MetropolysDie Stadt zwischen Säulen und Seen | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Ystari | Sebastian Pauchon | Mathieu Leyssenne | 2-4 | ab 8 | 45 Minuten | 25,- Euro |
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Spielziel: | Da ist ja schon wieder eines dieser legendären Y-Spiele. So langsam fragt man sich, wie von dort immer neue, gute Spiele kommen können. Aber sei es, wie es sei - hier ist Metropolys und das bedarf einer näheren Betrachtung. Vor uns liegt eine ziemlich leere Stadt. Aber warum diese Stadt so leer ist, jedoch schon die Stadtteile geplant und abgegrenzt sind, weiß keiner. So wichtig ist das aber auch nicht, denn Hauptsache ist doch, daß hier eine leere Stadt um Hilfe schreit und die Spieler aus allen Richtungen gelaufen kommen, um hier helfend zur Hand zur sein. Fakt ist, daß diese Stadtteile Gebäude gebrauchen können, um sie zu beleben. Doch auch hier ist Abwechslung gefragt, so daß es Gebäude der unterschiedlichsten Höhenstufen sind, die hier gebaut werden sollen. Außer den unterschiedlichen Höhen der Gebäude gibt es noch viel, was an den neuen Stadtteilen interessant ist - aber da sind sich die Bauherren noch nicht so ganz einig, weshalb hier jeder eigene Ziele verfolgt. | |||||||
Ablauf: | Vor uns liegt Metropolys - eine Stadt, die noch gar keine Stadt ist, sondern nur eine verplante Fläche, die durch ein Kanalsystem in 5 Bezirke und die wiederum in diverse einzelne Viertel unterteilt wurden. Für jeden dieses Viertel gibt es genau eine Baugenehmigung, so daß dort auch nur genau ein Gebäude gebaut werden kann. Interessant ist jetzt nur noch die Frage, wer dieses Gebäude baut und warum. Das 'wer' klärt sich im Spielverlauf relativ schnell - das 'warum' wahrscheinlich erst am Ende der Partie #GAME. Damit gebaut werden kann, benötigen die Spieler zu allererst natürlich ein paar Bauwerke. Hiervon stehen jedem gleich zu Anfang 13 Stück in aufsteigenden Werten zur Verfügung. Der Spieler, der seine Gebäude - den Regeln entsprechend - zuerst auf dem Spielplan platziert hat, beendet damit für alle das Spiel. Gleichzeitig ist dann der Zeitpunkt der Wahrheit gekommen, wo jeder Spieler seine Ziele offenbart und es sich anhand der Bonuspunkte zeigt, wer seine geheimen Aufträge am besten gelöst hat. Damit wären wir bei den Wünschen und Absichten der Spieler. Absichten gibt es einige und damit ein jeder seine Art der Herausforderung frei wählen kann, gibt es eine Familien- und eine Experten-Version, wobei die Familienversion 4 verschiedene Ziele bereit hält, die am Spielende alle mit je 3 Punkten abgerechnet werden. Für die Experten stehen in 2 Kategorien jeweils 5 Ziele bereit, wovon je eins an den Spieler geht. Zusätzlich ist am Spielende von Metropolys noch wichtig, wer in den 5 Bezirken das höchste Gebäude gebaut hat. Man sieht, daß es der Experte hier ungleich schwerer hat, als der Familienspieler - aber er wollte es ja nicht anders. Von den Zielen mal abgesehen, ist Metropolys ganz einfach. Gespielt wird - wie fast überall - reihum und einer fängt an. Bei Metropolys geht es allerdings auch mehrfach reihum, einfach so lange, bis keiner mehr ziehen kann oder will. Der letzte, der dann seinen Zug gemacht hatte, ist der Glückliche dieser Runde, denn er wird der Einzige sein, der diese Runde ein weiteres Haus baut. Jetzt ist nur noch das 'Wie' wichtig und auch das ist einfach, denn der Startspieler platziert einfach ein beliebiges seiner Häuser in einem beliebigen, freies Viertel von Metropolys. Sofern der nachfolgende Spieler mag, setzt er einfach eins seiner Häuser in ein Viertel, das dem Viertel benachbart ist, in den soeben das letzte Haus gesetzt wurde. Einzige weitere Bedingung ist hierbei, daß der Wert des neuen Hauses höher sein muß, als der Wert des zuletzt gesetzten Hauses. Passen geht natürlich auch - dann bauen einfach die noch verbliebenen Spieler weiter und der letzte ist seinem Ziel wieder einen Schritt näher. Möchte niemand mehr überbieten, so darf der letzte Spieler sein Haus in Metropolys dauerhaft errichten und dreht es dazu um. Alle anderen Spieler entfernen ihr 'ungebauten' Häuser wieder und die nächste Runde beginnt. Ein paar mehr kleine Feinheiten gibt es in Metropolys natürlich auch noch, so gibt es z.B. in einigen Vierteln Bonusplättchen mit positiven wie negativen Werten zu gewinnen. Wer hier baut, bekommt das Plättchen, wobei er ganz genau weiß, welchen Wert das Plättchen hat und man sich auch schon mal für ein Minus-1-Plättchen entscheidet, wenn dadurch gute Postionen besetzt werden, die für die Erfüllung der eigenen Bonuskarte(n) von Nutzen sind. | |||||||
Fazit: | In der Tat: Metropolys ist - von den Regeln her - ein ungemein einfaches Spiel und das allein ist schon ungemein erstaunlich, denn mit diesen wenigen Regeln hat es Sebastian Pauchon tatsächlich geschafft, ein funktionierendes und interessantes Spiel zu erschaffen. Besonders interessant ist z.B. auch, daß sich die Spieler in einer Runde nicht um das selbe Feld streiten, sondern ein jeder sich von den aktuell umliegenden Feldern das für ihn schönste aussuchen kann und wenn ich anschließend mit einem höheren Haus überboten werde, so heißt das nicht unbedingt, daß mir jemand mein Feld wegnehmen möchte, sondern einfach nur, daß er in der Nähe etwas entdeckt hat, das auch ihm gefällt. Schon irgendwie komisch. Jedes Feld hat somit für jeden Spieler einen bestimmten Wert, doch dieser Wert ist oft recht unterschiedlich, so daß man nicht weiß, in welche Richtung man sich wenden soll, wenn man endlich mal wieder ein Feld für sich erobern will. Ein Feld zu finden, was niemanden interessiert, scheint unmöglich - selbst wenn man sich den Sackgassen und den Feldern mit negativen Werten zuwendet. Spielerisch ist Metropolys ein ruhiges Spiel - die Spieler müssen nicht miteinander reden und machen es auch ungemein selten. Das trägt nicht dazu bei, Metropolys zu mögen. In diese Schiene passt auch das Plandesign, denn auch dieses läd' nicht unbedingt dazu ein, Metropolys zu spielen - es ist einfach zu knallig in den Farben und dabei noch nicht einmal schön. Mutige oder geschmacksresistente Spieler werden trotzdem in den Genuß kommen, Metropolys kennen zu lernen, warum sollte man sich davon abschrecken lassen? Hierbei wird es sie zu Anfang allerdings nicht von den Socken hauen, denn dafür ist es zu gradlinig und bietet zu wenig Entscheidungsspielraum. Einfach nur ein Haus neben ein anderes zu stellen, ist sicher nicht die Krone der Schöpfung, aber es hat trotzdem seinen eigenen Reiz, wenn man schaut, wohin sich diese Häuserkette schlängelt, was für mich wohl am Ende rausspringen wird und wohin die anderen wollen. So hat man beständig die Augen im Spiel, auch wenn man nicht beständig gefragt ist, zu handeln. Noch kurz ein Wort zu den 2 Versionen in Metropolys. Während bei der Familien-Version die Aufgaben alle einen ähnlichen Schwierigkeitsgrad haben und auch die gleichen Punkte liefern, gibt es für die Profis als Basis eine kleine Aufgabe mit einheitlich wenig Punkten. Diese Aufgabe wird durch eine größere ergänzt, die nicht nur unterschiedlich schwierig sind, sondern sich auch in den Punkten unterscheiden. Nicht zuletzt gibt es noch die Punkte für die Viertel, so daß in der Expertenversion viele Ziele zur Verfügung stehen, die alle beachtet werden wollen, während sich die Familienversion einfach zeigt, um so einen ungestörten Einstieg in Metropolys zu ermöglichen. Jeder kann somit für sich seinen Grad des Anspruches wählen, wobei die Ausrichtung durch die Profiversion auf die Vielspieler hindeutet, die Altersangabe von ab 8 jedoch auf den Charakter als Familienspiel hinweist. Aber wer Ystari kennt, der wird mir zustimmen, wenn ich sage, daß das Familienspiel nicht deren Hauptaugenmerk ist, womit klar scheint, daß Metropolys bestens geeignet ist, für alle, die anspruchsvoll unterhalten werden wollen und sich von einer kurzen Regel nicht abschrecken lassen. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 03.06.2008 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |