miteinander verbunden, kann man eben auch nicht von einem zum anderen Feld gehen - insbesondere gilt dies für Bergketten, hinter denen sich u.U. nicht sehr leicht zugängliche Landstriche befinden. Phase 2 dauert so lange, bis alle Felder belegt sind oder kein Spieler mehr legen kann. Jetzt muß nur noch gezählt werden, wie viele Felder ein jeder Mitspieler belegen konnte und schon steht das Ergebins der aktuellen Runde fest. | |||||||
Fazit: | Fjorde ist ein kleines 2-Personen-Spiel, das sich schnell spielt und trotzdem eine annehmbare Menge Strategie bietet, auch wenn es sich an vielen Stellen wie Carcassonne anfühlt (aber auch ich fühle mich an vielen Stellen an, wie... ach, lassen wir das). Die Regeln sind schnell verstanden und Probleme treten nicht mal beim ersten Spiel auf. Die Spielelemente greifen gut ineinander, obwohl so ein 2-Phasen-Spiel etwas ungewöhnlich wirkt. Beim Platzieren der Felder bleiben dem Spieler oft kaum Möglichkeiten - 1 Feld gibt es fast immer, 2 sind häufig, mehr sind sehr selten. Außer natürlich bei den Plättchen, die fast überall passen. Somit ist es mit den zufällig gezogenen Plättchen oft schwer, das Spielfeld in eine bestimmte Richtung zu dirigieren. Hier lohnt sich oft der Blick auf die offenen Plättchen, die schon mal nicht gelegt werden konnten. Hier weiß man, was einen erwartet und der Erfolg liegt in der eigenen Hand. Die eigentliche Taktik tritt erst mit dem Bauen der Bauernhöfe auf, denn hier ist eine gute Platzierung Gold wert - eine Platzierung, die getätigt werden muß, noch bevor der Spielplan und das Aussehen der Fjorde vollständig bekannt ist. Im zweiten Teil des Spieles, wenn es denn daran geht, sich das Land einzuvernehmen, ist die Reihenfolge ungemein wichtig, in der man seine Felder sichert. Am sollte auf jeden Fall versuchen, Felder die man selber eben so gut erreichen kann, wie der Gegener, früher zu erreichen und auch Bereiche abzugrenzen, so daß keine Eindringlinge ist das betreffende Gebiet kommen können. Da Wasser und Gebirge, sowie eingesetzte fremde Spielsteine, als Grenzen gelten, kann der Spielplan sehr schnell, sehr voll und unzugänglisch werden. Man sollte darauf achten, seine eigenen Höfe, nicht zu früh und erst recht nicht zu spät zu legen. Spielt man sie zu früh, wird der Gegener alles daran legen, das Spielfeld in andere Richungen zu lenken. Spielt man sie zu spät, kommen kaum noch Landschaftsplättchen ins Spiel und man hat nicht mehr das nötige Hinterland. Somit gilt es hier, mit seinen Höfen zu haushalten um bei guten Gelegenheiten, die sonst nur dem Gegner offen stünden, aktiv mit dabei zu sein. Alles in allem liegt mit Fjorde ein schönes Spiel vor, daa außerdem im Spiel eine schöne Landschaft entstehen lässt, die schon mal wie die Fjorde in Norwegen aussehen kann - aber nicht immer. Das macht aber nichts, es sieht trotzdem gut aus. Hinzu kommt die kurze Spielzeit. Hier eingebaut ist allerdings die Verpflichtung, das selbe Spiel gleich 3x hinter einander zu spielen - das wirkt ein wenig gekünstelt, auch wenn Skat oder Tichu nach genau dem gleichen Prinzip vorgehen: Spieler fangen und nicht gleich wieder los lassen. ;-) Etwas länger hätte Fjorde durchaus sein können, dann hätte ich gerne auf die 'Mehrere-Runden-Verpflichtung' verzichtet. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 08.08.2005 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |